Gemeinderat,
26. Sitzung vom 28.03.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 67
noch nicht im Gemeinderat –, dass die ÖVP aus der Regierung
ausgezogen ist, weil sie mit der Errichtung der Donauinsel nicht einverstanden
war. Im vorigen Jahr waren wir sehr, sehr froh, dass wir sie haben. Nach
20 Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig diese Entscheidung war. (StRin
Karin Landauer: Was hat das mit den alten Menschen zu tun?)
Genauso wichtig ist die Entscheidung über das soziale
Wien. Und wir werden damit die Sicherheit der Bürger im sozialen Bereich und im
Altenbereich schaffen und ihnen auch die Möglichkeit geben, in Gesundheit zu
altern. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Wir kommen zur Abstimmung über die beiden Beschluss- und
Resolutionsanträge.
Ich lasse vorerst den Antrag der ÖVP-GRe Dr Tschirf
und Dr Hahn betreffend Übertragung der MA 12 in den Geschäftsbereich
Gesundheit abstimmen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Beschlussantrages an den Herrn Bürgermeister beantragt.
Wer für diese Zuweisung ist, den bitte ich um ein
Zeichen der Zustimmung. – Das hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Wir kommen zum zweiten Beschlussantrag der
freiheitlichen GRe Römer, Strache und Ing RUDOLPH betreffend Verordnung der
Wiener Landesregierung, mit der die Verordnung betreffend die Festsetzung der
Richtsätze in der Sozialhilfe geändert wird.
Auch hier wird in formeller Hinsicht die sofortige
Abstimmung dieses Antrages gefordert.
Wer dafür ist, den bitte ich ebenfalls um ein
Zeichen. – Das hat ebenfalls nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 5 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft Subventionen an verschiedene Sportorganisationen
und sonstige Institutionen.
Der Berichterstatter, Herr GR Vettermann, wird die
Verhandlungen einleiten. – Bitte, Herr Gemeinderat.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die Debatte
ist eröffnet. Der Herr GR Ellensohn hat sich gemeldet. Ich erteile ihm das
Wort.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir beschließen in diesem Punkt mehrere Subventionen,
und wir ersuchen um eine getrennte Abstimmung. Sie bezieht sich auf den Wiener
Trabrenn-Verein, auf die Krieau, und zu dem Punkt möchte ich auch ein paar
Sätze sagen.
Laut Antrag, der dem Gemeinderatsausschuss
vor-gelegen ist, handelt es sich um eine einmalige Unterstützung zur
Überbrückung des Liquiditätsengpasses. Einmalig. Jetzt habe ich gefragt: Was
heißt das, "einmalig"? "Einmalig" könnte heißen, einmal
wird das Geld überwiesen, und fertig. Das wäre das Normale. Die 500 000 EUR
sind für heuer beschlossen, und gleichzeitig steht im Akt drinnen: Nächstes
Jahr bekommen wir wieder einmalig 500 000 EUR.
Jetzt glaube ich, dieses "einmalig" bezieht
sich nicht auf einmal und zweimal und dreimal im Sinne des Aufzählens, sondern
das ist eine einmalige Aktion, dass man das gibt, im Sinne von eigentlich
unglaublich. Vielleicht hätte auch stehen können: Eine unglaubliche
Unterstützung zur Überbrückung des Liquiditätsengpasses. So wollen wir es
lassen, so schaue ich es jetzt einmal an.
Was ist passiert? Letztes Jahr hat die Krieau auch
eine Subvention bekommen, und zwar 363 365 EUR. Ein krummer Hund,
diese Zahl. Das erklärt sich dadurch, dass Bezug genommen wurde auf das
"noch ein Jahr", also ein Jahr zurückgerechnet wurde, und da waren
das halt 5 Millionen S, eine schöne Summe. Aus diesen
5 Millionen S sind jetzt geworden, und ich behaupte, unabhängig
davon, ob der Euro 11 oder 12 oder 13,76 S wert ist, ist gesagt worden,
1 Million EUR, die wir verteilen auf 2003 und 2004, also aus 5 Millionen S
werden 500 000 EUR für heuer und 500 000 EUR für das
kommende Jahr, jeweils einmalig.
Im Akt ist auch genau ersichtlich, warum dieser
Liquiditätsengpass zustande gekommen ist beziehungsweise warum er so hoch ist.
Im Jahr 2000 war ein zugegebener Abgang von 9 Millionen S, das Jahr
darauf 9,5 Millionen S. Im letzten Jahr wären es
8 Millionen S geworden, hätte nicht die Stadt Wien
5 Millionen S zugeschossen; so waren es nur 3 Millionen S.
Für das vergangene Jahr spricht man von 8 Millionen S bis
10 Millionen S und für das laufende Jahr leider auch von
8 Millionen S bis 10 Millionen S Verlust.
Jetzt geht der Trabrenn-Verein her und sagt: Schuld
ist das frühere Management, weil die haben nicht rechtzeitig reagiert auf den
neuen Wettmarkt im Wesentlichen. Das neue Management ist aber auch schon wieder
fünf Jahre in Amt und Würden. Die sind natürlich völlig unschuldig an dem
Ganzen und haben sich immer bemüht, es besser zu machen.
Im Akt steht des Weiteren: "Es wäre notwendig,
mit herkömmlichen Werbemethoden die Rennsaison ständig effektiv zu bewerben,
wofür jährlich die Budgetmittel fehlen." Das heißt, der Rennverein selber
sagt uns, wir brauchen Geld für Werbung, und wenn wir das nicht haben, werden
wir immer diese Abgänge haben in Zukunft.
Jetzt geben wir ihnen heute – ohne die Stimmen der
GRÜNEN – als Gemeinderat dieses Geld, aber natürlich nicht, um das zu tun, was
dringend notwendig wäre, sondern einfach, um Löcher zu stopfen.
Was macht die Krieau dauernd mit den anderen Millionen, die
sie Verlust haben? Sie belehnen Grundstücke, eines nach dem anderen. Dann wird
eines verkauft. Die besitzen noch ein Grundstück auf der Kärntner Straße. Auch
das ist mittlerweile schon mit Millionen belastet und wird auf absehbare Zeit
nicht zu halten sein. Das wissen diejenigen, die sich mit der Krieau
beschäftigen, und das wissen natürlich auch diejenigen im Ressort, die
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