Gemeinderat,
28. Sitzung vom 23.05.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 80
Ich habe dem Kollegen Maresch versprochen, dass ich mein
Schlusswort nicht dazu verwenden werde, etwas Neues hereinzubringen. Ich halte
das auch ein. Ich gebe nur ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Fast!) Na ja,
ich bin halt fast ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Ein bisschen polemisch bist
du schon!) Ich halte mich "fast" daran, so wie du
"fast" die Realität siehst - einigen wir uns darauf. (GR Mag
Rüdiger Maresch: Sagen wir, ich sehe die Realität, und du ...!)
Letzte Überlegung dazu: Ich bin sehr froh darüber,
dass wir heute bei diesem Akt auch die Frage der Flächenwidmung mit
diskutieren, aber erst später beschließen werden. Wenn du oder wenn die GRÜNEN
heute der Flächewidmung nicht zustimmen, dann stimmen sie nicht nur gegen die
Müllverbrennungsanlage Pfaffenau, sondern sie stimmen in dem Fall auch gegen
Biogas Wien. (GR Günter Kenesei: Na geh ...! - Weitere Zwischenrufe bei den
GRÜNEN.) Auch das muss man klar und deutlich sagen, auch das wird man
erklären müssen, wie ich meine.
Meine Damen und Herren! In diesem Sinne denke ich,
wir beschließen heute bei diesem Akt, aber dann auch bei der Flächenwidmung zu
Pfaffenau einen weiteren Baustein dafür, dass Wien Umwelt-Musterstadt bleibt. -
Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Wer dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen
kann, möge die Hand erheben. - Dies ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der
GRÜNEN und der Freiheitlichen, der Fall und daher angenommen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 32 und 33 der Tagesordnung - sie
betreffen die Plandokumente 7515 und 7552 im 2. Bezirk, Katastralgemeinde
Leopoldstadt - zusammenzuziehen, die Abstimmungen jedoch getrennt
durchzuführen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? - Das ist nicht der
Fall.
Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Vettermann, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Maresch. Ich erteile es
ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Es geht um
eine Garage in der Lilienbrunngasse im 2. Bezirk. Dagegen hat sich eine
Bürgerinitiative entwickelt, und diese hat rund 600 Unterschriften
gesammelt, weil sie das nicht will. Es gibt jede Menge Argumente gegen diese
Garage.
Jetzt will
ich nicht wieder beginnen mit Volksgaragen-Geschichten und Symptomen, was da
schon wieder an Verträgen kommt, sondern Faktum ist: Die Menschen vor Ort, und
zwar in einem wirklich kleinen Gebiet um diesen Park, sozusagen um diesen
Beserlpark im 2. Bezirk, haben 600 Unterschriften gesammelt, weil sie
einfach Folgendes wollten: Verkehrsberuhigung auf der einen Seite, keinen Lärm,
vielleicht sogar ein Anrainerpickerl und ordentliche Verhältnisse. Das heißt,
sie wollen in Wirklichkeit ihren Park benutzen.
Das werden
sie zwei Jahre nicht tun können. Warum? - Weil die Bäume gefällt werden, weil
alles untertunnelt wird und weil bestimmte Dinge nicht kommen. Es gibt zum
Beispiel keine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung von 20.00 bis
22.00 Uhr, was auch helfen würde. Der Kinderspielplatz wird wegkommen, die
Oberflächenkonzepte gibt es nicht, weil Reduktion dort nicht stattfindet. Der
Herr Garagenkoordinator hat gemeint, in Summe gibt es dort 209 Stellplätze
mehr und das ist gut so. Wir glauben das nicht, weil 200 Stellplätze mehr
Verkehr bedeuten.
Die Begleitmusik dabei war, dass der Bürgerinitiative
die ganze Zeit ein Gespräch mit dem Herrn Bezirksvorsteher - den ich sonst
übrigens sehr schätze - verweigert wurde, vom Herrn Bezirksvorsteher unter anderem
deswegen, weil die Bürgerinitiative sehr bald eine Befragung verlangt hat, und
zwar die gleiche Befragung oder eine ähnliche Befragung wie im 3. Bezirk
rund um den Alt-Platz. Die ist ja anders ausgegangen. Ein bisschen interessant
war, dass die ÖVP am 28. November - da gibt es einen Brief aus dem Bezirk
- noch für die Befragung eingetreten ist. Ich hoffe, Sie lassen sich
überzeugen. Es ist noch nicht aller Tage Abend, vielleicht gibt es eine
Befragung, wer weiß!
Dazu hätten wir grundsätzlich auch gerne gesagt,
gerade die SPÖ, die in letzter Zeit immer für Bürgerbeteiligung und
Mitbestimmung eintritt, schließt sich hier aus und behauptet zum Beispiel, sie
hätte wahnsinnig viele Unterschriften aus dem Bezirk für die Errichtung der
Garage, und die Bürgerinitiative hätte nur ganz wenig Zustimmung bei ihrem
Auftreten gegen die Garage. Wir sehen das nicht so und glauben im Gegensatz
dazu, dass die Stadt Wien beziehungsweise die SPÖ Leopoldstadt sich endlich
einmal sozusagen ihr Herz nehmen sollte. Mit den Bürgern in einen Dialog
einzutreten heißt, eine Bürgerbefragung zu veranstalten. Ist die
Bürgerbefragung pro Garage, werden wir das akzeptieren. Deshalb noch einmal der
Appell an die SPÖ: Machen Sie eine Bürgerbefragung!
Im Grunde genommen können wir aber jetzt diesem
Geschäftsstück nicht zustimmen, sondern wir fordern die SPÖ, wie gesagt, noch
einmal auf: Bürgerbefragung ist wichtig, schauen Sie sich an, was die Bürger
dort in dem Grätzel wollen, und fahren sie nicht drüber! - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr Mag Neuhuber gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
GR Mag Alexander Neuhuber
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Wir werden den beiden
Geschäftsstücken und
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