Gemeinderat,
33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 102
sei moralisch verantwortlich und es sei seine Pflicht, gegen diese SPÖ-Alleinregierung einzuschreiten. Er wird jeden Tag eine Aktion machen, denn das ist seine Pflicht. Er engagiert einen in Deutschland schon in den Medien bekannten rechten Agitator, der damals schon immer gerufen hat: Tötet Schröder! Der kommt auch sofort nach Österreich, geht nach Graz und lässt dort Schauspieler skandieren: Tötet Michael Häupl! Und auf der Straße ruft er mit dem Megaphon: Passt auf, Häupl wird den Kommunismus wieder einführen!
Ich habe jetzt absichtlich einmal das Spiegelbild
gezeigt, so wie sich das ja abgespielt hat damals, als die erste blau-schwarze
Koalition gebildet wurde. (Beifall bei der FPÖ.)
Und jetzt kommt die Frage, die wichtige Frage: Würden
jetzt alle SPÖ-Abgeordneten der Verlängerung des Vertrages dieses Intendanten
zustimmen? Das würde mich jetzt wirklich interessieren. Das würde mich
interessieren. Wir können das nicht auf die Probe stellen. Ich habe mir
gedacht, ich muss einmal dieses Szenario aufzeigen, damit man versteht, warum
wir der Verlängerung des Vertrages mit Luc Bondy und auch der Verlängerung des
Dreijahresvertrages nicht zustimmen wollen.
Das heißt, wir haben vereinbart, dass wir eine
getrennte Abstimmung verlangen. Der Punkt 1 dieser Postnummer beschäftigt
sich eben mit der Verlängerung der Vereinbarung mit den Wiener Festwochen um
ein Jahr. Den beiden anderen Punkten wollen wir zustimmen. Da geht es um die
"Zauberflöte" – daran wirkt auch Hans Landesmann mit –, die als
Neuinszenierung ins Theater an der Wien kommt, und um weitere Produktionen für
das Mozartjahr.
Meine Damen und Herren! Ich möchte zum Abschluss –
ich habe meiner Kollegin Winklbauer jetzt in der Bank schon gesagt, vielleicht
ist es so, dass steter Tropfen einmal den Stein höhlt – wieder einmal den
Antrag zum Figarohaus einbringen, weil ja jetzt schon alle Vorbereitungen für
das Mozartjahr laufen, und ich hoffe, dass wir diesmal Erfolg haben. Sie
wissen, seit 14 Jahren stellen wir in Abständen von einem Jahr immer
wieder den Antrag, man möge doch endlich aus diesem Figarohaus ein sehr attraktives
Mozarthaus machen. Diesmal wünsche ich die Zuweisung dieses Antrages an den
Gemeinderatsausschuss. Auch wenn es, wie gesagt, eine alte Sache ist,
irgendwann einmal wird das ja sicher umgesetzt. Das hoffe ich sehr, und ich
hoffe. dass wir im Ausschuss einmal eine positive Antwort bekommen. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Vorsitzender!
Bei diesem Antrag geht es um drei finanzielle
Beschlüsse für die Wiener Festwochen für das Jahr 2005, für die Zauberflöte im
Jahr 2006 und für die Vorbereitungskosten für die Aktivitäten im Rahmen des
Mozartjahres 2006. Also es geht eigentlich um sehr wichtige Fragen der
Kulturstadt Wien, der Musikstadt Wien, insbesondere um das wichtige Projekt
Mozart 2006 in Wien.
Es ist mir daher nicht nur aus Höflichkeit schwer
möglich, auf die Wortmeldung der Debattenrednerin einzugehen, die über lange
Strecken nicht zum Akt gesprochen hat, denn ich verstehe eigentlich gar nicht,
warum das, was gestern hier lange diskutiert worden ist, Teil einer Debatte
über das Mozartjahr, das Jahr 2006, sein soll.
Ich sehe hier keinen Zusammenhang,
daher möchte ich auch dazu inhaltlich nichts sagen. Es wurden gestern von den
RednerInnen hier im Haus durchaus entsprechende Argumente vorgebracht.
Was den Beschlussantrag der
FPÖ-Gemeinderäte zum "Figaro-Haus" betrifft, würde ich vorschlagen,
diesem Antrag auf Zuweisung zum Kulturausschuss zuzustimmen. Ich würde nur
gerne der FPÖ-Fraktion nochmals die Information geben, dass wir erstens seit
langer Zeit sehr, sehr konkret über den Ankauf und die Adaptierung des "Figaro-Haus"
verhandeln und dass es nicht wirklich nützlich und im Interesse der Stadt Wien
ist, wenn während dieser Verhandlungen immer wieder Anträge im Gemeinderat
eingebracht werden, die eigentlich nur zur Folge haben können, dass der
Hauseigentümer sagt, da kann er mit dem Preis wieder raufgehen. Das ist zum
Schaden und Nachteil der Stadt Wien. Wir wollen das Projekt realisieren. Dazu
bedarf es finanzieller Verhandlungen mit dem Hauseigentümer und es liegt
natürlich im Interesse der Stadt Wien und des Steuerzahlers und der
Steuerzahlerin, dass die Kosten für die Stadt möglichst gering gehalten werden.
Daher ist so ein Antrag nur mäßig produktiv.
Wir werden ihn daher dem
Kulturausschuss zuweisen und dort die Detaildiskussion führen. - Ich danke
schön.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön.
Wir kommen somit zur Abstimmung, die wir getrennt
vornehmen.
Ich lasse vorerst den 1. Punkt abstimmen:
Drei-Jahres-Vereinbarung mit den Wiener Festwochen, Verlängerung um ein
weiteres Jahr.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. – Das ist mehrheitlich gegen die Freiheitlichen so angenommen.
Ich lasse gleich gemeinsam Punkt 2 und 3 - das
ist die Produktion „Die Zauberflöte“ und Vorbereitung Produktion im Theater an
der Wien - abstimmen.
Wer dafür ist, den bitte ich ebenfalls um ein
Zeichen. – Das ist einstimmig so beschlossen.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den
eingebrachten Beschlussantrag der Frau Mag Unterreiner betreffend
"Figaro-Haus". In formeller Hinsicht wird hier die Zuweisung an den
zuständigen Ausschuss beantragt.
Wer dafür ist, den bitte ich ebenfalls um ein
Zeichen. – Das ist einstimmig so angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 31 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Dokumentationsstelle
für neuere österreichische Literatur.
Die Frau Kollegin Winklbauer wird einleiten.
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