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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 23.05.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 80

 

Mathematiker, sind das 1 599 Werteinheiten mehr, die nach Wien kommen. Wenn Sie das wieder in Lehrerdienstposten umrechnen, dann sind das ungefähr 80 Lehrerdienstposten.

 

Also davon zu reden, dass da schon wieder irgendwo was passiert, was man dieser ach so bösen Bundesregierung in irgendeiner Form in die Schuhe schieben könnte, ist schlichtweg falsch, ist schlichtweg eine Erfindung. Sie sollten sich bei diesen Dingen jetzt endlich einmal überlegen, dass die Wahlpropaganda nur knapp vor der Wahl Sinn macht, aber nicht in einer Zwischenwahlzeit. Es wird schon langsam fad, diese Walze ständig neu zu hören. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Abschließend darf ich noch einmal sagen: Wir bedanken uns ganz ausdrücklich, dass es in Wien möglich ist, mit Unterstützung der Stadt Wien einen derartigen Schulversuch zu führen. Der Dank gilt der zuständigen Stadträtin. Sie hat es sich nicht leicht gemacht. Ich weiß, dass es hier rundherum Kräfte gibt, die diese Frage durchaus nicht nur positiv sehen. Wir hoffen, dass wir sozusagen auch in der Umsetzung, und das Budget zeigt das ja sehr deutlich - das darf ich vielleicht noch sagen, damit nicht im Raum stehen bleibt, was die Frau Kollegin Jerusalem hier nur ansatzweise gesagt hat: Der Löwenanteil geht zum Beispiel in die Ausstattung und EDV-Wartung, dann in die wissenschaftliche Evaluation und laufende Beratung sowie in die Lehrerfortbildung und in die internationalen Kontakte. Das heißt, Wien hat hier in jedem Fall eine ganz große herzeigbare Modellschule. Das ist eine Reputation für die Stadt, ein Erfolg für die Pädagogik und eine ganz große Sache für die Schüler, die dort hingehen können. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So, wir haben noch eine Wortmeldung.

 

Als nächster zum Wort gemeldet ist der Herr Mag Chorherr!

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Ich wollte in aller Kürze etwas zum Herrn Strobl sagen, weil man das so nicht stehen lassen kann, ja.

 

Sie haben gesagt, es sei von der Frau Jerusalem frivol, gegen diese Subvention aufzutreten, wenn gleichzeitig die w@lz. auch 70 000 EUR bekommt. Ich sage Ihnen einen fuzikleinen Unterschied: Bei der Sir-Karl-Popper-Schule wird die Summe aller Lehrer öffentlich finanziert, bei der w@lz. werden die Lehrer eben nicht finanziert. Da muss man schauen, wo man das Geld herkriegt, zum Beispiel von Beiträgen der Eltern. Was ich damit sagen will: Würde die Frau Gehrer oder der Bund sagen, das ist uns so wichtig und ich finanziere bei der w@lz. die Lehrer, ich sage Ihnen, ich nehme es zurück, die halben Lehrer, nicht einmal die ganzen, und das Gebäude, das bei der Popperschule finanziert wird, und die Computer, und, und, und, dann verspreche ich mit Notariatsakt, dass nie wieder irgendwas in die Nähe des Gemeinderats gehen wird.

 

Also das ist so etwas von einem unseriösen Vergleich, ja! Hier muss eine Bildungseinrichtung in Summe schauen, wo es alles Geld herbekommt, von Miete, Strom, Gas bis hin zu den Lehrerkosten. Damit es sich irgendwie ausgeht, bekommt sie eine gewisse Unterstützung. Auf der anderen Seite ist eine Schule, deren - und das füge ich jetzt auch hinzu - Qualität in der Art, wie unterrichtet wird, hoch ist. Ich meine damit jetzt auch die Popperschule, deren Qualität hoch ist und wo man unterschiedlicher Meinung sein kann, ob es vernünftig ist, Höherbegabte in eine einzige Ausbildung zu bringen oder ob es in einer gewissen Weise für eine Hochbegabung, für die ich eintrete, für die auch die Frau Kollegin Jerusalem eintritt, nicht eine gemischtgesellschaftliche Form eine (GR Dr Andreas Salcher: Das gibt es aber leider nirgends!) adäquatere... Bitte? (GR Dr Andreas Salcher: Das gibt es aber leider nirgends! – GRin Susanne Jerusalem: Aber freilich gibt es das!) Das gibt es nicht? Das wird eine lange Debatte jetzt.

 

Wenn es das zu wenig gibt, nämlich die Voraussetzungen, individualisierte Lernfortschritte auch für unterschiedliche Begabungen anzubieten, so soll das sein. Das ist eine lange pädagogische Debatte. Sie wollen auf einen wirklich unseriösen Vergleich hinweisen. Zu sagen, da kriegen die einen 72 000 und die anderen 70 000 und man muss quasi die Papp’n halten, wenn man für die einen nicht - die einen bekommen überhaupt keine Unterstützung durch die öffentliche Hand und die Sir-Karl-Popper-Schule ist eine ganz normale AHS, die die Summe der Ausstattung durch die öffentliche Hand erhält, womit dieser Vergleich wirklich unzulässig ist!

 

Herr Kollege Strobl, das wollte ich noch angeführt haben! (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Eine Wortmeldung haben wir noch. Der Herr Professor hat noch acht Minuten.

 

GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Lieber Kollege Chorherr!

 

Es ist natürlich nicht ganz so wie du gemeint hast, dass es hier so quasi frivol sei, wenn ich die beiden Projekte, die von der Stadt ziemlich gleich hoch finanziert werden, in einen Vergleich bringe.

 

Es ist schon richtig, ich kann natürlich auch hier noch etwas zusetzen, das habe ich in der ersten Runde nicht getan.

 

Was ist der große Unterschied zwischen der Sir-Karl-Popper-Schule, die eine Bundesschule ist, und eurem Projekt? Die Frage des Konzepts ist eine Frage, die ihr euch selbst stellen müsst und beginnt dort, wo ich halt zuerst einmal um einen Lehrplan schauen muss, dass ich den zusammenbringe. Wenn ich den nicht habe darf ich mich nicht wundern, dass es weder Lehrer noch ein Haus dafür gibt, noch dass ich eine Subvention bekomme. Damit verbunden ist auch die Tatsache, lieber Christoph – lauf’ nicht davon, ich möchte es dir erklären -, dass es kein Öffentlichkeitsrecht für eure Projekte gibt, das gibt’s halt nicht. (Aufregung bei GR Mag Christoph Chorherr und GRin Susanne Jerusalem.)) Das ist leider wahr, man muss es nur im Konzept nachlesen!

 

Diesen großen Unterschied, trotzdem für diese Projekte - und wir haben uns ja auch da ursprünglich sehr positiv geäußert, weil wir gesagt haben, das ist ein

 

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