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Gemeinderat, 27. Sitzung vom 23.04.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 78

 

Ich bitte Sie auch zu akzeptieren, dass ich selbstverständlich akzeptiere, dass es eine Institution wie die Kunsthalle gibt, die ihre eigenständige Programmauswahl trifft. Die Grenze, bei der ein Politiker einzuschreiten hat - da schließe ich mich dem Herrn GR Salcher an -, ist das Gesetz.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.

 

Wir kommen nun zur 4. Anfrage (FSP/01482/2003/0002-KSP/GM). Sie ist von Herrn GR Norbert Scheed wiederum an den amtsführenden StR der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtet: Der Entwurf des französischen Architekten Dominique Perrault wurde als Siegerprojekt für die Bebauung des Kernbereichs der Donau City ausgewählt. Wie sieht der aktuelle Stand der weiteren Entwicklungen aus?

 

Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Vorsitzender ! Herr Gemeinderat!

 

Wir haben vor zehn Jahren mit der Entwicklung der Donaucity begonnen. Damals gab es einen Masterplan. Dieser Masterplan ist in die Jahre gekommen. Die WED hat in enger Abstimmung mit der Stadt Wien für diesen noch freien Bereich auf der Donaucity - etwa 40 Prozent sind noch frei - einen Gestaltungswettbewerb, einen städtebaulichen Wettbewerb mit international renommierten Architekten durchgeführt. Sieger dieses Wettbewerbs war Dominique Perrault, der die französische Nationalbibliothek in Paris geplant und errichtet hat. Im Anschluss an diesen Wettbewerb wurde der Masterplan für dieses Areal konkretisiert. Sie werden Gelegenheit haben, in den nächsten zwei oder drei Gemeinderäten diesen Masterplan zur Beschlussfassung vorgelegt zu bekommen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die erste Zusatzfrage, Herr Mag Chorherr.

 

GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus):Herr Stadtrat!

 

In den letzen Wochen gab es einiges lautes Nachdenken rund um das Mozartjahr, aber auch eine Pressekonferenz vom Herrn Bürgermeister, wo vage angedeutet wurde, dass auf dem ursprünglich für das Guggenheim-Museum vorgesehenen Standort auf der Donauplatte ein Kulturbau gedacht sei. Einmal war das rund um die Neuausrichtung der Vereinigten Bühnen diskutiert, dann rund um das Mozartjahr. Da gab es schon viele Projekte und viele Ideen. Mit dem Geld ist es dann ein bisschen knapp geworden, aber ich glaube, dass Kulturbauten wichtig sind und man nicht mit einem allgemeinen "Es ist kein Geld mehr da" nichts mehr in diese Richtung bauen darf.

 

Meine Frage: Wo konkret steht dieses Unterfangen, auf der Donauplatte einen Kulturbau zu errichten? Für welche konkrete Nutzung ist es vorgesehen? Und ist auch eine Finanzierung aus Ihrer Sicht gesichert?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Dieser Platz für den Kulturbau ist seit der Errichtung der WED gemeinsam zwischen Stadt Wien und WED gesichert. Er ist am Ende der so genannten Diagonale von der U-Bahnstation UNO-City zum Ufer der Neuen Donau. Der Unterschied zum Bisherigen ist, dass das Ufer der Neuen Donau beim jetzt gültigen Masterplan nicht integriert war, sondern hier eine starke Barriere zwischen dem, was Copa Kagrana betrifft, und dem, was die Donaucity betrifft, war. Der neue Plan - das war das Spannende am Entwurf von Dominique Perrault - war die Integration des Uferbereichs und der Station Donauinsel in die Donaucity. Dadurch bekommt der Standort für den Kulturbau am Ende der so genannten Diagonale vor dem jetzt in Fertigstellung befindlichen STRABAG-Hauptgebäude besondere Bedeutung.

 

Ich denke, dass wir als Stadt Wien diesen Platz nicht aufgeben sollten, denn gerade eine neue Stadt, wie die Donaucity es ist, auch entsprechende kulturelle Einrichtungen und nicht nur ein Konferenzzentrum benötigt. Also bin ich guten Mutes, dass dieser Standort tatsächlich für einen hervorragenden, für die Stadt besonders wichtigen Kulturbau genutzt werden kann. Wenn es ein Musiktheater ist, dann passt es mit Sicherheit auch in diese Gegend. Was die Finanzierung betrifft, ist das nicht Gegenstand des Masterplans, wie Sie wissen, sondern anderer Überlegungen. Ich hoffe, dass in den nächsten zehn Jahren, bis zur kompletten Umsetzung der Donaucity, auch der Kulturbau errichtet werden kann.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Parzer, bitte.

 

GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!

 

Danke für Ihre Ausführungen in Bezug auf Kultur. Wir brauchen mehr in der Donaustadt, das stimmt schon.

 

Aber meine Frage zielt mehr noch darauf hin: Welche Auswirkungen haben die planerischen Überlegungen der Umsetzung der immer wieder geforderten Umgestaltung der Donauinsel zu einem zeitgemäßen Freizeit- und Naturparadies?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!

 

Einer der wesentlichen Punkte in diesem Mittelteil der Donauinsel ist mit Sicherheit, wie man das, was an Hochhäusern, an Büro- und Wohngebäuden auf der Donaucity entsteht, mit dem Vorfeld am Ufer der Neuen Donau verbinden und verknüpfen kann. Das kommt bei diesem neuen Masterplan sehr deutlich heraus, dass man über diesen Deckel, wo die Autobahn drinnen ist, die Bebauung herüberziehen kann, die Stufe zwischen der Decke über der Autobahn zum Ufer mit drei- bis maximal viergeschossigen Gebäuden nutzen kann und damit den Eindruck vermittelt, dass die Gebäude bis ans Ufer reichen. Gleichzeitig ermöglicht das dort, von den temporären Einrichtungen der Copa Kagrana zu dauerhaften Einrichtungen, Restaurationsbetrieben, Gastronomie bis hin zu Spiel und Unterhaltung zu kommen.

 

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