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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 23.06.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 122

 

Schandflecks Südtiroler Platz, wie er sich heute darstellt, ist, glaube ich, eine Notwendigkeit, um das Bild unserer Stadt für die Reisenden, die aus dem Ausland kommen, zu verbessern.

 

Rasches Umsetzen, wie gesagt, der Inhalte eines Letters of Intent ist notwendig. Bund, Land und ÖBB werden sich zusammenfinden müssen in der Bereitschaft, hier zu handeln. Die Bereitschaft des Ministers ist angekündigt, und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln.

 

Die Reihung der Vorhaben des Generalverkehrsplanes – ich habe das schon gesagt – wird notwendigerweise von Wien rasch angegangen werden müssen, um hier zur Klarheit zu kommen.

 

Entscheidend für mich und für uns Freiheitliche ist aber eine Feststellung. Der Bahnhof Wien ist ein ganz, ganz wichtiges Projekt, das vorgezogen gehört. Schon Pawkowicz, unser verstorbener Obmann und Klubobmann, hat in den neunziger Jahren diese Idee vertreten. Aber eine Weiterentwicklung vom Zentralbahnhof über die Areale des Bahngeländes bis zu einem Gesamtkonzept, das eben zwischen Südbahnhof und Bahnhof Meidling eine Gesamtstruktur aufbaut, erscheint unumgänglich. Eine solche Weiterentwicklung eines Südgürtels neu haben wir bereits 2001 in einer Serie von Pressekonferenzen vorgestellt. Ich glaube, dass es wichtig und notwendig wäre, durch entsprechende Schritte eine solche Intention in die Wege zu leiten.

 

Die Gemeinde Wien wäre eben notwendigerweise verpflichtet und aufgefordert, durch entsprechende Umwidmung und Planungsvorgaben die Dinge, die sich sicherlich über lange Jahre und vielleicht Jahrzehnte hinziehen, einer Verwirklichung zuzuführen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Allein im Bereich des Bahnhofes Wien, also des Zentralbahnhofes, steht ein Areal von 55 Hektar zur Verfügung, eine wirklich einmalige stadthistorische Chance, eine einmalige städtebauliche Gelegenheit, hier ein hochwertiges zentrales Gebiet seiner Aufwertung zuzuführen. Vorausgesetzt, Umwidmungen finden statt, würde hier ein neuer Schwerpunkt für den Süden Wiens entstehen, bei dem 50 000 Leute und mehr pro Tag die Verkehrsmittel des Südbahnhofareals benützen werden, wo also der ganze Süden massiv davon profitieren würde und die unmittelbar daran gelegenen Bezirksteile vor allem Favoritens, die dringend einer Aufwertung bedürfen, diese endlich bekämen. Abgewohnte Stadtteile, wie wir sie rund um den Südbahnhof und dahinter haben, würden einer neuen Lebensqualität, einer neuen Zukunft entgegengeführt werden und hätten wirklich eine Chance für sich als Stadt und für die Menschen, die darin wohnen.

 

Eine gemischte Nutzung sollte in diesem Areal eine Gegebenheit sein. Aber freiheitlicherseits sind wir der klaren Meinung, dass die zentrale Aufgabe, der zentrale Hauptpunkt des Areals Südbahnhof – Zentralbahnhof selbstverständlich ein Forschungs- und Technologiezentrum sein sollte, ein Vorschlag von unserem StR Schock, den er schon oft vorgebracht hat und der sich mit dem deckt, was der Herr VBgm Rieder heute hier dazu gesagt hat, nämlich dass auch er ganz besonders eben eine Technologieoffensive in Wien vorantreiben will. Ich glaube, eine solche Nutzung des Areals hinter dem Südbahnhof für ein solches massives Forschungs- und Technologiezentrum nebst Ansiedlung von entsprechenden Firmen wäre eine echte Aufgabe.

 

Es liegen ja auch sonst schon eine Reihe von Plänen vor. Es gibt eine Großbank, die sich für ein Areal interessiert, das frei wird durch den verschobenen Südbahnhof zum Zentralbahnhof hin. Es wird selbstverständlich auch die Möglichkeit und die Notwendigkeit sein, Wohnzwecke hier zu verfolgen.

 

Auf alle Fälle liegt hier eine einmalige Chance für Wien vor, die Technologieoffensive nicht nur zu besprechen, sondern konkret auch anzugehen und sie in die Wege zu leiten mit einem Technikzentrum, das dort errichtet werden sollte.

 

Aber, wie gesagt, wir reden nicht nur von den 55 Hektar, die sich am Zentralbahnhofgelände befinden, sondern wir glauben, dass hier eine Gesamtsicht des Südgürtels notwendigerweise in Angriff genommen werden sollte. Hier ist ein Riesenareal gegeben, wo ein zentrales Stadtentwicklungsgebiet in bester Lage entstehen kann, in Gebieten, die selbstverständlich gelitten haben im Lauf der Jahrzehnte durch die Abschnürung durch die Südbahn, durch Abwohnen, durch diverse Randlagen, die sich aus der Verkehrssituation ergeben haben. Es ist dort eine ganz, ganz zentrale Stadtentwicklungsmöglichkeit gegeben. Es liegt eine Revitalisierungsachse von 122 Hektar da, die nicht nur für das Gebiet selbst und für die umliegenden Bezirksteile, sondern auch für ganz Wien eine unglaubliche Dynamik entstehen lassen könnte, nicht nur für die Nachbarbezirke, sondern für ganz Wien einen Wirtschaftsfaktor bilden könnte, den Wien heute nötiger denn je braucht.

 

Im Einzelnen betreffen von diesen 122 Hektar 55 Hektar das Zentralbahnhofgelände, 35 Hektar den Matzleinsdorfer Frachtenbahnhof, der in einem völlig abgewirtschafteten Zustand ist, mit leerstehenden Lagerhallen, verrosteten Schienensträngen und einer Zukunft, die völlig offen ist. Es ist hier, genauso wie es im Bereich des Zentralbahnhofes der Fall ist, auch im Bereich Matzleinsdorf ein ganz tolles Stadtentwicklungsgebiet gegeben, das zu entwickeln ist, auszubauen, wobei hier die Schwerpunkttätigkeit sicherlich in Betriebsansiedlung, Wohnen und auch gewissen Freizeitmöglichkeiten liegen könnte.

 

Ein wesentlicher Punkt in diesem Bereich wäre selbstverständlich noch, für den vom Süden hereinkommenden Verkehr einen Bereich für Park and Ride zu schaffen.

 

Die Gebiete zwischen Matzleinsdorf und Südbahnhof, dem späteren Zentralbahnhof, sind ein langes, schlauchartiges Areal, das ebenfalls vorgeplant gehört, das man verwenden könnte für wichtige Grünangelegenheiten, für Grünanlagen, die in diesem Gebiet sicherlich

 

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