Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 121 von 133
und genau nach diesem gemeinsam
erarbeiteten Modell vorgeht. Und so könnte ich Ihnen noch viele andere
Beispiele sagen.
Ein
letzter Punkt als Korrektur sozusagen: Frau StRin Vassilakou hat in ihren drei
Beispielen davon gesprochen, dass die Betroffenen behinderten Menschen, die
gemeinsam an der persönlichen Assistenz und deren Vorbereitung gearbeitet
haben, nicht informiert wurden beziehungsweise insgesamt die Information nicht
erfolgt sei. Das stimmt nicht. Ich war persönlich bei einem sehr, sehr langen
Termin bei einer Diskussion bei der Interessenvertretung, wo wir genau über
dieses Thema mit jenen Menschen diskutiert haben, die auch dabei waren bei der
Erarbeitung. Also woher Sie diesen Vorwurf nehmen, weiß ich nicht.
Was die
Sozialhilfe betrifft, so werden Sie auch bei diesem Antrag keine andere Antwort
bekommen, und Sie haben eigentlich schon die Argumentation geliefert, die das
bestätigt, warum das so richtig ist, dass wir hier warten. Es ist Tatsache –
die Aktuelle Stunde morgen wird ja Gelegenheit geben, dieses Thema
ausführlicher zu diskutieren –, dass gerade dieses Thema auch wieder einmal
Thema bei der letzten Sozialhilfelandesreferentenkonferenz war. Dort haben alle
Bundesländer einhellig ihren Unmut über die beabsichtigte Veränderung
hinsichtlich der Notstandshilfe kundgetan, was noch immer nicht heißt, dass es
nicht trotzdem passiert. Aber wichtig dabei ist, dass genau diese
Veränderungen, die wir in einigen Ansätzen bereits kennen – wobei das
Verwerflichste ist, dass Menschen sozusagen aus Versicherungssystemen, wie die
Notstandshilfe derzeit eines darstellt, herausgenommen werden –, Grundlage sein
müssen für eine wie immer geartete Sozialhilferegelung. Es kann nicht sein,
dass es hier unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Bundesländern gibt.
Die gibt es derzeit, die gibt es vor allem hinsichtlich des Regresses, und wir
haben auch dort wieder seitens der Stadt Wien eingebracht, dass wir Wert darauf
legen und keiner Maßnahme zustimmen werden, die unter den Wiener Standard
gehen.
Das ist
eine Materie, die man in einem lösen muss und die einen solchen Zusammenhang
hat, dass man nicht sagen kann, man zieht hier etwas vor und nimmt nicht
Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen. Dass die zu lange dauern – mir
dauern sie auch zu lange –, das ist eine Tatsache, mit der wir uns auseinander
setzen müssen.
Danke für
den Hinweis des Herrn GR Ellensohn. Ich gehe hier vollkommen konform mit ihm,
das wir erstens einmal über jene Stellen noch besser informieren sollen, wo es
diese Möglichkeiten für den Laufsport bereits gibt, und gleichzeitig danach
trachten sollten, noch mehrere zu errichten, denn auch ich weiß – das ist einer
der Punkte, die auch immer wieder nachgefragt werden –, wie sehr eine solche
Infrastruktur angenommen werden würde, wenn wir sie verstärkt anbieten könnten.
Ich bin hier durchaus zuversichtlich, dass es Kooperationsmöglichkeiten auch
mit bereits bestehenden Einrichtungen gibt und die Kommunikation sicherlich
auch noch einiges dazu tun kann.
Was Ihren
Antrag bezüglich der RollstuhlfahrerInnen betrifft, so ist dies ein Thema, das
uns nicht zum ersten Mal in diesem Haus beschäftigt, sondern schon seit vielen Jahren.
Tatsache ist, dass wir in Wien jedenfalls einen Weg gewählt haben, der, wie ich
meine, ein gangbarer ist und jedenfalls dem Bedürfnis der RollstuhlfahrerInnen,
sich an der Marathonstrecke zu messen, gerecht wird, weil wir, seit es den
Inlineskate-Marathon im Herbst gibt, der über die gesamte Marathondistanz geht,
dort eine eigene Möglichkeit für RollstuhlfahrerInnen haben. Das heißt, die
Distanz ist die gleiche. Es besteht die Möglichkeit, in diesem Rahmen eine
Teilnahme zu ermöglichen, die jedenfalls die sicherere Variante ist, weil die
Streckenführung eine ist, die weniger Gefahrenstellen, vor allem hinsichtlich
der Querung von Straßenbahnschienen, in sich birgt, als das beim Marathon der
Fall ist.
Daher
haben wir uns darauf verstanden, dass beim Marathon zwar Menschen mit
unterschiedlichsten Behinderungen teilnehmen – das betrifft sowohl Menschen mit
Sehschwächen, sogar blinde Menschen, Menschen mit anderen Körperbehinderungen
–, aber für die RollstuhlfahrerInnen eine zweite Veranstaltung in Wien machen,
die dieselbe Distanz bietet, woran sie auch teilnehmen können.
Ich werde
trotzdem meiner Fraktion empfehlen, diesem Antrag zuzustimmen, damit man die
Diskussion führen und die Antwort dann sozusagen auch offiziell noch einmal
geben kann. Ich sage es Ihnen nur jetzt gleich mündlich, weil die Diskussion,
wie gesagt, schon seit etlichen Jahren läuft, auch zu einer Zeit, wo Sie selbst
noch nicht hier im Hause waren. Daher das sozusagen als Vorabinformation zu
diesem Antrag.
Zusammenfassend
möchte ich sagen, dass ich mich bei all jenen bedanke, die nicht nur beim
reinen Zahlenwerk tätig waren und mitgeholfen haben, dieses zu erstellen,
sondern vor allem bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meiner
Geschäftsgruppe und bei all den Vereinen und Institutionen, die mithelfen, dass
genau nach den Vorgaben, die wir uns selbst gegeben haben, genau nach den
Prinzipien und den ideologischen Grundlagen der Sozialdemokratischen Partei,
die hier in Wien Regierungsverantwortung hat, all das umgesetzt wird. Ich bedanke
mich bei all jenen, die mithelfen, dass das, was durch das Budget in Zahlen
gegossen wurde, dann im Laufe des Jahres auch so umsetzt, dass der
Rechnungsabschluss nicht nur beweist, dass wir die Budgetvorgaben erfüllen,
sondern auch beweist – und dafür sage ich vor allem vielen meiner Abteilungen
ein Dankeschön –, dass dort, wo sich, nicht von uns selbst verschuldet, sondern
durch äußere Umstände bedingt, ein höherer finanzieller Aufwand im Laufe eines
Jahres ergibt – und das ist nun mal die Verdopplung der Zahl der
SozialhilfeempfängerInnen in Wien –, das durch viele Mittel aus der
Geschäftsgruppe nachdotiert werden konnte.
Gleichzeitig bedanke ich mich auch beim Finanzstadtrat, dass
im Sinne eines sozialen Wiens in einer
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