Gemeinderat,
33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 102
Wissenschaft in Wien weiter auszubauen, ergänzend als kleinen Teilbereich zu dem sehr gut funktionierenden Bereich der öffentlichen Universitäten, die jetzt allerdings, wie wir wissen, unter einen sehr starken ökonomischen Druck von Seiten der Bundesregierung gekommen sind. Das ist allerdings ein anderes Thema, dem wir uns heute nicht widmen können. Aber das war zumindest ein kleines weiteres Mosaiksteinchen, dass die wissenschaftliche Community in Wien zusätzliche neue Möglichkeiten durch Know-how, durch wissenschaftliche Institute und Einrichtungen bekommen sollte.
An dieser Universität sind rund 400 Studentinnen
und Studenten, die aus insgesamt 65 verschiedenen Nationen kommen, in den
verschiedensten Lehrgängen beschäftigt. Das war, wenn man so will, ein bisschen
der Hintergedanke, dass man die Universität und die Zweigniederlassung der
Universität in Wien nicht finanziell unterstützt hat, aber doch zumindest mit
zwei Stipendien.
Die Webster University hat seit Jänner 2001
bereits den Status als anerkannte Privatuniversität, als eine der ganz wenigen.
Sie wissen, Frau Kollegin, dass es eine ganze Reihe von
Akkreditierungsverfahren gegeben hat und die Webster University eine der ganz
wenigen war, die akkreditiert worden ist. Von da her, denke ich, macht es durchaus
Sinn, dass man sagt, als einzige Unterstützung, die wir als Stadt Wien diesem
sehr renommierten Institut entgegenbringen, fördern wir zwei Studentinnen. Es
sind in diesem vorliegenden Antrag zwei Studentinnen, was mich persönlich
besonders freut, dass zwei Frauen zum Zug kommen und die Möglichkeit haben,
diese internationalen Lehrgänge und Ausbildungsformen zu besuchen. Daher
unterstützen wir diesen Antrag.
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Antrag. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Renate Winklbauer:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich möchte den Worten des Kollegen LUDWIG nur noch
ein Argument hinzufügen, weil er in seiner Wortmeldung eigentlich auf vieles
eingegangen ist. Die Webster University ist bei uns in der Donaustadt
angesiedelt und es gibt sehr gute Kontakte zur Webster University, wo es sehr
viele Kooperationen gibt. Zum Beispiel ist die Volkshochschule in enger
Kooperation mit der Webster University. Es werden gemeinsame Aktivitäten
gemacht. Es ist so, dass die Webster University auch im kulturellen Bereich mit
Vernissagen, mit Ausstellungen, sehr aktiv ist.
Was ich am Argument der Grünen nicht verstehe, ist,
warum Studentinnen nur ein Stipendium bekommen sollen, wenn es keine
Privatuniversität ist. Ich kann das in keiner Weise nachvollziehen, dass man
auf diese Weise sozusagen in die freie Entscheidung eingreift, wo jemand
studiert. Warum sollen nur die, die es sich leisten können, an einer
Privatuniversität studieren, aber andere Personen nicht?
In diesem Sinne bitte ich, dem Antrag der Verleihung
von Finanzmitteln für diese individuelle Förderung für zwei Studentinnen Ihre
Zustimmung zu erteilen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Wir
kommen zur Abstimmung.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 34 ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist
mit großer Mehrheit, gegen die Stimmen der GRÜNEN, angenommen.
Wir kommen somit gleich zur Abstimmung über den
Beschluss- und Resolutionsantrag von Dr Andreas Salcher und Mag Marie Ringler.
In formeller Hinsicht ist die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. – Dieser Antrag hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 35 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die
Österreichische Liga für Menschenrechte. Es ist hier keine Berichterstattung
vorgesehen.
Wir kommen somit gleich zur Abstimmung.
Wer von den Damen und Herren des Gemeinderats für die
Postnummer 35 ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist
mit Mehrheit, gegen die Stimmen der Freiheitlichen, angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 39 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Umwidmung von Beträgen aus
Subventionen an die Wiener Kinoförderung für die Österreichische Gesellschaft
zur Erhaltung und Förderung der jüdischen Kultur und Tradition sowie die Wiener
Kinoförderung für das Institut Pitanga, Verein zur Förderung und Vermittlung
von Wissenschaft und Kultur.
Frau GRin Winklbauer steht schon beim Rednerpult und
leitet ein.
Berichterstatterin GRin Renate Winklbauer:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte, diesem schon vom Vorsitzenden genau
ausgeführten Antrag zuzustimmen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr StR Dr Marboe. Ich erteile es ihm.
StR Dr Peter Marboe: Herr Vorsitzender!
Frau Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Auf den ersten Blick ist das ein ziemlich harmloser
Akt. Es geht um – Anführungszeichen – nur 53 000 EUR und es geht um
zwei Projekte, die wir, nehme ich an, alle unterstützen und denen wir wohlwollend
gegenüberstehen. Daher könnte man sich fragen: Warum nicht eine Umwidmung?
Wenn man ein bisschen näher
hinschaut, zeichnet sich eine, wie ich meine, äußerst bedenkliche Linie ab. Es
gibt Aspekte, die man nicht unwidersprochen hinnehmen kann. So gesehen ist dies
dann plötzlich ein ziemlich ernster Akt. Es geht nämlich wieder einmal um eine
Umwidmung aus dem Kino- und Filmbereich zu Gunsten anderer Projekte im
Kulturbereich. Das ist nicht das erste Mal. Wir haben eine Reihe von Projekten
in den vergangenen Monaten beschlossen, etwa aus den Mitteln des WFF. Da geht
es übrigens, wenn man es zusammenzählt, inklusive des Simmeringer
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular