Gemeinderat,
33. Sitzung vom 25.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 102
Kenesei:
Aber es ist nichts passiert!) Aber mittlerweile gibt es eben
auch neue Entwicklungen, und dass gerade Gartensiedlung und Eklw dem Gedanken
des Grüncharakters Rechnung tragen, ist, glaube ich, nicht ... (GR
Günter Kenesei: Es ist ausdrücklich dagegen gehandelt worden!) Aber dafür,
Herr Kollege Kenesei, dass Sie Ihren Liegestuhl in das Sww stellen, ist der
1000-Hektar-Plan auch nicht geschaffen worden. (GR Günter Kenesei: Es öffentliches Gut, nicht privates!)
Zu dem Bereich der Infrastruktur. Es ist in der
Planung ein Gastronomiebetrieb an der Ziegelhofstraße vorgesehen, es ist ein
Supermarkt an der Ecke Ziegelhofstraße/Breitenlee geplant, der für die
Nahversorgung da ist. Es ist halt heutzutage eher der Supermarkt, der diese
Nahversorgung übernimmt, weil kleine Betriebe bei der geringen Einzugsdichte
nicht bereit sind, an solchen Orten tätig zu werden. Es ist was die Schule
betrifft, die Schule in Breitenlee um vier Klassen erweitert worden. Es gibt
noch Leerflächen in der Pichlgasse, die für eine Ausweitung gedacht sind und
auch eingesetzt werden können, wenn der Bedarf dafür dann da ist, denn jetzt
stehen diese Flächen leer. Auch die Versorgung mit dem Bus ist gegeben. Der 24A
in der Breitenleer Straße und der 95B in der Ziegelhofstraße versorgen dieses
Gebiet ausreichend. Das Argument, es sei keine Nahversorgung gegeben, ist also
nicht gültig.
Ich glaube daher, dass wir in guter Abwägung zwischen
Schaffung von grünem Wohnen in dieser Stadt durch die "Neue
Siedlerbewegung" und dem 1000-Hektar-Programm diesem Aktenstück absolut
zustimmen können.
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung. Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht
gestellt.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die dem Antrag
der Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu heben. – Dies ist
mehrstimmig, ohne die Grünen, der
Fall und daher angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 29 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag zur Förderung von
mehreren Theaterprojekten im Jahr 2003.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GR Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Ringler. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Hin und wieder besprechen wir in dieser Kulturdebatte
Erfreuliches. Da freuen wir uns dann gemeinsam, wie gut manches in dieser Stadt
funktioniert. Heute leider haben wir einen Fall vor uns liegen, den ich
persönlich für gar nicht so lustig halte und der eher nur beweist, dass es in
der Kulturabteilung des Öfteren ein bisschen ein Chaos zu geben scheint und
dass manchmal die linke und die rechte Hand nichts voneinander wissen.
Ich würde nur gerne den Herrn Stadtrat bitten, mir
sein Ohr zu leihen, denn ich glaube, diese Informationen sind vielleicht nicht
ganz irrelevant auch für ihn. (GR
Christian Oxonitsch: Der Herr Stadtrat ist hier!) Wissend darum, dass Sie
gerade Wichtiges zu verhandeln haben, sollten Sie sich doch auch um diesen Teil
Ihres Amtes kümmern, vor allem dann, wenn offensichtlich gerade wieder einmal
etwas schiefgelaufen ist.
Kurz zur Sache: Das WUK hat, wie Sie wissen, seit
vielen Jahr ein sehr spannendes Programm im Bereich der darstellenden Kunst.
Helmut Hartmann ist dort als Theaterprogrammierer zuständig dafür, dass in Wien
auch ein bisschen internationaler Wind weht. In diesem Zusammenhang hat Helmut
Hartmann etwas geschafft, was gar nicht so einfach ist, was wir uns aber immer
wünschen und was im Übrigen, wenn ich Sie daran erinnern darf, auch Teil
unserer Reform ist, nämlich mehr internationale Kooperationen nach Wien zu
bringen.
Lassen Sie mich kurz auf die Causa eingehen. Helmut
Hartmann schafft etwas, was nicht ganz einfach ist, er findet internationale
Partner für eine Produktion. Diese Produktion ist eine Trilogie. Sie ist
zusammen mit Anna Maria Krassnig und ihrem Label Theorema geplant, und Sie hat
es geschafft, mit dem Théatre National du Luxembourg – das ist ja nicht
irgendein Haus, das ist immerhin das Théatre National – eine Koproduktion in
die Wege zu leiten. Es geht um ein dreiteiliges Stück, eine Trilogie, wobei im
Jahr 2002 geplant und der erste Teil aufgeführt werden soll, 2003 dann der
zweite und der dritte Teil. Die ersten zwei Teile werden in Luxemburg Premiere
haben, der dritte in Wien. So weit, so gut.
Helmut Hartmann geht in die Kulturabteilung und redet
mit den Zuständigen. Dort wird ihm eigentlich sehr viel Positives
entgegengebracht – das klingt spannend, das könnten wir machen –, und es wird
ihm signalisiert, dass es einen deutlichen politischen wie auch administrativen
Willen gibt, Geld für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen. Insgesamt
handelte es sich ursprünglich um 90 000 EUR, die für diese drei Teile
notwendig sind, und Helmut Hartmann stellt im Juli 2002 das entsprechende
Ansuchen. Juli 2002! Im November 2002 beginnen die Proben für die ersten Teile.
Dann kommt leider am 12. September eine Absage, die besagt: Nein, es tut
uns Leid, das geht leider nicht und so hin und her, wir können nur 9 000 EUR
zur Verfügung stellen. Gut, Helmut Hartmann sagt, 9 000 EUR sind
besser als nichts, wir nehmen das Geld und machen den ersten Teil, denn es wird
ihm signalisiert, 2003 wird er Geld für die zwei anderen Teile bekommen.
Was passiert? – Helmut Hartmann führt die Stücke sehr
erfolgreich auf. Sie haben Premiere in Luxemburg, sie werden international
beachtet, das Ganze ist eine tolle Geschichte. Am 17. Dezember 2002 kommt
eben die Zusicherung für die 9 000 EUR, aber dann ist leider lange
Sendepause.
Daraufhin sagt Helmut Hartmann zu
seinen internationalen Koproduktionspartnern aus Luxemburg, wissen Sie, wir
haben da einen kleinen Stau in der MA 7, wir wissen nicht so recht, wie
wir das tun sollen. Bitte seien Sie so nett, schreiben doch Sie als internationale
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