Gemeinderat,
30. Sitzung vom 25.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 76
können. Ich hoffe, dass sie auch so sicher ist, wie sie jetzt
bei den Budgetbegleitgesetzen war, dann auch im Bundesrat.
Aber es ist doch eindeutig, dass wir bei der
Siedlungsentwicklung, die im Nordosten Wiens stattgefunden hat, bei der
Siedlungsentwicklung, die sich auch jenseits der Stadtgrenzen schon abgespielt
hat, gut daran tun, zum Autobahnkreuz in Schwechat die Zubringung zu
organisieren.
Ob in weiter Zukunft einmal eine noch außenliegendere
Umfahrung – ich glaube, einer der Diskutanten in der Rechnungsabschlussdebatte
hat gemeint die 7. Donauquerung sozusagen – notwendig wird, das ist eine
Zukunftsfrage, eine weiter in der Zukunft liegende Frage.
Aber denkbar ist das. Ich weise aber darauf hin, dass
auch dort wiederum der Nationalpark auf der niederösterreichischen Seite
ebenfalls zu queren ist. Also auch dort wird es nicht einfacher. Und im Raum
südlich Fischamends gibt es ja dann wieder ein riesen Siedlungsgebiet, das noch
wesentlich dichter besiedelt ist. Und wenn Sie sich daran erinnern, wie
schwierig es schon war, die Südostumfahrung zu trassieren, dann können Sie sich
ausmalen, wie lange dort dann die Planungen laufen werden.
Also im Interesse der Bevölkerung des Nordosten Wiens
und im Interesse dieser Stadt macht es Sinn, sich für eine Umfahrung Wiens,
auch wenn sie auf Wiener Stadtgebiet liegt, stark zu machen.
Zu den von Ihnen angesprochenen Vorschlägen, die die
bisherigen Arbeiten zu Tarifgestaltungen erbracht haben, lassen Sie mich darauf
hinweisen, dass die Parkraumgebühr seit 17 Jahren, beinahe 17 Jahren
unverändert ist. Zeigen Sie mir einen Tarif, der solange gehalten hat. Punkt
eins.
Punkt zwei: Sie wissen, dass wir die Mittel, die sich
aus der Parkraumbewirtschaftung und aus den Kurzparkzonen ergeben, für
Maßnahmen in der Verkehrssicherheit, in der Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs
und für den Garagenbau, sowohl was Volksgaragen, was die Garagenförderung und
zusätzlich den Bau von Park-and-ride-Anlagen betrifft, verwenden. Also es sind
nicht Mittel, die im allgemeinen Budget verschwinden.
Wenn das, was im Entwurf des Masterplan drinnen steht
und künftig hoffentlich auch so Beschlusslage sein wird, dann werden wir den
Bau der Garagen für die Bevölkerung vor allem und für Park-and-ride-Anlagen
noch weiter beschleunigen und weiter finanzieren müssen. Und es ist unschwer
ablesbar, dass wir in den nächsten drei Jahren, wenn wir die Realisierung aller
Projekte, die jetzt schon vorliegen, zustande bringen, über den Finanzrahmen
hinauskommen. Und in diesem Falle bin ich dafür, dass wir ernsthaft die Wiener
Autofahrerinnen und Autofahrer auch damit befassen, ob wir beim Tarif eine
Anpassung im 18. oder 19. Jahr dann durchführen sollten. Das nur dazu.
Was die Gebrauchsabgabe betrifft, so kann ich mich
gut erinnern an die Containerdiskussion, dass eine heftige Kritik war, wie
wenig die SPÖ für diese Container bezahlen muss. Und diese Gebühr ist genau
jene, die für die Benutzung der Fußwege für Warenausstellungen, für
Schanigärten und so weiter zu zahlen ist. Hier eine Anpassung vorzunehmen und
zu einem realistischen Verhältnis zu kommen, was Tarif und Herstellung dieses
Straßenraums betrifft, halte ich ebenfalls für berechtigt und legitim.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Dritte Zusatzfrage: Herr Dr Madejski.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich habe mit großem
Interesse Ihre letzen Sätze vernommen, was ja nichts anderes bedeutet, als dass
Sie in Zukunft daran denken, irgendwann in den nächsten Monaten oder Jahren,
aber sicher noch in der Legislaturperiode die Gebrauchsabgabe in Form der
Parkgebühren zu erhöhen. Schon das Argument, dass der SPÖ-Container so billig
war, weil ja die Parkgebühren und diese Straßengebühren so gering sind, hat ja
ein bezeichnendes Licht auf Ihre Antwort geworfen.
Nun aber zu dieser Anfrage. Es freut mich ja, dass
die Kollegin Zentner aus dem 10. Bezirk, die noch sehr jung hier ist, Sie
hier fragt um die Verkehrspolitik Wiens. Es wäre vielleicht auch ganz günstig
gewesen, wenn ihr der Klub gegeben hätte das Positionspapier zum Masterplan aus
dem Oktober 2001, den Masterplan aus dem April 2003, die Vereinbarungen
zwischen Bund und der Stadt Wien, was den öffentlichen Verkehr betrifft, und
das Ergebnis der SUPer NOW, denn dann wäre es nicht möglich gewesen, hier heute
eine zweite Debatte über die Verkehrspolitik abzuführen, die sehr Interessant
ist, aber die wir eigentlich vor zwei Tagen hätten führen können.
Meine Frage: Es ist unzweifelhaft, ich glaube, Sie
werden mir zustimmen, dass der Wiener Vertrag, der so genannte, das von Ihnen
immer wieder genannte 30-Milliarden-Paket, ja einer der Grundvoraussetzungen
ist, dass überhaupt Verkehrspolitik in Wien sinnvoll gestaltet werden kann. Das
heißt, durch die Unterstützung des Bundes kann auch Wien mit seinen eher
bescheidenen Mitteln trotzdem eine sinnvolle Verkehrspolitik gestalten.
1979 ist dieser Vertrag das erste Mal gemacht
worden. Er ist dann 1986, 1990, 1992 und 1996 immer wieder ergänzt worden auf
Grund der Verkehrssituation. Park and ride ist dazugekommen, S-Bahn, U-Bahn und
so weiter, was auch sehr sinnvoll ist.
Jetzt
frage ich mich allerdings, und ich habe das erst vor einigen Tagen festgestellt
mit Erstaunen, wieso der vom ehemaligen StR Edlinger und dann Bundesminister
für Finanzen Edlinger immer propagierte 30-Milliarden-Paket-Vertrag, wo man
immer dem Bund Säumigkeit vorgeworfen
hat, überhaupt nie paraphiert worden ist. Im Jahre 1999 gab es ein
Arbeitspapier, auf Beamtenebene ausgearbeitet, das aber nie unterzeichnet wurde
zwischen Bund und Wien, sondern es gab in Wirklichkeit nur, so wie bei Angebot
und Angebotsannahme, Brief und Gegenbrief.
Ich frage Sie daher: Welche politischen Gründe
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