Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 78
Sozialdemokraten im Augenblick einen sehr starken Bezug zum
Thema "Wein" haben, vom Vorsitzenden abwärts, bei interessanten
Themenbereichen, wobei ich mich zu der Qualität des österreichischen Weins
bekenne. Ich finde es nur interessant, dass das jetzt immer wieder auftaucht.
Ich wollte aber zum Film noch einen Satz sagen. Ich
glaube, die inhaltliche Kritik hat die Frau Kollegin Ringler sehr gut
dargelegt. Aber was beschließen wir heute, um einmal auch sehr genau auf einen
Akt einzugehen? Es ist schon interessant, Herr Stadtrat, Sie haben in der
Öffentlichkeit und im Gemeinderat immer die Filmpolitik des Bundes kritisiert
und sich damit sozusagen die Latte sehr hoch gelegt beziehungsweise hat Ihnen
Ihr Vorgänger die Latte sehr hoch gelegt. Ihr Vorgänger hat - es war sozusagen
kein formaler Akt, aber de facto - der Filmindustrie in Aussicht gestellt, dass
es für den Film Fonds Dreijahresverträge geben soll. Dass es dieses Ansinnen
gibt, nehme ich an, wird man Ihnen kommuniziert haben, weil die Filmindustrie
ist nicht unbedingt als verschwiegen bekannt und in der Lage, ihre Anliegen zu artikulieren.
Was machen Sie aber? Nicht nur, dass Sie dem
Filmfonds keinen Dreijahresvertrag geben, was dort zur Planungssicherheit
beitragen würde, nein, Sie reduzieren in Wirklichkeit auf einen
Halbjahresvertrag, weil alle, die sich den Akt genau angeschaut haben, werden
sehen, dass wir heute dem Film Fonds nicht den vollen Betrag, sondern nur den
halben Betrag zuweisen, was ich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht verstehen
kann. Auch die Argumentation im Ausschuss war mir nicht nachvollziehbar. Es
gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Geld ist nicht da - was ich mir nicht
vorstellen kann -, dann soll man das hier offen sagen. Oder das Geld ist da -
wie ich auf Nachfragen gehört habe -, dann erklären Sie bitte, warum der Wiener
Film Fonds nicht nur keinen Dreijahresvertrag bekommt, worüber man noch
diskutieren kann, sondern warum der Wiener Film Fonds nicht das Jahresbudget
bekommt, damit er entsprechend handeln kann. Das würde ich schon ganz vom Herrn
Stadtrat wissen, der sich immer zum Sprecher der Filmindustrie macht. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Renate Winklbauer: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Nur eine kurze Bemerkung zum Herrn Kollegen Salcher:
Es steht sehr deutlich da, dass es ein Teilbetrag ist. Die Gepflogenheit, dass
wir auch in anderen Kulturbereichen Teilbeträge zahlen, ist nichts Neues. (GR Dr Andreas Salcher: Beim Film Fonds ist
es neu!) - Nein, das ist auch nicht der Fall. Es war auch zu Zeiten des
Kollegen Marboe beim Film Fonds nicht immer der gesamte Betrag. Ich sehe da
keine besondere Änderung gegenüber dem Bisherigen. (StR Dr Peter Marboe: Das
stimmt einfach nicht! Es ist immer der gesamte Betrag ausbezahlt worden!
Deshalb sind Sie so irritiert! Sie können doch nicht die Unwahrheit sagen!)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag
zustimmen wollen, die Hand zu heben. - Dies ist mehrheitlich, ohne die Stimmen
der Freiheitlichen, der Fall und daher angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 27 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft einen Rahmenbetrag für die Förderung
von Theaterprojekten im Jahr 2003.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Frau
Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte.
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Ringler. Frau
Magister, darf ich Sie zum Rednerpult bitten.
Bevor Sie anfangen, wollte ich in Erinnerung rufen,
dass wir in zehn Minuten mit unserer Dringlichen Anfrage beginnen müssen. Wenn
sich vielleicht die drei Redner die Zeit ein bisschen aufteilen, dann würde
sich das vorher noch ausgehen.
Bitte, Frau Mag Ringler.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner
Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich bin natürlich der Meinung, dass das Theater in
Wien wichtiger ist als die Dringliche Anfrage der FPÖ, aber ich verstehe die
Ungeduld und werde mich kurz fassen.
Sehr geehrte Damen und Herren, um es kurz zu machen,
es gibt den an und für sich nicht ganz unsinnvollen Rahmenbetrag für das Wiener
Kulturamt. Mit diesem Rahmenbetrag hat das Kulturamt die Möglichkeit, selbst
darüber zu entscheiden, wie ein Betrag, der vorab genehmigt ist, vergeben wird
und im Nachhinein diesen zu rechtfertigen. Der vorliegende Rahmenbetrag ist
irgendwie seltsam. Es gibt Momente, wo man ein komisches Gefühl hat und nicht
so recht weiß, warum. Dann fragt man nach: "Sagen Sie einmal, was steckt
hinter diesem Rahmenbetrag? Warum jetzt? Warum diese Summe? Warum so und nicht
anders? Und warum keine Auskünfte?" - In diesem Fall ist es so. An und für
sich hatten wir mit dem Herrn Mailath-Pokorny eine Vereinbarung getroffen, dass
wir Rahmenbeträgen dann wieder zustimmen werden, wenn es Klarheit darüber gibt,
wofür sie verwendet werden, wenn klar ist, das geht in den Beirat, der Beirat
entscheidet, das bekommt dieser oder jener, oder bestimmte Theaterleute
vorgesehen sind, die ein Geld bekommen sollten. In diesem Fall ist mir diese
Information einfach zu dürftig.
Jetzt ist in diesem Antrag allerdings auch ein Geld für zwei
Theatergruppen enthalten, von denen wir glauben, dass sie durchaus Geld
bekommen sollten. Daher stelle ich jetzt einen Abänderungsantrag, nämlich die
zwei Punkte die Wiener Stegreifbühne Tschauner mit
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