Gemeinderat,
27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 78
Kopietz, der Herr Bürgermeister und der Herr Gusenbauer
beisammen. Vielleicht liegt es an der Anwesenheit von Herrn Gusenbauer, weil
wir haben aus dem "profil"-Artikel gelernt. Er hat vielleicht gesagt:
"Catering, den billigen Wein, den könnt ihr euch laden. Ich habe gewisse
Ansprüche. Ich möchte meinen Lieblingswein, meinen Pinot Blanc hier trinken
oder auch den gelben Muskateller.", der laut seinen Aussagen absolute
Weltspitze und von seltener Finesse und Präzision ist. (Heiterkeit bei der
FPÖ.)
Das dürfte ein Thema sein, wo sich der Herr
Gusenbauer sehr gut auskennt. So etwas gibt es offensichtlich. Deswegen meine
Anregung hier: Vielleicht könnte man eine 18. Insel machen, eine
Weininsel. Dort könnten wir sogar Geld einnehmen und er berät dann die Leute. (GR
Heinz Hufnagl: Wie wäre es mit einer "Unsere Ehre heißt
Treue"-Insel?) - Das ist eine unqualifizierte Zwischenmeldung. (Beifall
bei der FPÖ.)
Ich gehe jetzt weiter im Text. Da ist Ihnen nämlich etwas passiert.
Das ist nur eine Kleinigkeit, aber man sieht daran, dass ich das aufmerksam
studiere. "Die Künstler anderer Sparten werden die Möglichkeit bieten,
ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Nightwalk am
Wiener Gürtel ist aus dieser Idee heraus entstanden, hat mittlerweile bereits
dreimal stattgefunden." Bitte dies das nächste Mal ausbessern, weil das stand
auch in den beiden vormaligen drinnen, dass er schon dreimal stattgefunden hat.
(Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)
Das ist nur eine kleine Anregung nur.
So lustig ich das bringe, finde ich es schon
irgendwie sehr deprimierend, dass hier 1,6 Millionen EUR ohne
jegliche Mühe mit einem ständig gleich lautenden Antrag mehr oder weniger als
Parteifinanzierung offen ausgeschüttet werden. Als Opposition kann ich das
aufzeigen und dagegen stimmen, was wir auch tun werden, ich kann es aber leider
nicht verhindern. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als nächster Redner ist Herr Dr LUDWIG am Wort, traditionellerweise. Ich
erteile es ihm.
GR Dr Michael LUDWIG (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen!
Kollege Ebinger hat mich nicht ganz korrekt zitiert,
weil ich habe gemeint, es ändert sich nie etwas an der Rednerliste und es ist
mir immer ein besonderes Vergnügen, nach dem Kollegen Ebinger zu reden. Das ist
mittlerweile jetzt schon einige Jahre so, auch zu diesem Akt, weil es mir immer
Anlass gibt, seine Vorstellungen ein wenig zurechtzurücken, vor allem auch
deshalb, weil ich mich nicht nur auf vage Vermutungen stütze, sondern
mittlerweile auch auf eine Reihe von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die es
gibt. Denn mittlerweile hat das Donauinselfest bereits wissenschaftliche
Einrichtungen und Hochschulen beschäftigt und es gibt eine ganze Reihe von
wissenschaftlichen Arbeiten, zum Teil Dissertationen und Diplomarbeiten, die
sich mit dem Donauinselfest beschäftigen. (GR
Heinz-Christian Strache: Es gibt mittlerweile eine Vorlesungsreihe von Prof
Kopietz!) Ich denke, es
macht Sinn, sich nicht nur humoristisch mit Fragen, die unsere Stadt betreffen,
auseinander zu setzen, sondern auch mit wirklichen wissenschaftlichen
Erkenntnissen. (GR Heinz-Christian
Strache: Von Prof Kopietz!)
Zum Beispiel hat sich das Marktforschungsinstitut
Triconsult auch mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Donauinselfestes
beschäftigt, auch der Fachhochschulstudiengang "Marketing und Sales"
beispielsweise, und es gibt eine ganze Reihe von Erkenntnissen, die berechnen,
wie die Umwegrentabilität des Donauinselfestes sich auch für die Wiener
Wirtschaft auswirkt.
Wenn Sie, Kollege Ebinger, sagen, es hat sich nichts
geändert, dann hat sich vor allem eines geändert, nämlich der Umstand, dass die
Besucherinnen und Besucher immer mehr geworden sind. Sie berücksichtigen bei Ihren
Zahlen nicht, dass es Donauinselfeste gegeben hat, die drei beziehungsweise
vier Tage gedauert haben und Sie berücksichtigen dabei auch nicht, dass es eine
Reihe von Erweiterungen des Donauinselfestes gegeben hat. Nach der letzten
Erhebung, die eine Wirtschaftlichkeitsanalyse vom Donauinselfest des Jahres
2002 mit sich bringt, haben ganz genau 2 540 000 Besuche am
Donauinselfest 2002 stattgefunden. 438 000 Personen haben das
19. Wiener Donauinselfest 2002 besucht. Darunter waren rund
308 000 Wienerinnen und Wiener, das sind 70 Prozent, und
130 000 Besucherinnen und Besucher, die von außerhalb gekommen sind.
Ich sage das deshalb etwas ausführlicher, Kollege Ebinger, weil das dann auch
im Protokoll nachzulesen ist und vielleicht Ihre Rede im nächsten Jahr beeinflussen
wird. Das sind Zahlen, die von einem Universitätsinstitut erhoben worden sind,
auf die man sich stützen kann und die man auch in der Argumentation verwenden
kann. Das heißt, insgesamt haben 669 000 Personen das Donauinselfest
absolviert. Auf jeden Besucher sind statistisch gesehen rund eineinhalb Besuche
gekommen.
Das für die Wiener Wirtschaft Interessante ist, dass
82 000 auswärtige Personen hauptsächlich wegen dem Donauinselfest nach
Wien gekommen sind. 82 000 Personen haben ausschließlich wegen dem
Donauinselfest unsere Stadt besucht. (Beifall bei der SPÖ.)
Weitere 34 000 haben
Wien deshalb besucht, weil es mit ein Grund war, zu uns in diese Stadt zu
kommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer dieser Nächtigungsgäste waren
rund 3,1 Übernächtigungen. Das sind, wenn man sich das
Nächtigungsaufkommen insgesamt anschaut, 250 000 Übernachtungen,
davon 68 000 im Bereich der Wiener Gewerbebetriebe. Ich bin sicher, dass
das gerade in einer Zeit, die für die Hotels und für die sonstigen Wiener Gewerbetriebe
eine eher ruhige Zeit ist, ein wichtiger Impuls im Bereich des Tourismus ist.
32 000 Übernächtigungen. 96 Prozent all dieser von auswärts zu uns
nach Wien Gekommenen haben auch in Wien diese Übernächtigungen durchgeführt.
Wenn wir uns jetzt anschauen, Kollege Ebinger, welche Auswirkungen das auf die
Gastronomie gehabt hat - auch das
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