Gemeinderat,
30. Sitzung vom 25.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 76
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Frau
Vorsitzende! Meine geschätzten Damen und Herren!
Ich werde mich jetzt nicht hinreißen lassen zu einer
Debatte oder einem Vergleich zu dem Thema Gebührenerhöhungen in Bund und Stadt
Wien, obwohl es sehr interessant wäre. Ich glaube, wir hatten an zwei Tagen
genug Zeit dazu.
Ich möchte auch bemerken, dass es bei diesem
Geschäftsstück um keine Belastungen geht. Es geht auch nicht um das Thema Müll.
Es geht um eine Anpassung für die Anschlussgebühr, und zwar, wie Herr Kollege
Blind richtigerweise gesagt hat, in einer Höhe von 10,5 Prozent. Man muss
aber fairnesshalber auch dazusagen, dass es fünf Jahre lang keine Anpassung
dieser Leistungen gegeben hat. Wenn man diese Anpassung mit der Steigerung des
Baukostenindexes von 11,4 Prozent vergleicht, dann liegt sie sogar noch
unter dieser Steigerung des Baukostenindexes.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gestatten Sie
mir die Feststellung, dass ich auch als Berichterstatter nicht hinnehmen kann,
was Herr Kollege Blind darüber gesagt hat, dass die Wiener Müllabfuhr nicht
funktioniert. Das weise ich, bitte, von hier aus zurück! Ich glaube, die Wiener
Müllabfuhr funktioniert sehr gut im Vergleich zu anderen europäischen Städten.
Zu dem Antrag, den Herr Kollege Blind gestellt hat:
Ich glaube, es wurde auch zu diesem Thema in den beiden letzten Tagen sehr
ausführlich diskutiert. Unsere Meinung dazu kennen Sie. Ich empfehle die
Ablehnung des Beschlussantrages der Freiheitlichen Partei und die Annahme des
anderen Geschäftsstückes.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke. - Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 62.
Wer dem Berichterstatter die Zustimmung gibt, bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrheitlich, ohne FPÖ und ÖVP,
angenommen.
Wir kommen nun zu dem Beschuss- und Resolutionsantrag
von GR Blind betreffend Nichtentleerung der Müllgefäße am 3. 6. 2003.
(GR Kurth-Bodo Blind: Rückerstattung!)
Wer für den Antrag ist, den Herr GR Blind gestellt
hat, bitte ich um Zeichen mit der Hand. - Das ist abgelehnt mit den Stimmen von
SPÖ und GRÜNEN.
Wir kommen nun zur Postnummer 63.
Hier bitte ich als Berichterstatter Herrn GR Driemer,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Johann Driemer:
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich bitte
um Zustimmung zu diesem Poststück.
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Chorherr. Ich erteile es ihm.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub
im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Herr
Vizebürgermeister! Meine Damen und Herren!
Es geht bei diesem Geschäftsstück um die rechtlichen
Grundlagen und die Voraussetzungen dafür, in Zukunft auch mittels Handy die
Kurzparkzonen zu buchen, dies zu überwachen et cetera. Prinzipiell ist das eine
durchaus positive Idee. Leider gibt es eine Reihe von Informationen, aber auch
Prüfungen, die es uns nicht ermöglichen, dem zuzustimmen. Lassen Sie mich in
dem Zusammenhang, weil wir, wie Sie wissen, aus verkehrspolitischen Gründen
große Anhänger der Parkraumbewirtschaftung sind und durchaus auch dieser
Umstellung Positives abgewinnen können, unseren Antrag kurz begründen, aus dem
auch ersichtlich wird, warum wir zum jetzigen Zeitpunkt dem nicht zustimmen
wollen.
Kollege Margulies hat mich darüber informiert, wie
das versprochen war und wie eine Vorgangsweise sinnvoll gewesen wäre. Schritt
eins: Man macht einmal einen Pilotversuch. Dann schaut man sich in Ruhe an, was
man aus diesem Pilotversuch gelernt hat, berät das und prüft dann, ob es
ausgeweitet werden soll.
Meine Damen und Herren! Dazu möchte ich sagen, dass
ich vor Einführung der Parkraumbewirtschaftung in ich weiß nicht in wie vielen
Sitzungen gesessen bin, um dieses schwierige - unter Anführungszeichen -
"Baby" Parkraumbewirtschaftung zu diskutieren, das am Anfang auf viel
Skepsis gestoßen ist, erst im 1. Bezirk, dann durchaus mit Erfolg
ausgeweitet wurde, und das man hier jetzt etwas leichtfertig aufs Spiel setzt.
Dort bin ich oft auch mit Frau Kollegin Rothauer gesessen - ich erspare Ihnen
jetzt die Details -: Was haben wir nicht alles diskutiert, die Kurzparkzone und
wie sie überwacht wird, damit sie wirklich nur zum Kurzparken verwendet wird!
Dann hat man sich großzügig irgendwie darüber hinweggesetzt und hat gesagt:
Okay, mit Parkscheinen geht das, die Leute füllen Kurzparkscheine aus, dann
sitzen sie im Büro, rasen wieder hinunter und füllen neue Dinger aus. Aber die
ökonomische Hürde, besser gesagt, die Transaktionskosten dafür, die Scheine
auszutauschen, waren so doch überschaubar.
Was hätte man jetzt prüfen sollen? Ich möchte diesen
Antrag deswegen einbringen - von dem ich hoffe, dass er angenommen wird, vor
allem von der SPÖ -, weil es eigentlich darum geht, das zu überprüfen: Wie
entwickelt sich aus Sicht der Parkraumüberwachung die Anzahl der überwachten
Fahrzeuge? Ich erinnere mich an Dutzende Pressekonferenzen, Interventionen von
Bezirksvorstehern, die gesagt haben: Was nützt uns eine
Parkraumbewirtschaftung, wenn das niemand überprüft?
Dann wurde das aufgestockt. Ich kann mich daran
erinnern, wie ich noch mit Kollegen Svihalek darüber gesprochen habe. Da ging
es um diese eigene Truppe: Wer finanziert das? Da wurden Gegenrechnungen
gemacht: wie viele Beamte mehr erforderlich sind, welche Einnahmen lukriert
werden können, und so weiter.
Meine Damen und Herren! Es ist völlig ungeklärt - wir
haben auch mit Kollegen von der Parkraumüberwachung gesprochen -, wie sich das
jetzt in der Praxis abspielen wird. Das hat auch der derzeit vorliegende, so
genannte Evaluierungsbericht - der keiner ist! -, nicht geklärt. Man stelle
sich das vor! Noch einmal: Parkraumbewirtschaftung ist ein heikles Gut, das wir
haben, für das auch wir immer gewesen sind, Herr Vizebürgermeister!
Was heißt das für die Zahl der überwachten Fahrzeuge?
Derzeit geht man vorbei und schaut, ob der
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