Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 133
Hausbesorgern, weil auch die Freiheitlichen wirklich gesagt
haben, sie werden sich hier dafür einsetzen, dass es zu besseren
bundesgesetzlichen Regelungen kommt. Leider wurde das nicht durchgesetzt oder
man hat sich nicht ordentlich eingesetzt, was weiß ich. Die ÖVP hat überhaupt
gesagt, es ist jetzt weiß Gott wie gut, die gesetzliche Lage. Das ist außerhalb
jeder Diskussion. Aber es ist Faktum, dass eben die Gesamtzahl der Wiener
Hausbesorger in den letzten drei Jahren auf Grund der bundesgesetzlichen Lage
um 18 Prozent von 19 100 auf rund 15 700 zurückgegangen ist. Die
Stadt Wien versucht bestmöglich mit der Hausbetreuungsgesellschaft diese Lücke
zu schließen, um eben die Reinigungs- und Betreuungsstandards
aufrechtzuerhalten.
Was jetzt ganz besonders wichtig wäre, wieder
bundesgesetzlich, dass man den Lehrberuf des Hausbetreuers endlich gesetzlich
festlegt, damit neben der Reinigung und Betreuung der Wohnbauten diese neuen
Hausbetreuer auch technische Reparaturtätigkeiten ausführen dürfen und echte
Ansprechpartner für die Sorgen der Mieter sein sollen. Hier appelliere ich,
dass man auf bundesgesetzlicher Ebene zu einer Lösung kommt.
Insgesamt kann ich sagen, dass Wien bei dieser Studie
von 160 Großstädten der Welt die Silbermedaille hat, liegt an vielen
Kriterien, die eben zur Lebensqualität in Wien beitragen. Es liegt zur Zeit
noch am hohen Sicherheitsstandard, der aber durch Innenminister Strasser
gefährdet wird, weil sich die Sicherheitslage verschlechtert hat.
Dass wir aber so gut liegen, liegt zu einem ganz
wesentlichen Teil auch an der ausgezeichneten Wohnpolitik, Wohnbaupolitik und
Stadterneuerungspolitik dieser Stadt. Diesen erfolgreichen Weg für die
BürgerInnen werden wir fortsetzen. - Dankeschön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Der
amtsf StR Werner Faymann hat sich gemeldet. Bitte schön.
Amtsf StR Werner Faymann: Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Es haben zwei meiner Kollegen so viel aus dem eigenen
Bereich berichtet. Der Ausschussvorsitzende hat das so ausführlich gemacht,
dass ich es wirklich sehr kurz machen kann.
Ich möchte einige wenige Themen aufgreifen und mich
auch bei allen bedanken, die sich doch auch bemüht haben, sich konstruktiv mit
Vorschlägen zum Wort zu melden und die auch in die Arbeit einfließen können.
Aber nun zur Aufklärung ein paar wenige Sätze:
Die GSD ist schon vom Kollegen Ellensohn am Anfang
eingemahnt worden und wird auch morgen, wie ich weiß, in der Fragestunde eine
Rolle spielen. Aber nun zu der Vorgangsweise.
Ich habe es sehr begrüßt, dass mehrere Fraktionen der
Vorgangsweise zugestimmt haben, die Kollegin Payr zu ermächtigen, dass wir als
Stadt dort einsteigen. Nicht deshalb, weil wir etwas, was bisher ein Privater
gemacht hat, gerne selber machen würden. Wir haben da keine Gelüste etwas, was
Privaten übertragen wurde, als Stadt zu übernehmen. Sie wissen, wir haben eine
gute Zusammenarbeit mit Privaten in allen Bereichen des Wohnbaus. Wir haben da
keine Eitelkeiten etwas zu übernehmen, sondern weil wir von der Stadt Schaden
abwenden wollen, den die Stadt und ihre Repräsentanten oder ihre Mitarbeiter
nicht verursacht haben, sondern ein Privater bedauerlicherweise, und das werden
die Gerichte entscheiden, wie dieses Verhalten zu beurteilen ist. Es gibt ja
auch konkrete gerichtliche Schritte gegen den Herrn Wachberger und daher ist
der Schaden, der durch seine strafrechtlich verfolgbare Vorgangsweise entstehen
würde oder entstanden ist, noch nicht das maximal Mögliche. Hier wurde Geld
unterschlagen. Aber es gibt Bauvorhaben der GSD, derzeit
20 Millionen EUR laufende Bauvorhaben und 25 Millionen EUR in
Vorbereitung befindliche Bauvorhaben. Also 45 Millionen EUR
tatsächlich in Tätigkeit befindende Bauvorhaben.
Da zu sagen, da ist es mir quasi gleichgültig wie es
weitergeht, und weil ich eine Oppositionspartei bin, stimme ich einmal dagegen
- das habe ich nicht als sehr verantwortungsbewusst empfunden. Und weil Sie
auch kritisiert haben, Sie haben sich gewundert, dass da so viele zustimmen -
wenn Sie mir daher meine Meinung erlauben:
Schaden von der Stadt abzuwenden, damit diese
Bauvorhaben von einer wirklich engagierten Mannschaft der GSD durchgeführt
werden können, die eigentlich nichts dafür kann, dass ihr Geschäftsführer strafrechtlich
Geld veruntreut hat, die in so vielen Wohnhausanlagen so großartige Leistungen
erbracht hat, als Privater diese Leistungen erbracht hat, dass die eine Chance
hat, ihre Bauvorhaben durchzuführen, ist nicht nur eine Frage der Anständigkeit
diesen Menschen gegenüber, die dort tätig sind, sondern auch den vielen
Mieterinnen und Mietern gegenüber, die in diesen Gebäuden leben, die durch die
Bauvorbereitungen oder durch die laufenden Bauvorhaben echten Schaden zu
befürchten hätten, weil wir, wenn wir dort sagen, die gehen einfach in Konkurs,
stoppen, dann neu ausschreiben müssen und all die Zeit, die hier versäumt wird
und all das Geld, das dabei verloren geht, das Geld der Mieterinnen und Mieter
ist.
Daher kann man zwar verschiedener Meinung sein, ob
man mehr kontrollieren hätte sollen oder etwas anderes machen hätte sollen oder
wie man noch besser kontrolliert, dass man einem Gauner noch früher auf die
Spur kommt, obwohl man sagen muss, es war Wiener Wohnen, das den Gauner
überführt haben. Man kann natürlich verschiedener Meinung sein, was man noch
besser machen könnte. Aber Schaden für die Zukunft abzuwehren, das ist doch
etwas, wo ich eigentlich davon überzeugt war, dass es alle Parteien
interessiert.
Ich habe es daher umgekehrt bedauerlich gefunden,
dass sich gerade die GRÜNEN hier nicht angeschlossen haben und sich beiseite
gestellt haben so frei nach dem Motto: Na ja also den Schaden wenden eh die
anderen ab und ich komme dann mit der Kritik, weil irgend etwas zu kritisieren
wird dann schon noch sein. Das war aus meiner Sicht doch ein bisschen zu
billig!
Ich möchte daher gleich zum zweiten kommen, das
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