Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 78
100 000 EUR und das Theater im Spittelberg mit
21 000 EUR aus diesem Rahmenbetrag getrennt abzustimmen und dann den
Rahmenbetrag noch einmal eigens abstimmen zu lassen, vermindert um diese
121 000 EUR, denn wir wollen klar machen, das Theater am Spittelberg
und auch die Stegreifbühne Tschauner sind uns dieses Geld gerne wert und wir
hoffen, dass wir dort noch viele spannende und lustige Theaterabende erleben. -
Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr Mag Stefan gemeldet.
Ich erteile ihm das Wort.
GR Mag Harald Stefan
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Immer wieder haben wir hier das gleiche Thema zu
besprechen. Es sind diese Rahmenbeträge, die vergeben werden. Wir sind auch
immer wieder dagegen, denn es hat sich leider zu eindeutig gezeigt, dass es
nicht angebracht ist, Rahmenbeträgen einen Vertrauensvorschuss zu geben, die
angeblich wegen besonderer Flexibilität erteilt werden und dann nicht mehr
nachvollziehbar sind in ihrer Vergabe, die eine Gießkanne auf Hunderte Projekte
ausschütten, wo die Kriterien der Vergabe, wie wir auch heute in der Früh
gehört haben, ziemlich unklar sind.
Bei diesem Fall, der vorliegt - wie schon ausgeführt
- war es wieder einmal besonders eigenartig. "Es soll ein Rahmenbetrag
genehmigt werden, weil", wie es heißt, "die Anzahl der eingereichten
Projekte die vorhandenen Mittel sprengt." Das ist schon einmal eine
blumige Formulierung für einen Antrag, wo 415 000 EUR genehmigt
werden sollen. Dann steht in Klammer: "unter anderem für mehrere
Theater". Erst auf Nachfrage in der Ausschusssitzung erfahren wir überhaupt,
was hier genehmigt werden soll, zumindest mehrere Zahlen, die konkret bekannt
sind. Das ist schon eigenartig. Wenn es einen Akt gibt, der sehr kursorisch
ist, also zwei Seiten, wobei eine drei Viertel Seite den Inhalt betrifft, und
uns überhaupt nicht vorgelegt wird, wofür das Geld verwendet werden soll - und
das sind doch immerhin 5,7 Millionen S, dann missfällt uns das. Wie
gesagt konnte erst auf Nachfrage etwas Konkretes genannt werden, was meiner
Einschätzung nach ursprünglich überhaupt lediglich eine Absichtserklärung war.
Also gut, wir nehmen zur Kenntnis, dass das, was
jetzt getrennt abgestimmt werden soll, tatsächlich auch stimmt, das heißt
100 000 EUR für die Wiener Stegreifbühne Tschauner und
21 000 EUR für das Theater am Spittelberg. Wir werden dem Antrag
daher insofern zustimmen, weil wir hier konkrete Projekte haben, die zu fördern
sind und weil wir sie auch inhaltlich für förderungswürdig halten.
Dem allgemeinen restlichen Betrag stimmen wir aber in
gewohnter Weise, wie gesagt, auch im Hinblick darauf, dass sich das Vertrauen
hier nicht gerechtfertigt hat, nicht zu. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau GRin Zankl gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Inge Zankl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ganz kurz, damit wir zur Dringlichen Anfrage zurecht
kommen, nicht, weil mich die Dringliche so besonders interessiert, sondern ich
denke, es ist für die Zeitressource besser.
Ich möchte meine Vorredner, den Kollegen Stefan und die Frau Kollegin Ringler,
auf Widersprüche hinweisen.
Der Kollege Stefan
hat jetzt gesagt, für konkrete Projekte stimmen die Freiheitlichen zu.
Ich möchte Sie daran erinnern, dass in der Gemeinderatssitzung am
30. Jänner 2003, wo wir auch einen Akt für Freie Gruppen hatten, wo
wir ganz genau wussten, wer das bekommen soll, keine Zustimmung von der
Freiheitlichen Partei zu erreichen war. Also es ist ganz egal, ob die Gruppen
bekannt sind oder nicht, die Freiheitlichen sind einfach gegen Freie Gruppen.
Es ist ganz egal, wie Sie es begründen. Sie brauchen es für mich gar nicht mehr
zu begründen. Es ist einfach so, dass Sie dagegen sein wollen. Damit werden wir
leben.
Frau Kollegin Ringler, Sie sind so lange gegen
Rahmenbeträge, solange die Freien Gruppen nicht genannt werden. Was wären die
Konsequenzen, wenn die SPÖ hier nicht die Mehrheit hätte? (GRin Mag Marie Ringler: Die hat sie aber!) Die anderen Parteien
stimmen nicht zu, Sie stimmen auch nicht zu, die Konsequenz wäre, die Freien
Gruppen bekommen kein Geld. (GRin Mag
Marie Ringler: Also bitte!) Sie rechnen damit, dass wir die Freien Gruppen
vertreten, hängen sich an uns hinten an und wollen nur politisches Kleingeld
sammeln, weil das kann sonst nicht so sein. Sie haben in der Fragestunde dem
Herrn Stadtrat erklärt, dass innovative Projekte zu wenig gefördert werden.
Wenn jetzt Geld für ein spontan eingebrachtes Projekt bereitgestellt wird, muss
es eine Möglichkeit geben, wenn eine Gruppe kommt, die sagt: "Wir wollen
nächstes Monat etwas veranstalten, das ist etwas ganz Tolles, und wir haben
kein Geld mehr zur Verfügung, weil wir alles verplant haben." Wenn das
nicht innovativ und spontan ist, dann weiß ich es nicht. (GRin Mag Marie Ringler: Innovativ ist nicht spontan, und spontan ist
nicht innovativ!)
Ich kann nur immer wieder betonen, dass wir sehr froh
sind, wenn wir zusätzlich Geld für die Freien Gruppen in der Stadt bekommen und
wir die Möglichkeit haben, jemanden spontan für ein modernes Projekt zu
fördern.
Ich bitte nochmals um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Bevor wir aber über den Akt abstimmen, muss ich über den
Antrag abstimmen. Es wurde, wenn Sie sich erinnern können, ein mündlicher
Antrag von Frau Mag
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