Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 131 von 133
Gesundheit der Bevölkerung und ausreichende, angemessene und
ordnungsgemäße Sicherheitsmaßnahmen, da das Kontrollamt ja neben
Gebarungsüberprüfungen auch Sicherheitskontrollen durchführt.
Das Kontrollamt hat in allen drei Fällen geprüft,
diverse Missstände aufgezeigt und damit Diskussionen in den Gremien auslöst,
die es ohne diese Anträge und in der Folge ohne diese Prüfberichte nicht
gegeben hätte. Aus unserer Sicht hilft das der Stadt insgesamt weiter, und wir
werden daher auch weiterhin moderat und zielführend von diesem neuen Instrument
des Minderheitsantrages Gebrauch machen und hoffen auch weiterhin auf gute
Zusammenarbeit im Kontrollausschuss.
Und nochmals: Ein Dankeschön für die geleistete
Arbeit. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist der GR Mag Reindl. Ich erteile es ihm. Bitte.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Angesichts der späten Stunde und nach einigen
Aufforderungen von verschiedenen Fraktionen werde auch ich mich kurz halten,
wie die Kollegin Reinberger vor mir.
Ich möchte an die Spitze stellen den Dank meiner
Fraktion für die hervorragende Arbeit, die das Kontrollamt leistet, die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kontrollamtes und natürlich insbesondere
Direktor Dr List an der Spitze mit seinem Führungsstab, die hier doch die
Kontrollinstitution Kontrollamt durch manchmal etwas auch raue See sehr, sehr
gut durchführen, und dafür recht, recht herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Vorredner haben teilweise schon die Positiva
angeführt. Es hat doch einige sehr qualitative Veränderungen gegeben. Die wohl
größte halte ich hier in der Hand. Anstatt eines 3 bis 4 Kiloberichtes;
der 1 200 Seiten umfasst; haben wir diesmal einen Bericht in CD-Form. Ich
würde mir noch wünschen, dass wir auch die Geräte zum Lesen vielleicht
dazubekommen, soweit wir sie noch nicht haben. (Demonstrativer Beifall bei der ÖVP.)
Auf alle Fälle ist hier doch auch ein Quantensprung
meiner Meinung nach erfolgt, der nicht nur 500 000 Seiten bedrucktes
Papier erspart, was man ja auch im Sinne des Umweltausschusses unter
kosteneffizient durchaus als positiv findet. Wenn man vielleicht noch der
Opposition auch den hundertprozentigen Umstieg auf diese CD schmackhaft machen
könnte und sich 21 Zentimeter erspart, wäre das das Tüpfelchen auf dem i.
Aber das Besondere ist doch, meine Damen und Herren,
und das ist auch eine Qualitätsverbesserung, dass Sie ab morgen in der Früh
alle Berichte des Kontrollamtes, die hier auf der CD sind, alle
118 Berichte, die wir letztes Jahr abgearbeitet haben, über das Internet
öffentlichkeitswirksam abrufen können. Warum das erst morgen geschieht, ist
auch klar: Weil ja Berichte erst dann veröffentlicht werden können, wenn wir sie
hier im Gemeinderat auch entsprechend beschlossen haben. Ich finde das schon
eine starke Verbesserung und auch eine Qualitätsverbesserung.
Die Minderheitsanträge, die wir voriges Jahr ja das
erste Mal hatten, waren auch für uns eine Neuigkeit, auch für das Kontrollamt.
Aber ich glaube, dass wir insgesamt mit den 7 Prüfaufträgen, die wir über
Minderheitsanträge bekommen haben beziehungsweise auch mit Abstimmung im
Ausschuss, mit Zustimmung im Ausschuss, hier durchaus sehr gut unterwegs sind.
Was auch für das Kontrollamt selbst gilt. Das
Kontrollamt hat sich voriges Jahr auch ein neues Leitbild gegeben, was für ein
Unternehmen in dieser Größe sehr wichtig ist und durchaus
öffentlichkeitswirksam auch im Internet nachzulesen ist.
Was zu den mangelnden Konsequenzen zu sagen ist, da
bin ich eigentlich der Kollegin Reinberger sehr dankbar. Nachdem sie Prüferin
ist – ich war auch Bankprüfer, wie Sie wissen –, glaube ich, wenn hier von
mangelnder Konsequenz und Ignoranz der Kritik die Rede ist, dass Sie hier
einerseits dem Kontrollamt unrecht tun, weil Sie ja damit indirekt dem
Kontrollamt vorwerfen, meine Damen und Herren von der Opposition, dass sich das
Kontrollamt gegen den Magistrat nicht durchsetzen kann auf der einen Seite, Sie
tun den geprüften Beamten unrecht, weil sie sozusagen sagen, wenn der
Zeigefinger erhoben wird und wenn man auf etwas draufkommt, was nicht in
Ordnung ist, und bei 70 000 Angestellten kann in jeder Sekunde ein
Fehler passieren, ein jeder, der in einer Firma arbeitet, weiß das, Sie tun der
Beamtenschaft unrecht, wenn Sie damit meinen, dass hier Ignoranz herrscht, und
Sie tun auch letztlich der Stadtregierung unrecht, wenn Sie meinen, dass hier
Ignoranz und mangelnde Konsequenz herrscht und sozusagen die sozialistische
Power über alles drüberfährt.
In Wirklichkeit ist es so, dass bereits im Laufe
einer Prüfung sehr viele Maßnahmen gesetzt werden, sehr viele Maßnahmen
umgesetzt werden, aber dass es natürlich bei Prüfungen durchaus auch Punkte
gibt, über die man, auch wenn sie positiv erledigt wurden, nicht hinweggeht und
sie in den Bericht aufnimmt. Es liegt auch hier sehr oft am Prüfer, was
hineinkommt. Aber Tatsache ist, es ist ja nicht das Kontrollamt allein, das
prüft, es gibt ja die Innenrevision, die Magistratsdirektion, letztlich auch
den politisch verantwortlichen Souverän, das heißt den Gemeinderat und die
Stadtregierung.
Also alles in allem kann ich Ihre Kritik, dass wir
ignorant wären und es mangelnde Konsequenzen gegeben hätte, nur auf das
Schärfste zurückweisen. Ich bin eher der Meinung, wir haben durchaus Mut zur
Kritik. Die eine oder andere Prüfung, und da können Sie sicher sein, war auch
für meine Fraktion nicht einfach, und es war auch nicht einfach, dann die
politischen Konsequenzen zu setzen. Aber ich glaube, dass wir hier durchaus gut
unterwegs sind. Nur Kritik bringt einen weiter, und auch eine Prüfung kann
einen nur weiterbringen und verbessern.
Dass der Kollege Prochaska offensichtlich mit Frauen ein
Problem hat und seine männliche Ehre gekränkt sieht, wenn ihn eine Frau
vielleicht ein bisschen angeht
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