Gemeinderat,
29. Sitzung vom 24.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 133
Hintergründe, denn inhaltlich wollen Sie ja überhaupt nichts
ändern. Auch finanziell wollen Sie gar nichts ändern, es soll ja bei den
gleichen Subventionssummen bleiben. Auch die gleichen Vereine sollen weiter
subventioniert werden, wie ich aus den Pressemitteilungen erfahren habe.
Vorteil für uns: Wir haben dann endlich eine direkte Kontrolle.
Aber was spielt sich in Wirklichkeit ab? - Der
Integrationsfonds ist ja der StRin Brauner in Wirklichkeit entglitten. Sie hat
in den Führungsetagen Führungsleute aus der SPÖ Margareten eingesetzt, es sind
dann Außenstellen geschaffen worden, und in Wirklichkeit haben sich diese
Außenstellen zu einem großen Teil verselbstständigt. Das ist in Wirklichkeit
der wahre Hintergrund, dass man hier versucht, sozusagen die fremdgegangenen
Schäfchen wieder mit der Knute zu behandeln und zurückzuführen in die
heimatliche rote absolute Kontrolle. Deshalb löst man den Integrationsfonds
jetzt auf und schafft eine Magistratsabteilung, wo man dann neue Mitarbeiterstrukturen
schaffen kann, wobei man sich der unangenehmen Herrschaften dort entledigt und
hier wieder die komplette, absolute Kontrolle und Verfügungsgewalt hat. Das ist
ja in Wirklichkeit der Hintergrund, und das ist auch die Polarisierung, die
heute schon angesprochen wurde, die Frau StRin Brauner zu verantworten hat. (Beifall
bei der FPÖ.)
Auch noch kurz zum Thema Pensionsreform, über die
heute auch schon gesprochen wurde. Es ist ja interessant: Wir haben im
Jahr 2000 eine Pensionsreform gehabt. Von Ihnen, von der Regierungsseite,
von Seiten der SPÖ ist versprochen worden: Anfang 2003 werden wir diese
Harmonisierung auch auf Länderebene und auf Gemeindeebene umsetzen! - Bis dato
ist in diesem Bereich nichts geschehen. Ich bin ja gespannt: Nach der jetzigen
Pensionsreform – und Sie treten ja für die Harmonisierung ein - haben Sie dann
wirklich einen Quantensprung zu vollziehen! Die Landes- und
Gemeindebediensteten werden dann ganz schön in die Ziehung genommen werden,
weil Sie bisher alle Schritte verschlafen haben. Das ist natürlich Ihr
Verantwortungsbereich! Und es ist natürlich schon sehr lustig, wie das auch
Herr Kollege Ulm heute ausgeführt hat, wenn dann gerade die
Gemeindebediensteten in dieser Stadt für die Harmonisierung demonstrieren gehen
(GR Godwin Schuster: Wer sagt denn das? ... ASVG ...! Das ist der
Grund!), aber Sie eigentlich bis dato säumig gewesen sind, was den
Harmonisierungsbereich betrifft, wenn es darum ging, zumindest im
minimalen Bereich Schritte in diese Richtung zu setzen, nämlich die ersten
Umsetzungen der im Jahr 2000 beschlossenen Bestimmungen vorzunehmen.
Es war natürlich schon auch lustig und in gewisser
Hinsicht skurril, dass die Beamtenschaft in Wien gegen die jetzige
Pensionsreform, die jetzt im Parlament beschlossen wurde, demonstrieren
gegangen ist, obwohl doch die Beamtenschaft in Wien überhaupt nicht davon
betroffen ist und es natürlich allein in der Hand der Wiener Landesregierung
liegt, hier Reformmaßnahmen zu setzen, und das mit der Bundeskompetenz
überhaupt nichts zu tun hat. Das war schon etwas, was für uns ziemlich
durchsichtig war. Das widerspiegelt genau jenes Sittenbild, nämlich dass die
SPÖ-Alleinregierung in dieser Stadt einfach der irrigen Meinung ist, dass die
SPÖ Eigentümer des Landes und der Stadt Wien ist, dass sie alle Institutionen
dieser Stadt besitzt und dass sich diese im Eigentum der SPÖ befinden. Das ist
der permanente Missbrauch, den Sie leben, und dieser Missbrauch wurde letztlich
auch durch die Demonstration und die Veranstaltung vor der ÖVP-Parteizentrale
dokumentiert.
Hier muss man festhalten, dass wir selbstverständlich
Verständnis haben für all jene Menschen, die eine Sorge haben, was den Bereich
der Pensionsreformen betrifft - keine Frage -, und es gibt auch ein
Demonstrationsrecht - keine Frage. (GR Franz Ekkamp: Aber nicht vor der
ÖVP-Zentrale!) All das ist zu unterstützen, aber es gibt auch gewisse
Grenzen, und ich glaube, diese Grenzen haben Sie in diesem Fall klar
überschritten (GR Godwin Schuster: Zum Beispiel?) – und das wurde heute
dokumentiert -, indem dort Beamte in Uniform erschienen. Das ist nicht legitim,
das ist nicht korrekt. Es ist nicht korrekt, wenn irgendein Verein hergehen
kann, ein Löschwasser der Feuerwehr sozusagen übergeben bekommt (GR Godwin
Schuster: Badeschaum!) und damit machen kann, was er will. Das ist nicht
korrekt!
Ich erwarte mir vom Herrn Vorsitzenden Hundstorfer,
dass er mir heute noch den Erlagschein zeigt, auf dem ersichtlich ist, was er
für dieses Löschwasser (GR Godwin Schuster: Fa-Badeschaum!) eigentlich gezahlt
hat und was das Löschwasser (ironische Heiterkeit des GR Godwin Schuster) den
Steuerzahlern in dieser Stadt in Wirklichkeit kostet. Ich möchte den
Erlagschein sehen! Ich möchte sehen, was die Gewerkschaft gezahlt hat für
diesen Schaden, den sie dort angerichtet hat, und wie viel an Kosten den
Steuerzahlern in Wirklichkeit entstanden sind. Das möchte ich sehen! - Das ist
jener Missbrauch, bei dem Sie immer wieder sehr bedenkenlos mitmachen und
mitspielen. Das ist das, was wir anprangern müssen und anprangern werden. (GR
Harry Kopietz überreicht dem Redner ein Schriftstück.)
Der Löschschaum, sehe ich hier, hat 537 EUR
ausgemacht. (GR Godwin Schuster: Fa-Badeschaum!) Da haben wir jetzt
zumindest einmal einen Wert. Ich bin aber wirklich gespannt, ob das Verbreiten
des Löschschaums und des Löschteppichs dort (GR Dipl Ing Omar Al-Rawi:
Haben Sie es gesehen oder nicht?), die Ausfahrt der Fahrzeuge und das
Aufräumen des Löschschaums auch wirklich nur 537 EUR kosten. (Weitere
Zwischenrufe bei der SPÖ.) Ich befürchte - und das sage ich Ihnen -, dass
die Belastung, die von Ihnen beschlossen wurde, nämlich die Erhöhung der
städtischen Feuerwehrgebühren um 150 Prozent (ironische Heiterkeit des
GR Godwin Schuster), nämlich mit 1. August, zur Abdeckung der
Kosten dieser Aktion und weiterer solcher Aktionen, die Sie in Zukunft planen,
verwendet wird. (Beifall bei der FPÖ. – GR Mag Christoph Chorherr: Wir
haben schon die Überschrift: Feuerwehrgebühr finanziert Löschschaum!)
Ich glaube ja, dass die Feuerwehrleute arm sind,
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