Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 133
Rechnungsabschluss beigetragen haben, und möchte
abschließend nur noch Folgendes feststellen. Es ist eben ein Ritual, dass die
Opposition dem Regierungsvorschlag und dem Rechnungsabschluss nicht zustimmt,
aber das entspricht nicht ganz der Realität der Arbeit während des ganzen
Jahres. In unserem Ausschuss wurden 78 Prozent der Akten einstimmig,
21 Prozent der Akten mehrheitlich und nur 1 Prozent der Akten mit der
absoluten Mehrheit der SPÖ beschlossen. So gesehen wäre die schlüssige
Variante, diesem Rechnungsabschluss zuzustimmen. Ich verstehe, warum Sie es aus
parteipolitischem Kalkül nicht tun. - Schönen Abend. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Als
Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Sommer-Smolik. Ich erteile es ihr.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Frau Vizebürgermeisterin! Meine Damen
und Herren!
Ich möchte zunächst auch über einen Punkt sprechen,
den Kollege Römer schon angesprochen hat, nämlich die Information und
Öffentlichkeitsarbeit. Denn hier fällt schon auf - auch wenn die Frau
Stadträtin vorhin geschmunzelt hat, als Kollege Römer das gesagt hat -, dass
hier sehr viel mehr ausgegeben wurde, als im Voranschlag drinsteht, und zwar im
Ansatz 150 bei der Post 728. Es ist auch in diesem gelben Heft bei
den Entgelten für sonstige Leistungen nachzulesen, dass es einen Abweichungsbeitrag
von 12,279 und ein paar kleineren Eurobeträgen gibt. Hier ist dann zu lesen:
Mehrbedarf für Verträge betreffend die "wien.at"-Produktpalette des
Themenjahres 2003 sowie des neuen Kommunikationsdesigns beziehungsweise der
integrativen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem durch
PR-Beiträge in Printmedien, Beteiligung im audiovisuellen Bereich und
Imagemaßnahmen.
Es würde mich interessieren, wie es zu diesen hohen
Steigerungen kommt. Ich hätte da gerne gewusst, ob diese eine Million mehr, die
für die Imagewerbung zu Buche schlägt, und die 2,8 Millionen mehr, die auf
die Printmedien entfallen, zum Beispiel für die Medienkampagne der StRin
Kossina bestimmt sind, oder für StR Faymann - auch er lächelt ja immer wieder
aus Zeitungen heraus. Sind das diese Imagewerbungen? Oder wofür wird dieses
Geld ausgegeben? Oder ist es einfach passiert, dass hier mehr gemacht wird?
Hier wäre eine Antwort sehr hilfreich, um zu wissen, ob dieser Betrag auch
gerechtfertigt ist.
Der zweite Punkt sind die Kindertagesheime, zu denen
ich noch etwas sagen möchte, auch wenn Kollegin Wehsely uns jetzt wieder
erklärt hat, wie toll alles ist. Ja, es stimmt, der Versorgungsgrad in Wien ist
der beste in Österreich. Ich denke, das ist auch eine zu würdigende Leistung,
dass es hier einen sehr hohen Versorgungsgrad bei den ab Dreijährigen gibt. Bei
den unter Dreijährigen besteht aber nach wie vor Handlungsbedarf. Doch auch
hier ist Wien ja Gott sei Dank besser als die anderen Bundesländer.
Wenn man sich die Leistungserlöse ansieht, so ist zu
sehen, dass hier weniger als im Jahr 2001 eingenommen wurde. Aber es ist
trotzdem noch relativ viel, und die Frage ist, ob die Kindertagesheimbeiträge
nicht doch etwas zu hoch sind. Ich weiß, die 1 000-EUR-Grenze ist jetzt erklärt
worden, aber das funktioniert so nicht ganz. Denn die 1 000 EUR
werden mal 14 gerechnet und durch 12 dividiert, und dann kommt mehr als
1 000 EUR heraus. Es gibt schon einige Beschwerden von Eltern, die
natürlich geglaubt haben: Wenn ich die 1 000 EUR verdiene, dann komme
ich in den Genuss des Gratiskindergartens. Aber dem ist dann nicht so, und die
fühlen sich dann doch etwas gefrotzelt, sage ich jetzt einmal. Vielleicht
könnte man sich da eine Änderung überlegen, denn hier ist unserer Meinung nach
Handlungsbedarf gegeben, oder man informiert die Leute darüber, dass es so
gerechnet wird und dass sie dann doch etwas zu bezahlen haben.
Die Kindertagesheimverordnung ist jetzt endgültig da,
und zum Glück ist sie da, denn es hat auf Grund der vielen Stellungnahmen, die
zu dieser Verordnung eingegangen sind, auch lange gedauert. Ich weiß, wir
werden uns - das hat auch die Frau Stadträtin immer wieder gesagt - nie einigen
in Bezug auf die Kinderbetreuungszahlen, also das Verhältnis der
Kinderbetreuungspersonen und der Kinder in den Gruppen, und auch die
Kinderhöchstzahl in den Gruppen. Nur ist nicht ganz einzusehen, warum, wenn es
weniger Kinder in Wien gibt - und das ist ja in der demographischen Entwicklung
nachzulesen -, trotzdem darauf bestanden wird, dass die Kinder zu 25 in diese
kleinen oder zumeist sehr kleinen Gruppenräume gepfercht werden, und man nicht
einfach einmal den Empfehlungen der vielen Expertinnen nachgibt und sagt: Ja,
es stimmt, es ist besser für die Entwicklung der Kinder, wenn sie in kleineren
Gruppen sind, und es ist besser für die Kinder, wenn sie mehr
Betreuungspersonal haben. - Aber anscheinend gibt es hier keine Bewegung.
Vielleicht wird es in einigen Jahren die Bewegung geben, wenn einfach weniger
Kinder da sind, oder wir sperren Kindergärten zu, was vielleicht auch ein
Lösungsweg ist. Unserer ist es nicht, denn wir glauben, kleine Gruppen sind für
die Kinder einfach die bessere Lösung! (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Ich möchte noch zu den Spielplätzen kommen, auch wenn
ich weiß, dass die Spielplätze eigentlich zur Geschäftsgruppe der StRin Kossina
gehören. Nur sind sie dort meiner Meinung nach nicht wirklich gut aufgehoben.
Denn Spielplätze sind eigentlich soziale Räume, und ich glaube, dass sie auch
in ein Sozialressort gehören, nicht jedoch in die Parkgestaltung, auch wenn sie
dort angesiedelt sind.
Ich glaube, dass wir in Wien gerade im Spielplatzbereich
sehr viel mehr machen könnten als das, was tatsächlich passiert. Es reicht
nicht aus, immer die gleichen faden, bunten, einfallslosen Spielgeräte
aufzustellen, die in kürzester Zeit, nämlich nach einmaligem Benutzen, für die
Kinder von nicht mehr sehr großem Interesse sind und sich eigentlich nur für
eine Bespielung eignen. Alle Menschen, die sich mit diesem Thema beschäftigen,
wissen, dass Spielgeräte mit hohem Spielwert auch viel länger halten und die
Aggressionen und den so
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular