Gemeinderat,
28. Sitzung vom 23.05.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 80
Bitte.
GRin Rosemarie Polkorab (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Meine Damen und Herren!
Die Oppositionsparteien überschlagen sich wieder
einmal mit Argumenten, die sie krampfhaft aus der Luft greifen. Sie wissen ganz
genau, dass die Stadt Wien Umweltmusterstadt bleibt und dass unsere StRin
Kossina eine besonders aktive Umweltstadträtin ist.
Ich finde die Äußerungen der ÖVP letztklassig. Im
letzten Gemeinderatsausschuss war die ÖVP gar nicht anwesend. Ist das
Umweltpolitik? (GR Dr Matthias Tschirf: Sie wissen, wir waren in
Bratislava!) Das wusste ich nicht. Das tut mir Leid. (GR Dr Matthias
Tschirf: Sie haben auf unsere Teilnahme keinen Wert gelegt!) Im Ausschuss
wurde das nicht bekannt gegeben. Wir haben uns alle gewundert, wo die ÖVP ist. (GR
Dr Matthias Tschirf: Das ist eine Frage des internen Umgangs miteinander!)
Das tut mir dann Leid. Das habe ich nicht gewusst. Ich ziehe das zurück, dass
Sie keine aktive Umweltpolitik machen.
Wir haben im Ausschuss den Vertrag zwischen der
MA 48 und der AVN beschlossen, um den Müllberg zu bekämpfen. Kollege
Tschirf spricht von einem möglichen Misstrauensantrag gegen StRin Kossina (GR Dr Matthias Tschirf: Wenn das so
weitergeht!), wahrscheinlich hat er dies gesagt, weil ihm nichts Besseres
eingefallen ist. (GR Dr Matthias Tschirf:
Nein, auf Grund der Aktenlage!) Tatsache ist, dass Wiens Umweltpolitik
europaweit Beispiel gebend und anerkannt ist! (Beifall bei der SPÖ.)
Auf Ihre Kritik, Herr Klucsarits, zur Vorsorge für
das Inkrafttreten der Bestimmung der Deponieverordnung: Die
Mülldeponieverordnung per 1.1.2004 wurde auch deswegen beschlossen, damit in
der Wirtschaft und in der Bevölkerung ein Umdenken in Sachen Müllvermeidung
beschleunigt werden soll. Nur wenn es auch etwas kostet, ist der Mensch bereit,
dazuzulernen und etwas zu tun. Ich erinnere an die von uns vor kurzem
beschlossene Müllvermeidungskampagne der MA 48.
Übrigens, was den Hundekot betrifft, Herr Kollege
Klucsarits, war Ihr Herr Karl über
viele Jahre hindurch für die Hundstrümmerln verantwortlich. Er hat bis zu
seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat das Problem des Hundekots nicht lösen
können. Aber die MA 48 hat das erste Wiener Hundeklo entwickelt und das
Problem gelöst. Nachzulesen im Leistungsbericht der MA 48 2002.
Außerdem ist interessant, dass die ÖVP ein Thema
immer dann zum Thema macht, wenn Planungsarbeiten aktuell sind. Wie im "Kurier" vom 22. Mai zu lesen
ist, soll die größte Biomasseanlage Österreichs voraussichtlich auf dem Gelände
des Kraftwerks Simmering bis 2006 in Betrieb gehen. Es wäre besser, die ÖVP
würde nicht auf einen bereits fahrenden Wagen aufspringen, denn sonst kann man
leicht unter die Räder kommen, sondern sie sollte dazu eigene Ideen einbringen.
Bei den Grünen war im Ausschuss der Herr Kollege
Maresch auch nicht da. Waren Sie auch in Bratislava? (GR Mag Rüdiger Maresch: Nein, ich war aber entschuldigt!) Ja, ich
weiß. Der Herr Kollege Kenesei war da. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Ich habe mich bei Ihnen nicht abgemeldet, das stimmt!)
Das müssen Sie auch nicht. Der Herr Kollege Kenesei hat gesagt, er vertritt den
Herrn Kollege Maresch.
Die Grünen sprechen betreffend Vertragsabschluss
zwischen MA 48 und AVN von "Mülltourismus". Sie sagen, das ist
ein "Ausflug". Was anderes ist wahrscheinlich dem Herrn Kollegen
Kenesei nicht eingefallen, denn gerade dieser Vertragsabschluss, um den es heute
geht, ist wieder einmal ein Beispiel dafür, wie wirtschaftlich und
umweltpolitisch hervorragend gearbeitet wird. Es ist nicht so, Herr Kollege
Kenesei, dass man den Wiener Müll nach Niederösterreich auf Erholung schickt,
sondern Wien kann froh sein, dass der Müllberg durch diesen hervorragenden
Vertrag um 70 000 Tonnen geringer wird und dabei Geld gespart wird.
Herr Kollege Maresch, wie von den Grünen zu erwarten
war, sind Sie natürlich wieder einmal dagegen, ohne selbst etwas vorzuschlagen,
was man in der wirklichen Welt anwenden könnte! (GR Mag Rüdiger Maresch: Ich sage Ihnen nachher gleich etwas dazu!) Ich
erinnere Sie nur daran, dass Sie gegen die Müllvermeidungskampagne der
MA 48 gestimmt und genauso die UVP für die dritte Müllverbrennungsanlage
abgelehnt haben!
Der Herr Kollege Blind ist leider erkrankt, aber die
Frau Kollegin Reinberger wird es ihm sicher ausrichten. Der Herr Blind müsste
sich in Umweltfragen mehr damit befassen, denn im Ausschuss zeigte er sich sehr
irritiert und uninformiert, was die Gründung der WKU GesmbH betrifft. Scheinbar
hat die Kollegin Reinberger auch den Überblick verloren, denn sie ist gar nicht
mehr da! (GRin Barbara Schöfnagel: Oh
doch! Sie ist Schriftführerin!) Entschuldigung!
Die Gründung der WKU war eine von mehreren Maßnahmen
zur Umsetzung der ersten Phase "Planung, Projekt und Errichtung von
Anlagen zum Zweck des Umweltschutzes in Form der Behandlung und Verwertung von
Abfällen jeder Art, aufbauend auf die Ergebnisse der ersten Phase, Planung und
Projektierung und später auch Errichtung einer MVA an einem konkreten
Standort.". (GR Günter Kenesei: Wo
steht das?) Nachzulesen im Antragstext und im Gesellschaftsvertrag. (GR Günter Kenesei: Eben nicht!)
Mir ist klar, dass es Ihnen, meine Damen und Herren
von der Opposition, schwer fällt, öffentlich zu bestätigen, dass Wien eine
europäische Umweltmusterstadt ist. Die ÖVP und die FPÖ wollen mit ihrer Kritik
von der Pensionsraubdiskussion ablenken und die Bevölkerung verunsichern! Da
ist Ihnen jedes Mittel recht!
Nun zum Akt: Die AVN hat eine MVA in Dürnrohr errichtet.
Diese Anlage ist seit April dieses Jahres in der Versuchsphase. Für den
Zeitraum des Austestens und der Optimierung der Verbrennungsanlage - das ist
bis 31.12.2003 - hat die Abfallverwertung Niederösterreich GesmbH der
MA 48 ein besonders kostengünstiges Angebot unterbreitet, was das
Verbrennungsgeld
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