Gemeinderat,
32. Sitzung vom 24.09.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 63
Und wenn Sie glauben, in Inseraten sagen zu können,
Bettlägerige werden monatelang nicht gewaschen, dann haben Sie den Bericht der
MA 47 nicht gelesen, weil Sie dann ganz genau gewusst hätten, dass in
diesem Bericht drinnen steht „nicht gebadet“. Wenn Sie mit dem Personal
gesprochen hätten, dann wüssten Sie, wo die Fehler liegen, die von mir
überhaupt nicht negiert werden (GR Mag
Hilmar Kabas: Natürlich negieren Sie es!), aber überhaupt nicht. (GR Mag
Hilmar Kabas: Natürlich negieren Sie es, sonst wäre es ja nicht so weit
gekommen!) Und da haben Sie überhaupt keine Ahnung, die Fehler werden
überhaupt nicht negiert. (Mag Hilmar Kabas: Sonst wäre es ja nicht so weit
gekommen!) Diese Fehler gehören aufgearbeitet und diese Fehler werden
aufgearbeitet. Aber eines ist klar: Die Patienten sind tagtäglich gewaschen
worden! (Beifall bei der SPÖ. - GR
Mag Hilmar Kabas: Nach dieser Debatte wissen wir, leider geht es so weiter wie
bisher!) Es geht...(GR Mag Hilmar Kabas: Leider geht es so weiter wie
bisher!) Herr Mag Kabas! Wenn Sie nicht zuhören wollen, dann wollen Sie
nicht zuhören. Klares Bekennt... (GR Mag
Hilmar Kabas: Sie wollen die Konsequenzen nicht ziehen!) Die Konsequenzen,
glaube ich, die ziehe ich viel stärker und viel früher als Sie! (GR Mag Hilmar Kabas: Sie wollen keine
Konsequenzen ziehen!) Viel früher, weil wenn Sie zum Beispiel... (GR Mag Hilmar Kabas: 70, 80 Jahre
haben Sie es verludern lassen!) Wenn Sie zum Beispiel... Das Wort
„verludern“. Hier darf ich Sie einladen, sich heute das Protokoll des
Österreichischen Nationalrats zu besorgen. Zur gleichen Zeit, wo wir hier
sitzen, diskutiert der Nationalrat das Herbstprogramm der Bundesregierung. (GR Mag Hilmar Kabas: Ja ich weiß, die
Bundesregierung ist an allem schuld. - GR Heinz Christian Strache: Jetzt wird
das Bandel wieder eingelegt!) Dort gibt es einen prominenten
ÖVP-Abgeordneten, einen prominenten Mediziner. (GR Mag Hilmar Kabas: Jaja, die Bundesregierung ist an allem schuld.)
Dieser prominenter Mediziner, der Herr Dr Erwin Rasinger (GR Dr
Matthias Tschirf: Wiener Abgeordneter!), Wiener Abgeordneter, hat um
16.58 Uhr in seiner Rede im Österreichischen Nationalrat die hohe Qualität
in den Wiener Pflegeheimen durch das Personal als eines der am meisten zu
lobenden und hervorzuzeigenden Dinge auf diesem Sektor in Österreich
bezeichnet. Das wollte ich Ihnen hier noch gesagt haben! (Beifall bei der SPÖ. – Große Aufregung bei der ÖVP und der FPÖ.)
Und ich möchte Ihnen hier auch eines sagen. (GR Johannes Prochaska: Und was hat er noch
gesagt? Was noch?) Ich möchte... (GR Gerhard Pfeiffer: Und was stammeln
Sie noch?) Ich tu’ überhaupt nicht stammeln, Herr Pfeiffer. (GR Johannes
Prochaska: Aber was er noch gesagt hat, das sagen Sie nicht!) Lieber Freund
Prochaska! Wichtig ist die Botschaft! Wichtig ist die Botschaft! Lob für Wien -
das ist die Botschaft, die wollt ihr nicht hören. (GR Mag Hilmar Kabas: Es
wäre ja schön, wenn alles in Ordnung wäre!) Das ist euer Problem, dass das
ein Wiener Abgeordneter da drüben sagt! (GR Mag Hilmar Kabas: Es wäre
ja schön, wenn alles in Ordnung wäre!)
