Gemeinderat,
28. Sitzung vom 23.05.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 80
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Selbstverständlich erfolgen diese
Überwachungstätigkeiten in engem Kontakt mit der MA 15. Die MA 15
gibt Hilfestellung bei der Überprüfung, und die MA 15 hat mir auch
mitgeteilt, dass die Überwachungstätigkeit der Wiener Stadtverwaltung betreffend
den Zustand von Böden und Sandkisten für Kinderspielplätze in Wien als
vorbildlich bezeichnet werden kann. Das ist die Aussage der MA 15.
Es erfolgt, wie gesagt, eine regelmäßige Kontrolle
der Sandkisten, und im Rahmen der Untersuchung der Kinderspielplätze werden
selbstverständlich auch chemische Analysen von der Sandkiste selbst
durchgeführt.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Vierte Zusatzfrage: Frau GRin Sommer-Smolik, bitte.
GRin Claudia Sommer-Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Frau
Stadträtin! Man kann natürlich darüber diskutieren, ab wann ein Wert
gesundheitsgefährdend ist beziehungsweise inwieweit man darauf reagiert, wenn
der Wert eindeutig zu hoch ist. Wenn der BW II-Wert im Falle des
Quecksilbers von 0,5 bis 10 Milligramm geht und der Wert im
Arne-Karlsson-Park bei 5,9 Milligramm liegt, so liegt er damit meiner
Meinung nach eher im sehr hohen Bereich, denn die Werte aller anderen
Spielplätze bewegen sich ja weit darunter, nämlich im Bereich rund um
1 Milligramm, was auch noch sehr viel ist. Aber es geht ja nicht nur um
das Quecksilber, sondern auch um das Kupfer.
Der Bodenbericht spricht aber von Einzelfällen. Es
sind ja in diesem Fall nur 38 Kinderspielplätze getestet worden, und 22
davon haben erhöhte Werte. Jetzt kann man natürlich sagen, es liegt alles unter
dem Grenzbereich; aber nicht zu reagieren ist meiner Meinung nach die falsche
Reaktion.
Ich frage Sie daher jetzt noch einmal: Werden Sie für
den nächsten Bodenbericht die Bodenproben aller Kinderspielplätze untersuchen?
Und wie definieren Sie die Höhe des Wertes, ab der dann wirklich eine
Gesundheitsgefährdung gegeben ist?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Ich habe bei meiner ersten Beantwortung der Anfrage
sehr genau ausgeführt, dass wir detaillierte Untersuchungen von
Kinderspielplätzen durchführen, und zwar nicht nur auf Schwermetalle, sondern
auch auf organische Schadstoffe hin. Das heißt: Ich reagiere, wir setzen
Maßnahmen! BW I, BW II, BW III - das sind keine politischen
Werte, sondern das sind sachlich begründete Werte, die von Eikmann & Kloke
festgelegt wurden und auch in österreichischen Normen ihren Niederschlag
finden.
Ich habe daher auch darum ersucht, bis Ende des
Jahres ein Bodenschutzgesetz auszuarbeiten, in dem genau diese Grenzwerte auf
wissenschaftlicher Ebene zu formulieren sind, unter Mitarbeit von
entsprechenden Experten selbstverständlich auch Ihrer Fraktion.
Selbstverständlich ist mir daran gelegen, dass
zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. Es geht hier aber um einen Wert, und
dieser Wert beträgt nun einmal 10 Milligramm, und unsere
Untersuchungsergebnisse liegen weit unter 10 Milligramm. Daher ist auch
kein Handlungsbedarf gegeben, auch wenn man sich dies wünschen würde. Die
Wissenschaft sagt nun einmal, dass der Wert, um den es hier geht, bei
10 Milligramm liegt.
Selbstverständlich werden auch alle anderen
Schwermetalle, die Sie angesprochen haben, bis Ende des Jahres nochmals
untersucht werden, aber eben nicht nur Schwermetalle - dass ist mir zu wenig -,
sondern auch organische Schadstoffe, denn dann haben wir einen umfassenden
Überblick.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke schön. - Die 5. Anfrage (FSP/01783/2003/0002-KVP/GM)
wurde von Herrn GR Dr Johannes Hahn gestellt und ist an den Herrn
Bürgermeister gerichtet: "Peter Hacker beklagte sich in einem Artikel
der Tageszeitung 'Die Presse' vom 8. April 2003 über die Missstände in der
städtischen Verwaltung: 'Es stimmt nicht, dass Pittermann nicht mit der
Verwaltung zurecht kommt. Die Verwaltung kommt nicht mit ihr zurecht.' Hohe
Beamte würden zudem ihre Stadträtin regelmäßig auflaufen lassen. Welche
Konsequenzen ziehen Sie aus dieser Handlungsunfähigkeit eines Teils der Stadtregierung?"
Ich bitte um die Beantwortung.
Bgm Dr Michael Häupl:
Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
In dem von Ihnen zitierten Artikel der
"Presse" wird eine ganze Menge abgehandelt, und man kann seinen Inhalt
sicher nicht auf einen Satz reduzieren. Wenn Sie mich nach den Konsequenzen
dieses Artikels, den ich zumindest vorläufig noch nicht näher qualifizieren
will, fragen und aus ihm die Feststellung herausdestillieren, dass ein Teil der
Stadtregierung handlungsunfähig sei, dann muss ich sagen: Ich kann dieser
Argumentation nicht folgen, und ich sehe daher auch keine Veranlassung,
irgendetwas zu unternehmen, denn für mich sind alle Teile der Stadtregierung
handlungsfähig.
GR Dr Johannes Hahn
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Bürgermeister! Ich habe mir zunächst auch keine andere Antwort
erwartet. Ausgangspunkt ...
Vorsitzender GR Günther Reiter (unterbrechend):
Herr Dr Hahn hat die erste Zusatzfrage!
GR Dr Johannes Hahn
(fortsetzend): Sorry, ich wollte Zeit
gewinnen.
Vorsitzender GR Günther Reiter (unterbrechend):
Sie sind so eifrig! Sie haben diese Zeit jetzt. - Bitte schön.
GR Dr Johannes Hahn
(fortsetzend): Danke, Herr
Vorsitzender!
Anlass dieser Frage war, dass die Frau Gesundheitsstadträtin
vor etwa einer Woche angekündigt hat, dass sie in Wien nunmehr auf Grund der
Entwicklungen rund um diese mysteriöse Lungenerkrankung, kurz "SARS"
genannt, eine Isoliereinheit schaffen möchte. Dazu ist eigentlich nur zu sagen,
dass Experten eine
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