Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 108 von 133
genannten Vandalismus auch viel mehr zurückhalten. Hier
könnte man wirklich sehr viel mehr machen, als immer wieder die gleichen roten,
blauen oder gelben Wipptiere oder Rutschen, immer nach dem gleichen Design,
aufzustellen. Es gibt gute Beispiele, und die möchte hier auch nicht unerwähnt
lassen, nur sind diese guten Beispiele von der Willkür der zuständigen MA
42-Leitung in den Bezirken abhängig. Ich glaube nicht, dass wir das Wohl der
Kinder bei der sehr geringen Benutzbarkeit des Freiraums in Wien auch noch
abhängig machen sollten von Menschen, die diese Parks und Spielplätze planen,
sondern ich glaube, dass wir hier eine Strategie und eine zukunftsorientierte
Lösung brauchen, wie Kinder mit dem Freiraum in Wien auch umgehen können.
Ich möchte einen Antrag einbringen betreffend die
Gender-sensitive Spielplatzgestaltung. Es gab ja schon zwei Projekte, bei denen
unter großer Beteiligung der betroffenen Kinder und Jugendlichen Spielplätze
unter Betreuung geplant wurden. Die Jugendlichen, die sich da engagiert haben,
harren der Dinge und wissen eigentlich nicht, was mit diesen beiden Planungen,
die sie mit großem Eifer und großem Interesse durchgeführt haben - und ich
glaube, dass es auch sehr wichtig war, diese jungen Menschen an der Gestaltung
ihrer Umwelt zu beteiligen -, jetzt passieren wird. Das betrifft die Odeongasse
und den Donaukanal, wo ja zwei Spielplätze als so genannte Mädchen- beziehungsweise
Gender-sensitive Spielplätze geplant wurden, und dort passiert nichts.
Deswegen stelle ich den Antrag, dass im nächsten
Gemeinderatausschuss für Integration, Frauenfrauen, Konsumentenschutz und
Personal über das Fortschreiten dieser beiden Projekte berichtet wird.
Natürlich freuen wir uns, wenn über mehr Fortschritt in diesem Bereich
berichtet wird, aber gerade bei diesen zwei Projekten glauben wir, dass es
notwendig ist, den betroffenen Jugendlichen zu zeigen, dass ihre Ideen auch
umgesetzt werden und dass Jugend- und Kindermitbeteiligung nicht ein leeres
Wort in dieser Stadt ist.
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige
Abstimmung dieses Antrags. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Ein zweiter Antrag, der auch schon zum vierten Punkt,
zu dem ich spreche möchte, überleitet, ist ein Antrag zum Freibad
Großfeldsiedlung und dem dortigen Spielplatz. Ich habe hier schon einmal,
nämlich im Oktober 2001, einen Antrag gestellt, dass der Spielplatz, den es im
Freibad Großfeldsieldung gibt, umgestaltet wird, weil er für die vielen Kinder
dort einfach wenig bietet. Es wurde mir damals auch im Ausschuss zugesichert,
dass dort etwas passieren wird. Jetzt haben wir uns das angeschaut, und
eigentlich ist dort nicht sehr viel passiert, denn es ist die Wippschaukel
gegen ein Wippauto ausgetauscht worden. Super, ja, das ist schon einmal etwas,
aber es ist trotzdem nur ein Wippding mit, wie ich vorhin erwähnt habe,
geringem Spielwert. Außerdem wurde eine Sandkiste ergänzt - auch nicht
schlecht, und das war es dann. Es gibt jetzt aber zusätzlich eine Hupfburg, für
die die Eltern bezahlen müssen, und eine Trampolinanlage, für die die Eltern
bezahlen müssen. Das ist nicht die Spielplatzgestaltung, die wir uns in einem
Freibad vorstellen. Ich glaube, dass sich die Stadt Wien sehr wohl etwas dazu
einfallen lassen könnte, dass dieser Spielplatz im Freibad Großfeldsiedlung
ordentlich gestaltet wird.
Ich bringe deswegen einen Antrag ein:
"Der Spielplatz im Freibad Großfeldsiedlung soll
der großen Kinder- und Besucherinnenanzahl flächen- und ausstattungsmäßig
angepasst und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nach Bewegung und
Herausforderung entsprechend attraktiviert werden. Insbesondere soll auch dem
Bedürfnis von Mädchen Rechnung getragen werden.
In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung des
Antrags an den Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Soziales, Information
und Sport."
Ich bin jetzt schon bei den Bädern und möchte mich
eigentlich nicht so wie Kollege Strobl und Kollege Römer über die Personalvertretungswahlen,
den Abgang, das Defizit oder was auch immer unterhalten, sondern ich würde
gerne wissen, was mit dem Endbericht zur Bäderstudie passiert. Ich habe das
hier schon einmal gefragt, und es war dann keine Antwort mehr zu bekommen. Es
gab im Sommer 2001 diesen Endbericht, und seither ist unserer Meinung nach -
zumindest haben wir es nirgends mehr diskutiert - mit dem Bericht nichts mehr
passiert. Man hat dann gelesen, die Bäder werden vielleicht ausgegliedert, aber
eigentlich gab es keine Bäderkommissionssitzung mehr, und es ist nicht klar,
was mit den Bädern weiter passiert.
Ich möchte noch etwas dazu sagen, dass Kollegin
Wehsely vorhin die Kinderfreibäder so hoch gelobt hat. Es gab einmal mehr
Kinderfreibäder in dieser Stadt, bis man einige davon einfach verfallen ließ.
Dann kam man drauf, dass das vielleicht doch nicht so gut ist, und jetzt haben
wir noch elf Kinderfreibäder. Sie werden zum Glück gut genützt, und daran sieht
man, dass der Bedarf sehr groß ist. Wenn man sich das Kinderfreibad am
Hofferplatz ansieht, dann sieht man, dass gerade in diesen Gegenden und auch in
diesem Alter, in dem die Kinder diese Kinderfreibäder benützen, sehr großer
Bedarf besteht. Berichten aus den Kinder- und Jugendparlamenten in den Bezirken
ist zu entnehmen, dass sich die Kinder mehr davon wünschen. Ich würde
empfehlen, hier weiter zu überlegen, ob wir nicht mehr Kinderfreibäder in Wien
anbieten könnten. Denn der Bedarf ist da, und der Wunsch der Kinder ist es
einfach, mehr von dieser Art der Freizeitgestaltung zu haben. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Zurück zur
Bäderkommission: Ich möchte einen Antrag einbringen und hoffe, dass er die
Zustimmung der SPÖ findet. Denn ich wüsste eigentlich nicht, warum wir uns
nicht mehr über die Bäderstrategie unterhalten sollten.
Der Antrag
lautet:
"Die
Bäderkommission möge für September zum Zweck der Diskussion der Bäderstudie,
der Wiener Bäderstrategie und der Berichterstattung über die weitere
Vorgangsweise eingeladen werden.
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