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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 24.09.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 25 von 63

 

Wir werden demnächst, sage ich Ihnen, eine Werbekampagne für die geriatrischen Tageszentren starten, weil nämlich der niedergelassene Bereich, gerade der ärztliche Bereich, oft uninformiert ist über das, was wir im ambulanten Bereich haben.

 

Ich könnte jetzt noch stundenlang davon reden, was wir auch an Plätzen in Seniorenwohngemeinschaften geschaffen haben. Sie haben es sich angeschaut (StRin Karin Landauer: Die 40 Minuten sind um!), und es ist wichtig, dass wir daran weiterarbeiten. Ich könnte noch über Investitionen reden, zu denen ein Abfangjäger ganz gut war. (StRin Karin Landauer: Die 40 Minuten sind um! - Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ und den GRÜNEN.) Denn im Gegensatz zum Bund hat der Krankenanstaltenverbund ...

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik (unterbrechend): Frau Kollegin Neck-Schaukowitsch, kommen Sie bitte zum Schluss.

 

GR Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch (fortsetzend): ... seit 1998 die Investitionen auf dem konstant hohen Niveau gehalten und nicht, so wie wir es gestern gesehen haben, heruntergefahren. Ich denke mir, und ich könnte leider noch einmal - Frau Vorsitzende, ich bitte, mir zu verzeihen, aber Sie wissen, wem das Herz voll ist ... (GR Mag Christoph Chorherr: Nein, es ist eigentlich aus!) Ja, ich bin schon fertig. (StRin Karin Landauer: Das darf nicht wahr sein! Diese Lobhudelei!)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik (unterbrechend): Ich habe gerade gesagt, es ist aus.

 

GR Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch (fortsetzend): Ich denke mir, das ist der richtige Weg. Wir werden Maßnahmen so weiterführen, wie wir es auch bis jetzt gewohnt waren. Wir werden Untersuchungen ernst nehmen, und wir werden vor allem im Sinne der älteren Menschen in Wien handeln, so wie wir es auch gewöhnt sind und wie es die Menschen, aber auch die Beschäftigten von uns gewöhnt sind, dass wir uns nämlich hinter sie stellen und für sie einsetzen. - In diesem Sinne: danke! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Frau Gemeinderätin, geben Sie mir bitte die Anträge.

 

Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Chorherr. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Redner ab nun nur noch jeweils 20 Minuten an Redezeit haben. (StRin Karin Landauer: Aber er darf auch überziehen!)

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Meine Damen und Herren!

 

Als Nicht-Gesundheitspolitiker einmal eine kurze Erwiderung auf Frau Neck-Schaukowitsch: Hätte es jemals eines Beweises bedurft, warum sich in den letzten zehn Jahren nichts geändert hat, dann war das die Rede von Frau Neck-Schaukowitsch! Da liest man in den Medien, was alles los ist, und sie stellt sich hier heraus und sagt: Es ist eigentlich eh alles in Ordnung. (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Das stimmt ja nicht! Dann haben Sie nicht zugehört!) Wenn sie noch 20 Minuten Zeit hat: Wir sind das beste Bundesland, wir haben am meisten gemacht, wir haben die meisten Pflegeschulen (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Das habe ich nicht gesagt! - GR Franz Ekkamp: Stimmt ja nicht!), eigentlich müssten sich die Bundesländer anstellen in Wien, so super, wie das ist! (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Das stimmt ja!)

 

Ich gehe jetzt hier heraus, um Ihnen einfach jene Zahlen zu nennen - noch einmal: nicht als Gesundheitspolitiker, sondern als jemand, der auch älter wird, der auch Eltern hat, der Tanten hatte, die dort gelegen sind, und der sich überlegt, wie ich eigentlich in Wien alt werden will - ich will in Wien alt werden, weil es eine schöne Stadt ist - und wie es mir da geht. Unbeschadet, wie die Ausbildung organisiert ist, unbeschadet dessen, was gesundheitspolitisch notwendig ist. (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Das ist interessante Vielfalt!) Ich sage noch einmal, ich fange beim Wichtigsten an und lese Ihnen dann die Zahlen dazu vor. Diese finde ich empörend, für diese Zahlen sollten Sie sich eigentlich verstecken!

 

Ich will sicher nicht in einem Achtbettzimmer alt werden, nicht in einem Siebenbettzimmer und auch nicht in einem Sechsbettzimmer, insbesondere dann, wenn ich in einem Pflegeheim der Stadt Wien die öffentliche Hand in Summe 60 000 ATS im Monat koste. Frau Neck-Schaukowitsch, um dieses Geld kann man bessere Pflege organisieren! (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Sie haben nicht zugehört!) Wenn Sie das nicht zusammenbringen, sind Sie schuld - lassen Sie das dann andere machen! (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch begibt sich in Richtung Saalausgang.) Jetzt sage ich Ihnen die Zahlen, bleiben Sie sitzen und hören Sie sich das an. Hören Sie sich das an, es ist nicht nur alles gut in Wien.

 

Die Zahlen dazu, dass die Anzahl der Achtbettzimmer rückläufig sei: Anfragebeantwortung von der Frau Gesundheitsstadträtin aus dem Juli dieses Jahres. Wissen Sie, wie viel Prozent in Lainz heute in Vierbettzimmern oder Zimmern mit mehr Personen leben? - Ich sage es Ihnen, bevor Sie hinausgehen: 85 Prozent! Das ist Ihre eigene Anfragebeantwortung: 85 Prozent der Menschen - so viel zu Ihrer Rechnerei -, 85 Prozent der Menschen leben in Vier-, Fünf-, Sechs-, Sieben- oder Achtbettzimmern, und fast die Hälfte von ihnen in Achtbettzimmern. Das wissen Sie seit Jahren, da geht seit Jahren Geld hinein.

 

Da haben Sie Recht: daran ist nicht Frau Pittermann schuld, sicher nicht. Da ist die Summe einer Sozialdemokratie schuld! Das hat Frau Pilz schön gezeigt: Seit wir hier herinnen sind, stellen wir Anträgen, machen wir Anfragen und sagen: "Hallo, Leute, das ist inhuman!"

 

Ich gehe noch einen Schritt weiter. 2 300 alte Menschen an einem Ort mit dieser wirklich schwierigen Arbeit - das sage ich leidenschaftlich: Es zählt zum Schwierigsten und Aufopferndsten, was es überhaupt gibt, Menschen im hohen Alter zu pflegen. Aber zu einer Struktur, in der 2 300 Menschen an so einem Ort sind, sage ich Ihnen meine bescheidene, laienhafte Antwort: Ich halte eine derartige Großstruktur für unreformierbar!

 

Da ist jetzt klar, dass man in großen Massen denkt

 

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