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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 78

 

ihnen anständig verfährt.

 

Da appelliere ich an Sie, das zu tun, indem Sie auch einmal klar und deutlich präsentieren, wie Ihre Vorstellungen denn für die Zukunft der Wiener Bäder aussehen. Wenn Sie das einmal vorgelegt haben, dann können wir uns über Tarifstrukturen weiter unterhalten. Aber einfach herzugehen und zu sagen, wir machen nichts, drehen an der Schraube, lassen die Einnahmen fließen, 1,2 Millionen EUR Mehreinnahmen für nichts, das, bitte, nicht mit uns. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Reindl. Bitte.

 

GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Wenn ich meinen Vorrednern zugehört habe, habe ich schon den Eindruck: Offensichtlich sind alle Bäder in Wien trocken und es gibt kein Wasser und keine Besucher und keine Kinder, die sich im Sommer tagtäglich in den Wiener Bädern vergnügen.

 

4,2 Millionen Besucher sind eine Erfolgsstory für die Wiener Bäder (GR Walter Strobl: Auf Kosten der Steuerzahler!), meine Damen und Herren. Und wenn Ihnen schon gar nichts überbleibt, an Kritik an den Bädern zu finden, außer dem, was Sie vorher gesagt haben, so qualifiziert sich das eh von selbst.

 

Zu behaupten, in den Wiener Bädern bewegt sich nichts – also, dann waren Sie schon lange in keinem Bad mehr, das muss ich wirklich sagen.

 

Zum Beispiel bei der Generalsanierung des Gänsehäufels mit 150 Millionen S – wenn ich noch in der alten Währung sein darf, ich sage auch 11 Millionen EUR, ich kann ja rechnen, im Gegensatz zum Herrn Hofrat, zumindest Daumen mal Pi –: Da passiert was, da spielt sich was ab.

 

Wir haben die Kinderfreibäder umgebaut zu Familienbädern, die sehr, sehr gut angenommen werden.

 

Über die sonstigen Verbesserungen, wie Beachvolleyball-Plätze, wie Fitnessparcours, wie elektronisches Eintrittssystem, möchte ich mich nicht weiter auslassen. Ich würde Ihnen empfehlen: Schauen Sie sich die Akte an, die wir hier im Gemeinderat in den letzten Jahren zu den Wiener Bädern beschlossen haben. Da können Sie sich ein gutes Bild machen.

 

Die Wiener Bäder sind eine Wohlfühloase, wo die Wienerinnen und Wiener gerne nach der Arbeit oder auch im Urlaub hingehen, ihre Freizeit verbringen. Die Wiener Bäder sind für alle da, auch für Nicht-Wienerinnen und -Wiener selbstverständlich, und sind eben auch soziale Zentren.

 

Auch was die vielleicht ein bisschen schwierigere Erreichbarkeit des einen oder anderen Bades betrifft, haben wir voriges Jahr mit dem Bäderbus eine große Erfolgsstory gehabt. Ich darf Sie erinnern: Der Bäderbus, der bei der Alten Donau zwischen Oberer und Unterer Alten Donau, Angelibad, U 6, U 1 und Gänsehäufel pendelt, war ein voller Erfolg und wird auch heuer weiter fortgesetzt werden.

 

Sie werfen der Frau Vizebürgermeisterin mangelndes Interesse an den Bädern vor. Also wenn Sie zugehört haben, was ich gerade gesagt habe, werden Sie feststellen: Wenn die Frau Vizebürgermeisterin nicht gewollt hätte, wäre das alles nicht passiert, und der Frau Vizebürgermeisterin hier mangelndes Interesse vorzuwerfen, ist grobe Fahrlässigkeit Ihrerseits.

 

Was die Bäderpolitik betrifft, meine Damen und Herren, und die Preisgestaltung, na ja, dann schauen wir uns das Schönbrunner Bad zum Beispiel an, ein Bundesbad. Kollege Strobl, das ist kein Gemeindebad, sondern ein Bundesbad, das vom Bund geschlossen wurde, mit Müh und Not wieder aufgesperrt wurde. Und wenn Sie die Preise dort vergleichen mit den Preisen, die in Wiener Bädern bezahlt werden, werden Sie einen eklatanten Unterschied feststellen, nämlich dass es in den Wiener Bädern viel preisgünstiger zugeht.

 

Und wenn Sie noch dazu, was Bäder betrifft, die Privatbäder in Vergleich ziehen und wenn Sie dann auch noch vielleicht die eine oder andere Therme, die sehr beliebt sind bei der Bevölkerung, in Betracht ziehen, dann sind wir eigentlich eh konkurrenzlos billig, möchte ich auch sagen.

 

Und wenn ich die Zwischenrufe von Herrn Strobl richtig verstehe, dass er sich darüber alteriert, dass wir nach seiner Berechnung, unverifiziert, angeblich 170 S pro Bäderbesuch zuschießen von Steuersackerl, dann nehme ich einmal an, dass er wahrscheinlich die Forderung hat, wir sollen die Vollkosten verrechnen und dass diese heutige Erhöhung viel zu kurz greift und dass wir viel mehr erhöhen sollen. Aber diese Freude werden wir Ihnen nicht machen.

 

Was die Mitarbeiterverantwortung betrifft, da können Sie sich eines ganz sicher sein, meine Damen und Herren von der FPÖ: Die SPÖ und mit ihr gemeinsam die Gewerkschaft sorgen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bäder. Es gibt einen sehr, sehr vernünftigen sozialen Dialog. Es hat auf Grund verschiedener politischer Propaganda der Opposition auch Informationsveranstaltungen mit der Gewerkschaft und den Bediensteten der Bäder gegeben, wo das eine oder andere Gerücht auch ausgeräumt werden konnte.

 

Und nun zum Antrag der ÖVP. Ja, das ist ja wirklich wieder was pusselfeines. Also, die ÖVP legt uns hier einen Beschluss- und Resolutionsantrag vor, meine Damen und Herren, auf ÖVP-Klubpapier, die Studie von Kohl & Partner. Also nicht einmal viel verändert, würde ich sagen. Die Studie wurde einfach genommen, eins zu eins übernommen und gesagt: Hurra, das ist jetzt ein Antrag der ÖVP. Ich glaube, die Grünen gehen mit. Das ist unser Antrag, und wir wollen, dass dieser Antrag beschlossen wird.

 

Ja, das ist nichts anderes als die Studie, die schon vorliegt. Sie hätten sich vielleicht ein bissel die Arbeit machen können und zumindest, wenn Sie schon die Studie eins zu eins zu übernehmen – ich sage das ja nur für Ihren Vorteil –, die positiven Punkte, die zitiert werden, zu Ihren Gunsten ein bissel abändern können. Ich lese nämlich in Ihrem Antrag die Analyse der

 

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