Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 114 von 133
wir zirka bei
32 000 page views pro Tag, beim "Lehrerweb" sind es
4 500 Kids, 21 000 Eltern.
Bevor ich
den Schulbereich verlasse, möchte ich noch kurz die Gelegenheit wahrnehmen, der
Aktion Kritischer SchülerInnen zu ihrem Wahnsinns-Wahlerfolg zu gratulieren. Es
ist nämlich so, dass alle Landesschulsprecherinnen und -sprecher von der AKS
gestellt werden. Für mich ist das auch ein klares Signal, das die Schülerinnen
und Schüler gegen die Bildungspolitik der Bundesregierung gesetzt haben. (Beifall
bei der SPÖ.)
Die Ausgaben im Schulbereich stehen für mehr Qualität
statt Abbaumaßnahmen. Ich glaube, das ist gerade zum aktuellen Zeitpunkt von
sehr elementarer Bedeutung, denn wenn die Jugend keine Perspektive hat, hat
auch die Gesellschaft keine. Und das, was der Jugend da momentan in der
bundespolitischen Debatte vor Augen geführt wird, ist nicht gerade ermunternd -
letztes Stichwort: Pensionsreform. Ich meine, da kann sich ein junger Mensch
eigentlich nur als Depp der Nation fühlen, wenn ihm kommuniziert wird: Schau,
erstens, du zahlst gleich viel und es wird mehr werden. Zweitens, du wirst es
40, 45 Jahre lang zahlen. Drittens, du wirst 40 Prozent verlieren.
Und viertens, unser Angebot an dich: Du weißt es jetzt schon.
Da ist es "sehr tröstend", dass - natürlich
unter dem massiven Einsatz der FPÖ in den Verhandlungsrunden - für die Beamten
über der ASVG-Höchstpension noch 10 Prozent Deckelung ausverhandelt
wurden.
Es gibt natürlich im Jugendbereich auch - und das ist
angesichts der Tatsachen, die wir da auf Bundesebene, aber auch international
momentan erleben müssen, umso positiver zu werten - keinen Investitionsstopp.
Weiterhin wird der Verein Wiener Jugendzentren gefördert und der Betrieb aller
Zentren erhalten, aber darüber hinaus gibt es auch großartige Initiativen vor
allem im Partizipations- und politischen Bildungsbereich. Was
"wienXtra" betrifft, so ist es toll, dass die Events, die
"wienXtra" macht, so viele Leute anziehen und dass sie schon so lange
so erfolgreich sind. 30 Jahre Wiener Ferienspiel ist ein Beispiel, aber
auch die Einjahresbilanz der Kinderinfo ist großartig. Es liegt schon daran,
dass es da Infomaterialien gibt und dass es so gute Infomaterialien gibt. Dass
gerade in diesem Zusammenhang hier ein Vertreter einer Partei, die auch in der
Bundesregierung involviert ist, erstens einmal von gemeinnützigen Vereinen spricht,
das lassen wir einmal so stehen - da gibt es auch ein paar andere Vereine, die
man da nennen könnte, Pilgramgasse zum Beispiel -, und wenn er zweitens von dem
ansehnlich hohen Budget für die Werbung spricht, dann erwähne ich dazu nur den
Betrag von 28 Millionen EUR und den Namen Grasser und lasse das auch
einmal so stehen.
GR Römer sagte dann noch, die sozialpräventiven
Maßnahmen seien irgendwie nicht nachvollziehbar, das passiere alles so, dass da
eben irgendwelche Vereine gefördert werden. Dazu darf ich anmerken: Es gibt da
eine eigene Stelle, die MASTA, die das alles koordiniert und die konkrete
Aufträge gibt, wo es notwendig ist, präventive Maßnahmen zu setzen
beziehungsweise Streetwork zu machen. Es wäre schön, wenn Sie sich das einmal
anschauen würden. Diese Stelle veröffentlicht auch einen Jahresbericht und ihre
Mitarbeiter sind sicher sehr hilfreich in der Debatte.
Im Sportbereich geht es natürlich auch in einem hohen
Ausmaß darum, Jugendlichen nicht nur Chancen und Perspektiven zu bieten, sondern
auch Freizeit nutzbar zu machen - und zwar für alle, nicht nur für Reiche.
Gerade im Schulbereich kam es weiter zum Ankauf von Sportgeräten, es erfolgten
Ausgaben für die Förderung von Trendsport und so weiter. Dazu nur ganz kurz
eine Anmerkung - die Debatte ist eine leidige -:
Was den Sportgroschen betrifft, so wird nicht weniger
ausgegeben, sondern es wird das Gleiche ausgegeben, es wird nur anders
aufgeteilt. Und zusätzlich werden noch weitere Mittel ausgegeben, die noch
freier vergeben werden können, nämlich aus dem Sportfonds. Da kommen wir
offensichtlich nicht zusammen.
Weil gesagt wurde, die Sportförderung sei so gering,
möchte ich nur ganz kurz einiges erwähnen, was man dabei gar nicht bedenkt, wie
zum Beispiel die Turnhallen, Turnsäle und Sportanlagen, die die Stadt Wien zur
Verfügung stellt: 450 Turnsäle, 11 Sporthallen. Allein in den
11 Sporthallen gab es in einem Jahr 331 070 Besucher. Das ist
aktive Sportförderung für Sportlerinnen und Sportler in Wien!
Was mir sehr wichtig ist, gerade im Zusammenhang mit
dem Jahr 2002, ist, dass wir in Wien Politik nicht nur für Jugendliche,
sondern auch mit Jugendlichen machen. 2002 war klar das Jahr der Partizipation:
Im Februar ist das Demokratiepaket beschlossen worden, von dem ein großer
Bestandteil die Senkung des Wahlalters war. Wien ist damit das erste
Bundesland, in dem Jugendliche ab 16 Jahren eine legislative Körperschaft
wählen können. Aber junge Menschen werden natürlich darüber hinaus konsequent
eingebunden: In Maßnahmen der politischen Bildung, Partizipation im Stadtteil,
im Park, in die BerufsschülerInnen-Tage, den Jugendgemeinderat, aber auch in
den Gesetzwerdungsprozess. Eine schöne Sache, die 2002 passiert ist, ist auch
der Beschluss über das Jugendschutzgesetz. Da wurden erstmals junge Menschen
selbst in den Gesetzwerdungsprozess eingebunden, über Projekte, die sie
durchgeführt haben, über Umfragen in den Schulen. Das Ergebnis ist ein tolles
Gesetz, ein lesbares Gesetz, ein harmonisiertes Gesetz und eines, das der
Situation von Jugendlichen entspricht. Nicht nur Ö1, sondern auch Jugend gehört
gehört, und in Wien geschieht das!
Natürlich ist Freizeit nicht nur Party, Konversation,
Sport, sondern auch Bildung. Bildung hört nicht mit der Schule auf, und damit
komme ich zum vorletzten Punkt, nämlich zu den Büchereien. In Bezug auf die neu
eröffnete Hauptbücherei hat sogar GR Römer gemeint – ich zitiere -: Das
"ist eine tolle Sache. Das soll man ja gar nicht sagen." - Ich werde
es trotzdem sagen, das ist als Vertreter der Regierungsfraktion auch meine
Aufgabe:
Es ist gelungen, und das noch vor der Eröffnung der
Hauptbücherei, durch verbesserte Aktualität, durch neue Medien, ein
ansehnliches Plus, nämlich von fast
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