Gemeinderat,
30. Sitzung vom 25.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 76
Die GRÜNEN haben aber offensichtlich auch ein gebrochenes
Verhältnis zu dem Begriff der Vertriebenen als solchen. (StR Mag Maria
Vassilakou:
Und dass die GRÜNEN hier nicht mitkönnen und kein
Verständnis haben, haben sie schon oft bewiesen. Ich habe ja das letzte Mal
schon gesagt, dass eine der Frau Vana nahestehende Zeitung von „Sudetennazis“
spricht. Die Sudetendeutschen werden – unter Anführungszeichen – als „so
genannte Vertriebene“ bezeichnet, also Dinge, wo man sieht, in welchem
Verhältnis sie zu Vertreibungsopfern stehen. Es gibt irgendwo bei den GRÜNEN so
etwas wie eine „Fernenliebe“, das heißt also, wenn Vertreibungen in der dritten
Welt stattfinden, dann ist Solidarität eine hohe Notwendigkeit. Wenn die
Vertreibung die eigenen Menschen, das eigene Volk, die eigene Sprache betrifft,
dann ist von Solidarität und Zuneigung nichts mehr zu sehen.
Eine selektive Zuneigung zu Vertreibungsgruppen
bedeutet aber bitte auch ein selektives Empfinden und ein selektives
Verständnis für die Menschenrechte, und sonst gar nichts. (Beifall bei der
FPÖ.)
Zum "Haus der
Heimat" selbst ist schon einiges gesagt worden. Es wurde auch zuletzt ja
schon groß diskutiert. Die Leistungen des Bundes und der Länder sind also
wirklich als vorbildlich anzuerkennen.
Es ist schon gesagt
worden: Die Zahlung an den Verband als Leistung ist zwar eine Subvention, heißt
aber de facto, dass das Vermögen, das nach 1945 von sozusagen nicht mehr in
Anspruch genommenen Konten in Banken anheim gefallen ist an die Republik, in
anderer Form wieder ausgeschüttet wird an die Vertriebenen. Das sind in etwa
7 Millionen EUR, die nunmehr aufgeteilt wurden als Leistung von Land
und Bund, wie Sie nachlesen können im Antrag. Und es hat eben einen verwaisten
Restbetrag von 153 Millionen EUR gegeben. Dieser anheim gefallene
Betrag ist die Basis und die Grundlage für die Unterstützung des
Vertriebenenfonds. Und aus diesen Zinserträgen soll nun das Leben der Vereine
und das Leben natürlich auch des "Hauses der Heimat" gesichert sein.
Mit anderen Worten: Das ist nicht unbedingt eine Subvention, die sozusagen eine
Neuleistung der Republik und der Länder darstellt, es ist eine Leistung, die
sozusagen den Sudentendeutschen das zurückgibt, was sie bereits gehabt haben –
eine Regelung, die nicht neu ist, eine Regelung, die wir auch bei anderen
Opfergruppen durchgeführt haben. Wir haben auch im Bereich der jüdischen
Verfolgten und auch anderer politisch Verfolgter genau diese Vorgehensweise
gewählt, und ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass diese Vorgangsweise nicht
die Zustimmung der GRÜNEN gefunden hätte.
Wie gesagt, das Verhalten
der Republik Österreich und der Bundesländer ist durchaus als ein
hervorragendes zu bezeichnen. Österreich hat wirklich – das kann man
feststellen – zumindest in den letzten Jahren alles unternommen, um allen
Vertriebenen und nicht nur selektiv Ausgewählten zu helfen mit Rückzahlungen,
mit Entschädigungen, siehe zum Beispiel auch ganz ohne Rechtsgrund bei den
Zwangsarbeitern. Da ist wirklich eine österreichische Leistung erfolgt, auf die
wir alle miteinander stolz sein können.
Und da gehört das
"Haus der Heimat" genauso dazu, als Kulturzentrum und Treffpunkt für
die Volksdeutschen Landsmannschaften, die jedem offen stehen, wie Sie wissen.
Und dass nunmehr dort
Veranstaltungen stattgefunden haben, die Sie aufgezählt haben, mit
unterschiedlichen Rednern, die Sie alle pauschal gleich verurteilt haben,
liegt, würde ich meinen, in der Verantwortung des Veranstalters und nicht des
Vermieters. Verantwortung für eine Veranstaltung trägt eben der, der sie
veranstaltet, und nicht der, der die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Basis
und sagen wir Trennwand kann nur sein, ob es in irgendeiner Form zu Verstößen
gegen die Gesetze der Republik Österreich kommt, und das ist nie der Fall
gewesen.
Aber wir haben hier nicht
die Aufgabe und die Absicht, über den Neuen Klub zu reden, sondern ich möchte
nur feststellen, dass das, was Sie vorgeworfen haben, in keiner Weise den
Verband der volksdeutschen Landsmannschaften betrifft, der
Heimatvertriebenenverbände. Und was Sie hier an Anknüpfungspunkten genannt
haben, war dünn und in keiner Weise tragfähig.
Ich möchte doch auch
sagen: Ihre Einseitigkeit; die sich hier präsentiert; ist ja schon eine
unglaubliche. Wir haben ja doch eine Reihe von Veranstaltungen durchaus
linksradikaler Art und Weise erlebt, die Sie aber nicht nur tolerieren, die Sie
nicht bekämpfen, sondern wo Sie durchaus mitmachen und als Veranstalter
auftreten.
Ich habe mir nur erlaubt,
so zwei, drei herauszuholen, und ich werde Ihnen vorlesen, was es da alles
gegeben hat. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, Jahrzehnte zurückzugehen. Ich
habe nur nachgesehen, was es da Schönes gab in der letzten Zeit.
Zum Beispiel:
"Sozialistische Widerstandstage auf der Boku", wo im Programm steht,
"Gegen Polizei und Unrechtsstaat brauchen wir Gewalt, um die Gesellschaft
zu verändern". Mitgemacht haben da sicher auch die GRÜNEN, natürlich,
Susanne Jerusalem. "Reform oder Revolution." "Der Irrsinn der
Marktwirtschaft." "Rosa
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