Gemeinderat,
29. Sitzung vom 23.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 122
werden
müssen. Aber ein Szenario für 2020, 17 Jahre voraus, wird ohne das nicht
mehr auskommen. Auf diese Gefahr sollten diese Szenariendarstellungen auf den hinteren
Seiten des Masterplanentwurfs hinweisen.
Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas zur 6. Donauquerung sagen.
Ich finde es fantastisch, dass es uns gelungen ist, in der
Stadtentwicklungskommission das Ergebnis der strategischen Umweltprüfung zu einem
gemeinsamen, einstimmigen Beschluss zu führen. Das ist aus meiner Sicht ein
wesentliches Produkt des vergangenen Jahres, denn damit ist anerkannt, dass die
6. Donauquerung Sinn macht und notwendig ist. Damit ist auch anerkannt,
dass der Nationalpark ein sehr, sehr schützenswertes Gut ist und eben so
geschützt werden soll, dass er nicht an der breitesten Stelle durchfahren
werden soll und möglichst dort unterfahren werden soll, wo wir am wenigsten
Eingriffe haben.
Wenn ich mir jetzt das weitere Ergebnis der SUPer Now anschaue, dann
kommt auch sehr klar heraus, warum eine Variante parallel zum Flugfeld Aspern
eine höhere Nutzanwendung für Wien, für die Bewohnerinnen und Bewohner, hat als
eine außenliegende Trasse. Sie haben selbst darauf hingewiesen, Kollege
Madejski, dass für mich auch von Beginn an die Variante, die den Nationalpark
komplett ausspart, nicht in Frage gekommen ist, weil sie die Menschen am
meisten belästigt. Die Variante mit dem kürzesten Stich unter der Lobau und der
Tunnellage entlang des Flugfelds Aspern ist aus unserer Sicht die optimale
Variante für ein schwieriges Problem. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn
wir über die 7. Donauquerung diskutieren, aber wir sollten zuerst einmal
die 6. Donauquerung in einer für die Umwelt verträglichen und
menschenverträglichen Form vor allem für die dort Wohnenden realisieren.
Ich mache Ihnen das Angebot, dass wir an diesem Projekt noch weiter
gemeinsam arbeiten, nur eines ist notwendig dafür: Verzichten wir auf allzu
plakative Festlegungen, die wiederum nur viele, viele andere Menschen
belästigen würden.
Ich habe den Zeitungen entnommen, das der frühere StR Prinz nach der
Veranstaltung in Aspern, die Sie organisiert hatten, gesagt hat, man sollte
entlang der Stadtgrenze fahren, also die Autokino-Variante. Dort sind wir am
längsten - mehr als 4 km - unter dem Nationalpark und sind außerdem noch
bei mehr Menschen dran als wir es mit unserer Variante wären. Das waren die
beiden Gründe, warum wir gesagt haben, die innenliegende Variante mit allen
sicherheits- und umweltpolitischen Maßnahmen ist einfach die Bessere. Von den
Kosten her rechnet sie sich, weil sie kilometermäßig deutlich kürzer ist - als
Fensterbankerl - gegenüber den außenliegenden Varianten.
Schauen wir uns das gemeinsam noch an. Ich habe überhaupt kein Interesse
daran, dass es da zu heftigsten Streitereien und Diskussionen kommt. Das macht
ja keinen Sinn. Wir wissen alle, dass wir diese 6. Donauquerung brauchen.
Also nehmen wir dieses Problem gemeinsam auf und schauen wir, dass wir es da
gemeinsam durchsetzen.
Letzter Punkt dazu: Das vielzitierte Pröll-Häupl-Papier, das ein
SPÖ-Bürgermeister zitiert. Ich kann nur darauf hinweisen, dass heute das
Treffen der drei Landeshauptmänner war und das Dokument heute dort unterzeichnet
wurde, dass die drei Landeshauptmänner von Wien, Niederösterreich und
Burgenland sich dem Ergebnis der SUPer Now anschließen. Also nehmen wir das
einmal zur Kenntnis. Wir sind in einer Situation, wo Wien und Niederösterreich
nicht auseinanderdividierbar sind, und versuchen wir, gemeinsam zu Lösungen zu
kommen. Sie wissen, Herr Madejski, die Lösungen, die uns Müller anbietet, sind
manchmal doch nur grenzwertig, wenn ich an die seinerzeitige Lösung mit der
Aspangbahn denke.
Abschließend, sehr geehrte Damen und Herren, denke ich, dass wir auch am
Streiktag sehen konnten, dass Verkehr in einer Stadt auch in Grenzsituationen
funktionieren kann. Wir haben aber nicht - und da irrt der Kollege Chorherr -
feststellen können, dass soviel Verkehr verlagerbar wäre, denn viele Verkehre
sind verschoben worden, viele Aktivitäten haben nicht stattgefunden. Daher
führt kein Weg daran vorbei, die Umweltverbundverkehre primär auszubauen, aber
auch dem Straßenverkehr seinen Raum zu geben. An dem arbeiten wir, an dem
versuchen wir weiter zu kommen und das ist auch eines der Ergebnisse des
Streiktags, dessen Zielsetzungen ich mit vollem Herzen unterstützen konnte. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zur GGr Stadtentwicklung und Verkehr liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der GGr Gesundheits- und Spitalswesen.
Ich schlage vor, die Debatte zur GGr Gesundheits- und Spitalswesen mit
der Postnummer 2 - das ist der Jahresabschluss zur Unternehmung Wiener
Krankenanstaltenverbund für das Jahr 2002 - gemeinsam durchzuführen, die
Abstimmung über den Voranschlag der Bundeshauptstadt und den Jahresabschluss
der Unternehmung Wiener Krankenanstaltenverbund jedoch getrennt vorzunehmen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben?
Das ist nicht der Fall.
Ich darf die Damen und Herren des Gemeinderats ersuchen, so vorzugehen.
Wir kommen nun zur Beratung der GGr Gesundheits- und Spitalswesen.
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dr Pilz. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Gesundheitspolitik - da geht es immer um das große Geld und
da geht es immer um wichtige Entscheidungen, die zu treffen sind. Ich möchte
Sie heute eingangs einmal nicht als erstes mit den Zahlen beschäftigen, sondern
mit den Plänen, die sich die Stadt Wien gestellt und
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