Gemeinderat,
29. Sitzung vom 23.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 120 von 122
auch Ihre
Politik aus. (Aufregung bei der SPÖ - GR Godwin Schuster: Wir haben so ein
wichtiges Thema zu besprechen!) Also, na bestens. (GR Rudolf
Hundstorfer: Wir haben gerade das Abstimmungsverhalten der FPÖ-Bundesräte
beglückwünscht!) Ich kann ja da noch länger stehen, dann dauert es auch
noch länger. Sie können gerne alle Ihre Einwände da herausrufen, bringen und so
weiter. (Weitere Aufregung bei der SPÖ.) Soll ich doch weitermachen? (GR
Harry Kopietz: Ja bitte!) Danke.
Ja, Kollege Reindl, von Ihnen hätte ich zum Bezirk
Donaustadt ein besseres Statement erwartet. Wie ich weiß, sind Sie Donaustädter
Mandatar und Sie sagen wie immer nichts. Es ist schon recht traurig, aber Sie
werden wahrscheinlich wie der BV Effenberg nach dem Motto leben, „Ich mag
Müll“, weil ich mir sonst Ihr Verhalten nicht erklären kann, da wir bereits die
Mülldeponie Rautenweg haben. Wir bekommen die neue Müllverbrennungsanlage mit
Sicherheit, wir haben in Donaustadt ein Chemiewerk, das die Abwässer in den
Kanal leitet, und wir werden die MA 48-Zentrale bekommen, für die Sie ja
auch in der letzten Zeit eine Brandrede gehalten haben. So wird dann auch
langsam, Kollege Reindl, aus der schönen Gartenstadt bald eine Müllstadt
werden, wenn Sie so weitermachen.
Darum sage ich: Weg mit dem Dreck aus Donaustadt.
Und leider nicht überall, wo Umweltstadträtin draufsteht, ist auch Umwelt
drinnen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist die
Frau amtsf StRin Dipl Ing Kossina. Ich erteile ihr das Wort. Bitte schön.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr herzlichen
Dank. Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ja, ich komme wieder zurück zu den Zahlen, denn eine Umweltpolitik muss
sich auch in Zahlen darstellen lassen. Der Rechnungsabschluss 2002 bietet
eine sehr gute Gelegenheit dafür, denn Umweltpolitik hat natürlich auch etwas
mit Zahlen zu tun. Aber hinter dem Rechnungsabschlussgebäude, hinter diesem
Zahlengebäude steckt Leben, und dieses Gebäude, dieses lebendige Gebäude heißt
Daseinsvorsorge, heißt Lebensqualität, heißt Umweltmusterstadt. Es heißt auch,
der sinnvolle Umgang, der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Budgetmitteln,
mit den Budgetmitteln, die uns die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung
stellen.
Was haben wir damit gemacht? 661 Millionen ÉUR Gesamtausgaben
für die Geschäftsgruppe Umwelt. Auf den ersten Blick ein sehr großer Rahmen,
jedoch insgesamt wenig Bewegungsfreiheit: Mehr als ein Drittel davon,
240 Millionen EUR, Personalkosten, 126 Millionen EUR für
die Investitionen, Instandhaltung und Sachaufwand, das macht den Rest.
Insgesamt MA 48, MA 30, also für die Entsorgung der Abfälle, für die
Abwasserentsorgung, 56 Prozent der Gesamtausgaben. Das heißt, wir haben
hier eine schwierige Situation vor uns. Wir müssen die Mittel, die wir zur
Verfügung haben, tatsächlich sehr genau planen durch geringere Mittel aus dem
Finanzausgleich des Bundes, niedrigere Förderungen für die
wasserwirtschaftliche Planung und selbstverständlich mehr Beiträge zur
Stabilitätssicherung.
Wie haben wir diese Einsparungen ermöglicht? Insgesamt sind die
Einsparungen der Geschäftsgruppe Umwelt beträchtlich, insgesamt zehn Prozent
Einsparung, aber nicht bei den Investitionen, die sind nämlich gestiegen.
Investitionen in den Umweltschutz, Investitionen in Arbeitsplätze,
Investitionen in die Wirtschaft, da wurden zehn Prozent mehr investiert. Wir
haben dort gespart, wo es auch möglich ist, nämlich durch
Effektivitätssteigerungen im Personalbereich. Im Personalbereich wurden hier
tatsächliche Effektivitätssteigerungen erreicht und dadurch auch eine
Ausgabenminderung erreicht, die sich sehen lassen kann.
Dieser erfolgreiche Kurs, dieser mustergültige Kurs der
Umweltmusterstadt Wien beweist auch, dass diese Einsparungen möglich sind und
gleichzeitig die Qualität (Lautes Plenum.) der Umweltmusterstadt besser
geworden ist und in manchen Bereichen sehr viel besser geworden ist.
Wo sind unsere Schwerpunkte? Unser Schwerpunkt ist - es wurde in jeder
Rede hier angesprochen - die Abfallwirtschaft: 185 Millionen EUR für
die Müllbeseitigung von rund einer Million Tonne Müll. Da geht es hier aber nur
um den Hausmüll, also nicht um den Gewerbemüll, der ja offenbar hier bei der
Energos angesprochen werden soll. 76 Millionen EUR für saubere
Straßen in Wien, also insgesamt 261 Millionen EUR, 40 Prozent
der Gesamtausgaben im Bereich der Abfallwirtschaft. Gemeinsam mit der
Abwasserentsorgung sind es also 60 Prozent der Gesamtausgaben für diese
beiden Bereiche.
Ja, es wurde auch schon angesprochen: Die Abwasserreinigung,
Hauptkläranlage, 34 Millionen EUR Investitionen in die
Hauptkläranlage. Bis zum Jahre 2005 wird diese Anlage fertig gestellt
sein.
Und die Altlastensanierung, ein wesentlicher Bereich, den Herr GR
Maresch ja schon betont hat: Die Altlastensanierung ist ein wesentlicher
Bereich der MA 45 - 4 Millionen EUR für 2002 und das ist die
Grundlage für weitere Sanierungen, und zwar Sanierungen aller Altlasten, die in
Wien ausgewiesen sind.
MA 45 Hochwasserschutz. Wir erinnern uns alle an das letzte
Hochwasser im August, das größte Hochwasser gemeinsam mit dem Gesamthochwasser
auch vom Juni, auch vom April: 4,92 Millionen EUR gesamt für
zusätzliche Kosten im Hochwasserschutz.
Ja, die MA 22, ein ganz wesentlicher Bereich, eine ganz
wesentliche und wichtige Abteilung in der Geschäftsgruppe Umwelt. Es wurde auch
schon angesprochen: Vorbereitung des Emissionskatasters. Ein wesentlicher
Bereich ist natürlich das moderne Baumschutzgesetz, das von der MA 22
vorbereitet wird. Und das Luftmessnetz ist auch ein wesentlicher Bereich, denn
- auch das ist bekannt - es wurde zum Glück das IGL neu erlassen. Die Ozonwerte
wurden so gewählt, dass sie nunmehr EU-konform sind. Per 1. Juli wird die
Bevölkerung öfter gewarnt werden, wird die Bevölkerung öfter informiert werden,
und diese Informationsdichte übernimmt
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