Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 78
gibt es mit ganz konkreten Zahlen, nicht mit Vermutungen aus
dem Bauch heraus, sondern an Hand von wissenschaftlichen Daten -, so ist für
die Wiener Gastronomie ein Umsatz in der Höhe von 13,7 Millionen EUR
erzielt worden. Der Wiener Einzelhandel hat rund 800 000 EUR
zusätzlichen Umsatz getätigt.
Wenn man
sich jetzt noch die Auswirkungen auf das Wiener Transportgewerbe anschaut, so
sind das auch rund 1,1 Millionen EUR. Das heißt, pro Besucherin beziehungsweise
pro Besucher des Donauinselfestes sind rund 32 EUR ausgegeben worden. Bei
den auswärtigen Gästen war es fast dreimal so viel, waren es 105 EUR pro
Person, die während des Aufenthalts in Wien am Donauinselfest und beim
Wien-Besuch ausgegeben worden sind.
Wenn man
das alles addiert, ist es ein Gesamtumsatz von 35 Millionen EUR.
Davon können 25,8 Millionen EUR als reiner Effekt des
Donauinselfestes gewertet werden, wenn man alles zusammenrechnet.
Ich verstehe
schon, dass Sie als Vertreter der Opposition das nicht gerne sehen, dass es ein
so erfolgreiches Fest gibt. Die Wienerinnen und Wiener sehen das anders. Auch
die Besucherinnen und Besucher unserer Stadt sehen das anders. So muss ich doch
sagen, dass es neben dem wichtigen kulturpolitischen Impuls auch einen ganz
bedeutenden wirtschaftspolitischen Impuls für unsere Stadt darstellt.
Weil Sie
den Kollegen Kopietz angesprochen haben: Es war schon eine kühne Vision, kühne
Vision vor 20 Jahren mit einem ganz kleinen Fest - ich war damals dabei -
mit ganz wenigen Besucherinnen und Besuchern zu beginnen und auch den Atem zu
haben, unterstützt von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von Sponsoren,
von Medien, aus diesem kleinen Fest das größte Kulturereignis Europas zu
machen. Dazu kann man dem Kollegen Kopietz nur gratulieren. Deshalb kann ich
Ihre etwas launigen Zwischenrufe überhaupt nicht verstehen. Ich kann dem
Kollegen Kopietz nur gratulieren, dass er das 20 Jahre lang durchgehalten
hat und wünsche ihm noch viel Kraft für die nächsten Jahre. (Beifall bei der SPÖ.)
In der Tat
gibt es wenige Ereignisse in Europa, die freizugängliche Konzerte in dieser
Größenordnung anbieten. Es sind 20 Inseln mit 16 Bühnen, 300 verschiedene
Musikgruppen mit 1 500 Künstlerinnen und Künstlern am Donauinselfest
präsent, 400 Stunden Veranstaltungsprogramm, und es arbeiten
42 Vereine mit, um das Donauinselfest zu dem zu machen, womit wir in den
Medien und in der öffentlichen Diskussion auch konfrontiert sind. Das Besondere
daran - deshalb ist es auch gut, dass die Stadt Wien sich am Donauinselfest
beteiligt – ist, dass diese Konzerte frei zugänglich sind. Das ist das
Besondere und unterscheidet das Donauinselfest auch von vielen anderen
Konzerten, eine freie Zugänglichkeit für die gesamte Wiener Bevölkerung.
Dass das
Donauinselfest so gut funktioniert, hängt auch mit der perfekten Organisation
zusammen, mit 4 500 Helferinnen und Helfern, mit
1 000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wenn der
Kollege Ebinger fragt, warum da eine große politische Organisation mitwirken
muss, dann kann man nur sagen, ohne diese ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter könnte man mit diesem Geld ein so riesiges Fest nicht organisieren.
Deshalb ein Dankeschön an die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich
glaube, gerade wenn wir den Sicherheitsbericht diskutieren werden, der
demnächst auch Überlegungen in diesem Haus anregen wird, dann sollte man auch
nicht unerwähnt lassen, dass trotz der Schwierigkeiten, die es im Bereich der
Anzahl der Polizistinnen und Polizisten auf der Straße gibt, die durch die
Maßnahmen der Bundesregierung getroffen werden, das Donauinselfest trotz dieser
Hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern zu einem sicheren Fest gehört, zu
einem der sichersten Feste und Veranstaltungen, die es europaweit gibt, dass es
keine großen Kontroversen oder Kriminalitätsdelikte gibt, bei einem Fest, das
drei beziehungsweise vier Tage dauert und wo 2 500 Besuche stattfinden.
Auch das ist ein großartiger Erfolg.
In diesem
Sinne, meine sehr geehrten Damen und Herren, hoffe ich, dass sich dieses
20. Fest in die großartige Tradition der Donauinselfeste, der bisherigen
19 Feste, einreihen wird. Ich bin davon überzeugt, dass dieses
20. Donauinselfest ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte dieses größten
europäischen Events wird und ersuche deshalb auch um Zustimmung zu diesem
vorliegenden Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächste Rednerin ist Frau Mag Ringler gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle sagen, ich
verweise auf meine Rede aus dem letzten Jahr. Dort werden Sie feststellen, dass
ich gesagt habe, ich verweise auf meine Rede aus dem letzten Jahr. Tatsächlich
ist aber heute ein Anruf bei mir eingegangen, der - ich glaube, Sie sollten
jetzt alle ein bisschen zuhören - die ganze Sache doch etwas prekärer macht.
1 613 355 EUR zahlen wir für das
wirtschaftspolitisch und kulturpolitisch wichtige Donauinselfest. 473 EUR
schuldet ein junger Mann, der einen Verein in Wien hat, der jugendkulturelle
Veranstaltungen im 5. Bezirk abhält, der MA 6 für eine Übertretung.
Er hat nämlich seine Veranstaltung nicht als Tanzveranstaltung angemeldet. Das
kommt in dieser Stadt ziemlich häufig vor. Sie wissen alle, das Thema
Vergnügungssteuer ist eines, das wir schon ausführlich diskutiert haben. In
diesem Fall handelt es sich, glaube ich, aber um einen etwas prekäreren Fall,
denn dieser junge Herr hat nämlich heute den Bescheid zum sofortigen Antritt
der Ersatzfreiheitsstrafe bekommen. 473 Euro.
Der Obmann dieses Vereins ist der Meinung, dass diese
Veranstaltung keine Tanzveranstaltung war. Er hat einen Vereinsabend gemacht,
wo 70 Leute anwesend waren und als die Polizei kam, hat die Polizei
gemeint,
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