Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 120 von 133
unscheinbare Kleinigkeiten, die man da nicht erwähnen muss,
aber bleiben wir beim Prinzip. Prinzipiell sind wir uns einig, dass das Thema
Pferdesport für Wien auch in Zukunft ein Thema sein sollte.
Ich bin der Meinung – und viele andere sind, wie ich
meine, ebenfalls dieser Ansicht –, dass Traben in Wien Tradition hat. Deshalb haben
wir immer gesagt, wir wollen die Krieau ganz bewusst erhalten, deshalb haben
wir auch sehr viel Geld investiert, um zunächst einmal die erste
denkmalgeschützte Tribüne zu sanieren. (GR Günter Kenesei: Da haben Sie auch
schon einmal was anderes gesagt! Die Freudenau hat auch Tradition, und da haben
Sie gesagt, das brauchen wir nicht!)
Danke, darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen.
Diesmal gehe ich nicht auf die Bundesregierung los, sondern das hat ja Name und
Adresse: Dr Schüssel als der seinerzeitige Ressortverantwortliche hat einen
hervorragenden Vertrag – wie er gemeint haben muss, sonst hätte er es wohl
nicht getan – mit einem Betreiber abgeschlossen, und viele "behutete"
Menschen haben den Abschiedsgesang der Freudenau miterlebt, das letzte Rennen
in der Freudenau mit Aussicht auf die Übersiedlung nach Ebreichsdorf, mit der
Aussicht, dass eines der historisch wertvollsten Gelände in Wien, das
zweifelsohne auch das schönste ist für diese Gelegenheit, nicht mehr durch ein
gleich großes ersetzt wird, einfach sozusagen nicht weitergeführt wird. Diese
Situation hat Name und Adresse uns heißt Dr Schüssel. Er war seinerzeit
ressortverantwortlich und hat jetzt als Bundskanzler auch nichts dazu getan,
dass diese Misere verhindert wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Ein dritter Hinweis – und das finde ich besonders
bedauerlich, denn wenn man über den Rechnungsabschluss diskutiert, dann sollte
man wenigstens die Details kennen, noch dazu, wenn man so lange wie Sie hier im
Hause ist –: Es sind hier die Betriebskosten in den Schulen, die Kosten für die
Wärme, den Strom et cetera angesprochen worden, und es ist polemisch versucht
worden, daraus abzuleiten, dass das entsetzliche Erhöhungen sind, die wir hier
verschuldet haben, und dass wir dafür verantwortlich sind.
Klitzekleines Detail am Rande: Dies sind Kosten, die
in der Dezentralisierung sind, und jeder, der sich jemals mit dem Budget und
mit dem Rechnungsabschluss auseinander gesetzt hat, müsste eigentlich wissen,
dass im Budget ein Ansatz vorhanden ist (GR
Walter Strobl: Wer hindert Sie, sich an den Plan zu halten?) und die
Verrechnung nach Maßgabe der eingesetzten Bezirksmittel sich im
Rechnungsabschluss natürlich wieder findet, der müsste wissen, dass in den
Bezirksbudgets die nötigen Summen beschlossen werden, die sich dann im
Rechnungsabschluss wieder finden. (Weiterer Zwischenruf des GR Walter
Strobl.)
Enttäuschend, enttäuschend, Herr Gemeinderat, dass
Sie nach so vielen Jahren Mitgliedschaft in diesem Haus nicht lesen können, was
im Budget steht und wie im Rechnungsabschluss dann abgerechnet wird. Aber man
soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.
Das Entscheidende jedenfalls wird sein, dass genau
diese Rede, die hier heute vor allem zum Thema Schule, vor allem zum Thema
Lehrer, vor allem zum Thema Bildung in dieser Stadt dankenswerterweise im
Protokoll festgehalten wird und dieses Protokoll dann der interessierten
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden kann. Im Bildungsnetz wird sie
nachzulesen sein. Da werden wir viele, viele Reaktionen haben auf die Theorien,
welche Sie hier heute vertreten haben.
Eine zweite kleine Korrektur zur Frau Kollegin
Sommer-Smolik, was das PID-Budget betrifft und die von Ihnen angesprochene
Überschreitung. Auch hier der Hinweis: Im Budget, das wir hier in diesem Haus
beschlossen haben, haben wir unterschieden zwischen dem so genannten Ordinarium
und dem weiter hinten angeführten Zusatzrahmen mit Sperre. Und wenn Sie diese
beiden Zahlen vergleichen und den jetzigen Rechnungsabschluss, dann werden Sie
sehen, dass die Summe, die sich aus dem Ordinarium und dem präliminierten
Zusatzrahmen mit Sperre ergibt, höher ist als der Betrag, der sich im
Rechnungsabschluss jetzt wieder findet.
Die beiden von Ihnen angestellten Vermutungen
hinsichtlich der Kampagnen aus dem Bereich Wohnen und dem Bereich Umwelt
befinden sich nicht im PID-Budget, weil – auch das sollte hinlänglich bekannt
sein – jede einzelne Geschäftsgruppe, auch einzelne Magistratsabteilungen, im
Sinne der neuen Öffentlichkeitsarbeit dieser Stadt natürlich auch eigene
Kampagnen durchführen können. Also auch hier befinden wir uns genau in dem
Bereich, den wir wollen.
Eine
zweite Korrektur. Sie haben die 1000-Euro-Grenze angesprochen. Ich bin sehr
stolz darauf, dass es uns gelungen ist, auch in einer Zeit des angespannten
Budgets eine solche soziale Staffelung durchzuführen und den untersten Betrag
anzuheben. Es entspricht nicht den Tatsachen, dass der 13. und 14. Bezug
zur Berechnung herangezogen wird. § 3 Abs. 2 unserer Richtlinie sagt
genau das Gegenteil, nämlich dass der 13. und 14. Bezug entgegen Ihrer
Aussage nicht herangezogen wird, daher stimmen die 1 000 EUR, so wie
wir sie gesagt haben.
Und ein
letzter Punkt zu Ihren Anmerkungen. Sie haben die Spielplätze angesprochen und
gemeint, dass die im falschen Ressort sind. Weit gefehlt! Ich bin der Meinung,
dass die so genannte Querschnittsmaterien in bestimmten Themenbereichen – und
im Jugendbereich ist es mir besonders wichtig – in allen Ressorts beachtet
werden sollen, egal, ob es das Umweltressort ist, ob es das Wohnungsressort
ist, ob es das Verkehrressort ist; selbst das Finanzressort muss seine
Maßnahmen auch davon ableiten und überprüfen, ob es jugendpolitische Maßnahmen
und richtige Maßnahmen entlang unserer Grundsätze sind.
Daher bin ich sehr froh darüber, dass die StRin Brauner die
Initiative ergriffen hat im Bereich der Spielplatzgestaltung, was Gender
Mainstreaming betrifft, ich bin sehr froh darüber, dass das Stadtgartenamt eine
Partizipationsinitiative von Jugendlichen, die sich speziell mit Skateranlagen
beschäftigt haben, aufgegriffen hat
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