Herr Mag Kabas, ich kann es nur noch einmal
wiederholen: Ich habe nicht gesagt, dass alles in Ordnung ist. Das haben Sie
von mir nicht gehört. Ich habe nicht gesagt, dass... (GR Mag Hilmar Kabas: Es wäre schön, wenn alles in Ordnung wäre!)
Haben Sie das in meiner Rede einmal gehört? (GR
Mag Hilmar Kabas: Das wäre gut, ja!) Wo? (GR Mag Hilmar Kabas: Ja Sie
sagen, die anderen sind schuld!) Ich habe Ihnen vorgehalten, an der
Verhetzungskampagne sind Sie schuld (GR Mag Hilmar Kabas: Ja ich bin schuld,
sagen Sie, und Sie verhetzen die Leute!), weil wenn die ÖVP plakatiert „In
den Wiener Pflegeheimen werden alte Menschen wie Tiere behandelt“, dann darf
ich hier auch zitieren: Die Fraktion christlicher Gewerkschafter unserer
Gewerkschaft hat sich vor kurzem - in Wahrheit heute noch einmal, aber vorige
Woche bereits mit einem nicht veröffentlichen Inserat - massiv distanziert von
diesem Inserat, massivst distanziert von dieser Vorgangsweise. (GR Dr
Matthias Tschirf: Was ist das?) Ein nicht veröffentlichtes Inserat ist
jenes, das die Gewerkschaft christlicher Gewerkschafter publizieren wollte. Das
hat nicht stattgefunden, wir werden es trotzdem publizieren. Wir werden ihnen
zur Publikation verhelfen. (GR Dr Matthias Tschirf: Wo ist das Inserat?) Sie
haben... (GR Dr Matthias Tschirf: Wo ist
das Inserat?) „ÖVP verstößt mit E-Card über Pflegeheime gegen die guten
Sitten, der FCG-Vorsitzende der Wiener Gemeindebediensteten“ und so weiter und
so weiter.
Wer eine solche politische Aussage zu verantworten
hat, muss ebenfalls Konsequenzen ziehen. Am liebsten wäre mir hier, dass die
Person, die diesen Unsinn zu verantworten hat, 14 Tage in einem Wiener
geriatrischen Zentrum eine Arbeit absolviert. FCG untereinander. Nicht mein
Problem.
Ich möchte hier vielleicht auch einiges versuchen
klarzustellen und ich sage es noch einmal: Ich negiere keinen einzigen Fehler
und meine Freunde aus diesem Bereich wissen ganz genau, dass ich hier eine
sehr, sehr restriktive Haltung habe wenn es darum geht, Fehler irgendwie nicht
aufzudecken, wenn es darum geht, Fehler zuzudecken. Ich bin zum Beispiel sehr,
sehr glücklich, dass auch ein Übergriff auf eine Patientin im Mai dieses Jahres
publiziert wurde und dieser Übergriff von den eigenen Reihen, von der eigenen
Mannschaft aufgedeckt wurde. Das ist bereits publiziert, das können Sie
nachlesen, und so weiter.
Zum Prüfbericht der MA 47: Er
ist gestellt worden, damit wird man sich noch auseinandersetzen. Das ist nicht
mein Thema. Nur, Frau Dr Pilz, die Urheberschaft über die ganze
Angelegenheit liegt etwas zurück, weil die Mitarbeiter der Abteilung 1
sich mit der Person, die diesen Prüfbericht verfasst hat, bereits im August vor
Ihrer Veröffentlichung im „STANDARD“ in einem offenen Brief an diese
Mitarbeiterin gewandt haben. Das ist kein Geheimnis. Am 16. August ist das
bereits geschehen. Sie haben sich in einem offenen Brief an die MA 47 an
diese Stelle gewandt, haben versucht, Dinge aufzuzeigen, haben versucht, zu den
offensichtlichen Fehlern, die ja gar keine Frage sind, denn es sind hier
Fehlleistungen passiert, auch einiges zu erklären und haben sich hier
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