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Landtag, 17. Sitzung vom 29.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 67

 

auch wichtig, weil das auch eine wichtige Resonanz ist. Wir bekommen auch Post von Patienten und Patientinnen, die schreiben: Ihr macht eine gute Arbeit, und ich bin froh, dass es euch gibt und dass ihr für uns tätig seid.

 

Herr Abg. Koderhold, Sie haben sehr umfassend gesprochen - jetzt finde ich gerade den Zettel nicht, auf dem ich mir das aufgeschrieben habe, aber ich weiß ohnehin auswendig, was ich Ihnen sagen möchte: Ja, Kommunikation ist ein wichtiges Thema. Bei der Kommunikation mit Ärzten und Ärztinnen fliegen schon manchmal die Fetzen, das stimmt, aber auf der Funktionärsebene. Vor Ort mit den Ärzten und Ärztinnen in den Häusern habe ich eine sehr, sehr gute Gesprächsbasis. Manchmal sagen welche: „Ich habe gar nicht gedacht, dass Sie so kompetent und nett sind.“ - Dann sage ich: „Glauben Sie nicht, was die Funktionäre sagen!“ Wir reden miteinander und wir reden viel miteinander. Ich bin regelmäßig in den Häusern unterwegs, und ich nehme viel mit - Sie haben recht, da kann man viel mitnehmen -, auch Wissen. Woher soll ich denn wissen, wie es vor Ort zugeht, wenn ich nicht mit denen, die dort tätig sind, ob das die Pflege ist oder ob das die Ärzte sind, rede? Vor drei Tagen erst hatte ich ein langes Gespräch mit einem Arzt aus dem Lorenz Böhler über die Frage Schockraum und die Zukunft des Lorenz Böhler. Wir reden mit den Ärzten und Ärztinnen, das ist mir ausgesprochen wichtig.

 

Aber Sie haben noch andere Punkte gehabt, und auf diese wollte ich eigentlich auch noch eingehen. Bleiben wir bei Ihrer Fraktion, Frau Abg. Frühmesser, Sie haben zum Bestellungsverfahren gemeint, Sie hätten gerne, dass die Mehrheitsfraktionen zustimmen. Das kann ich nicht kommentieren, das müsst ihr euch untereinander ausmachen! Ich kann nur für meine Person sagen, ich bin absolut offen für eine transparente öffentliche Anhörung. Ich war ja von den Kandidaten die Einzige, die sowieso gehört wird, weil ich ja regelmäßig hier meinen Bericht liefere. Aber ich kann Ihnen folgen - wo ist der Herr Abg. Kowarik? -, dass man eine Vereinheitlichung macht und sagt, man macht die Anwaltschaften. Das ist zu überlegen, das muss die Politik tun. Ich für meine Person kann sagen, jede Art von Hearing, von transparentem Bestellungsverfahren würde ich nicht negativ kommentieren.

 

Frau Abg. Laschan, Sie haben gesagt, dass in privat-gemeinnützigen Spitälern Macheleukes passieren - ich gehe in die Privat-Ordi, dann kriege ich - das ist die schlimmste Variante - Vorfahrt auf der Liste für den OP beziehungsweise wird Leuten auch ganz offen gesagt: „Kaufen Sie sich eine Privatbehandlung, obwohl Sie Allgemeinklasse versichert sind, dann geht es eben schnell.“ Wir hatten einen konkreten Fall, in dem eine Familie Geld zusammenlegen musste, damit die Operation bezahlt werden konnte. Das ist kein Modell, schon gar nicht, wenn man sich Christlichkeit voranstellt! Ich bin in dieses Spital gegangen und habe gesagt, ich will, dass diese Dinge abgestellt werden, und wenn ich einen einzigen Namen von einem Arzt erfahre, bei dem das der Fall ist, dann wird das die entsprechenden, auch rechtlichen Konsequenzen haben, und dafür werde ich sorgen.

 

Es geht mir in diesem Fall wie dir, die Patienten sagen mir das, dann ist ihnen aber klar, Korruption ist ja ein Delikt von beiden Seiten, derjenige, der korrumpiert und derjenige, der sich korrumpieren lässt. Eine Dame hat mir gesagt: „Wissen Sie, übernächstes Jahr brauche ich die andere Hüfte, da sage ich Ihnen jetzt aber nicht, wer das war, denn das will ich ja dann noch einmal so machen.“ Da gibt es also schon eine Tendenz, die nur auf der Ebene der Leitung der Häuser bearbeitet werden kann. Die Geschäftsführung, die ärztliche Leiterin ist von mir darauf aufmerksam gemacht worden, und sie hat gesagt, wenn sie einen Namen hat, dann zieht sie auch die Konsequenzen.

 

Die Frage betreffend die alte Dame, die zu lange im Akutspital gewesen ist, weil das Pflegeheim sie nicht zurückgenommen hat, war schon eine ärgerliche Frage, denn da ging es um diese Gangbettenproblematik zu Jahresbeginn, als plötzlich wegen einer Grippewelle so viel los war. Ich habe in der vergangenen Sitzung meiner Heimkommission sowohl einen Vertreter des Akutspitals als auch die Vertreter der Pflegeheime beieinander gehabt, damit sie einmal darüber reden, wie denn das zustande kommt, dass es Einweisungsdiagnosen wie „Allgemeines Unwohlsein“, „Altersmüdigkeit“ - kein Witz! -, „zu wenig Flüssigkeitsversorgung“, „leichte Bauchschmerzen“ gibt. Die von der Internen sagen dann: Ehrlich gesagt, der Zustand dieser alten Person wird nicht besser, wenn sie jetzt ein paar Tage bei uns liegt, sie verwirrt sie nur. Wir sind überlastet, wir sind für Demenzerkrankte nicht in erster Linie eingerichtet, das hat keinen Sinn.

 

Die Konsequenz ist - wir haben uns gut zusammengeredet -, dass man auf beiden Seiten darauf achtet, dass man einerseits nicht falsche Einweisungen macht, dass man schaut, dass möglichst viel im Pflegeheim selbst erledigt wird und dass man auch in den Akutspitälern darauf schaut, dass alte Menschen gut behandelt werden. Ich habe eine eigene Beschlagwortung, „Umgang mit alten Menschen“, und es ist manchmal wirklich eine Tragödie, wie diese unter die Räder kommen, weil sie sich, wenn sie in der Ambulanz warten, nicht aufs Klo gehen trauen, auch nicht Wasser holen, da sie ja aufgerufen werden könnten, und manchmal bleiben sie völlig verloren über.

 

Vielleicht noch ein Letztes, Herr Koderhold, zur Rolle der Patientenanwaltschaft, da insbesondere von Ihrer Fraktion Kritik geäußert wird, dass ich zu wenig lautstark wäre. Ich halte viel davon, und ich bin viel in den Medien, das können Sie verfolgen, wenn Sie das möchten, aber ich halte etwas davon, nicht Angst zu machen, wenn ich den Eindruck habe, Angst würde zu nichts führen. Wenn es einen Missstand gibt, der in erster Linie auf der Ebene der handelnden Leute sozusagen behandelt werden muss, dann ziehe ich das vor. Ich rede jetzt von der Strahlentherapie. Was macht das für einen Sinn, wenn ich im Jahr 2013 hinausgegangen wäre und gesagt hätte, wir haben zu wenig Strahlentherapie, mir sagen die Ärzte, da gibt es dann einen möglicherweise medizinischen Schaden, wenn man nicht rechtzeitig behandelt? Ich habe aber einen Gipfel all jener einberufen, die daran

 

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