Gemeinderat,
28. Sitzung vom 23.05.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 80
(Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Mir liegen nun diese drei Absetzungsanträge vor. Ich
verweise auf den § 17 Abs. 6. Wenn ein Mitglied des Gemeinderates die
Absetzung eines Geschäftsstückes von der Tagesordnung verlangt, so hat die
Abstimmung darüber nach den Wortmeldungen der hierzu vorgemerkten Redner und
nach dem Schlusswort des Berichterstatters zu erfolgen. Das heißt, wir müssen
dann erst bei dem jeweiligen Tagesordnungspunkt abstimmen, nachdem die Redner
geredet haben und nachdem der Berichterstatter das Wort ergriffen hat.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von den Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im
Rathaus 16, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 9, des Klubs der
Freiheitlichen 2 eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind drei Anträge des ÖVP-Klubs
der Bundeshauptstadt Wien sowie ein Vier-Parteien-Antrag eingelangt. Den
Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen
erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 1, 4,
6, 9 bis 11, 13 und 14, 16 bis 18, 20 bis 23, 25 bis 27, 29 bis 31, 36, 40 und
41, 43 bis 45, 47, 51, 53 bis 56 sowie 58 und 59 gelten gemäß § 26 der
Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben.
Bis zu Beginn dieser Sitzung hat keiner des
Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre
daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und
stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener Stadtverfassung
erforderliche Anzahl der Mitglieder des Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 28 zum Schwerpunktsverhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer 61,
62, 28, 24, 19, 5, 8, 12, 15, 7, 52, 32, 33, 34, 35, 37, 38, 39, 42, 46, 48,
49, 50, 57, 60, 2 und 3. Die Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur
Verhandlung gelangen.
Wir kommen nun zu den Postnummern 61 und 62. Sie
betreffen die Wahl einer Schriftführerin sowie die Wahl der Vertrauens- und
Ersatzpersonen des Gemeindevermittlungsamtes des 12. Bezirks.
Bevor wir über die vorliegenden Wahlvorschläge
abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden.
Gemäß § 27 Abs. 2 der Wiener
Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der
Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes beschließt. Ich schlage vor,
die auf der Tagesordnung unter den Postnummern 61 und 62 vorgesehenen
Wahlen der heutigen Sitzung durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Damen und Herren des
Gemeinderates, die mit meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit
der Hand. – Dies ist einstimmig angenommen.
Frau GRin Dr Sigrid Pilz hat ihre Funktion als
Schriftführerin zurückgelegt. Der entsprechende Wahlvorschlag des Grünen Klubs
im Rathaus lautet auf Frau GRin Mag Marie Ringler.
Ich bitte jene Damen und Herren, die Frau GRin Mag Marie
Ringler als Schriftführerin wählen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Danke
schön. Dies ist einstimmig angenommen.
Wir kommen nun zur Post 62. Sie betrifft die
Wahl von vier Vertrauenspersonen und deren Ersatzpersonen des
Gemeindevermittlungsamtes des 12. Bezirks auf Vorschlag der
Sozialdemokratischen Partei Österreichs.
Ich bringe den Wahlvorschlag zur Abstimmung und bitte
jene Mitglieder des Gemeinderates, die für diesen Wahlvorschlag stimmen, um ein
Zeichen mit der Hand. – Dieser Vorschlag ist einstimmig angenommen.
Es gelangt nun mehr Postnummer 28 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Wiener Festwochen
Gesellschaft mbH.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Zankl,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Inge Zankl: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GRin Mag
Heidemarie Unterreiner: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. Sie wissen, dass bei
Schwerpunktverhandlungsthemen die Erstredner 40 Minuten Zeit haben, ihre
Argumentation vorzubringen.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Das Thema, das wir heute
behandeln, ist ein wichtiges. Ich hoffe, der Herr Stadtrat leistet uns auch
bald Gesellschaft. (GRin Renate Winklbauer: Er ist da!) Ah! Versteckt.
Sehr gut. (GR Mag Thomas Reindl: Er ist eh so groß!) Es ist zwar schwer,
ihn zu übersehen, aber manchmal passiert es doch.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Der Fall der Wiener Festwochen ist einer, der, glaube ich, sehr
deutlich zeigt, in welchem Zustand sich unser Land derzeit befindet: Ein
beamteter Schauspieler, der zu politischen Ehren gekommen ist, hat einen großen
Fehler gemacht. Er hat es nämlich für notwendig gefunden, die Subvention für
die Wiener Festwochen zu streichen.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Wir alle wissen, der Betrag, um den es sich hier handelt, ist für die
Festwochen maximal ein symbolischer. Aber eben gerade an diesen symbolischen
Beträgen ist oft am deutlichsten zu sehen, um welche Politik es sich hier
handelt.
Wir haben diesen Punkt auch in der
Fragestunde schon kurz angesprochen. Es geht um einen Staatssekretär, der es
nicht für notwendig hält, solidarisch mit seiner Bundeshauptstadt ein großes,
internationales, anerkanntes Projekt abzuwickeln, zu finanzieren und zu fördern,
der der Meinung ist, dass es ausreicht, wenn man die Passionsspiele und die
Festspiele in den Bundesländern fördert. Das zeugt doch wohl sehr deutlich von
der Kulturlosigkeit unserer Bundesregierung und
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