Landtag,
5. Sitzung vom 13.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 34
wesentlich besser,
als eine Reihe anderer Bundesländer, die in der Zahl der Arbeitslosen sonst
nicht schlecht abschneiden.
Dies lässt den
Schluss zu, dass unser Investitions- und Einsatzprogramm sicherlich von
Bedeutung ist. Ich erwähne das, weil es selbstverständlich dazugehört, sich
auch mit Detailfragen, wie Sie sie angesprochen haben, ernsthaft auseinander zu
setzen.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Die dritte Zusatzfrage wird von Herrn Präsidenten Römer gestellt. Ich
erteile ihm das Wort.
Abg Johann Römer (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Landeshauptmann-Stellvertreter!
Ich möchte bei meinem Vorfrager anschließen. In der
gestrigen Erklärung im Nationalrat zur Konjunkturbelebung wurde unter anderem
dieses Thema angesprochen, und ich entnehme dieser Unterlage, dass laut
Auskunft des Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz angestrebt wird,
4 Milliarden S innerhalb der Wohnbauförderung zu Gunsten der Althaussanierung
umzuschichten. Das wären 4 Milliarden S zusätzlich an Investitionen,
die in arbeitsplatzintensivere Bereiche gelangen würden.
Daher die Frage, die ich in dem Zusammenhang an Sie stelle:
Mit welchem Betrag ist die Gemeinde Wien im nächsten Jahr an der Umschichtung
zusätzlich beteiligt - weil ja bekanntermaßen schon in der Vergangenheit
einiges getan wurde, aber offensichtlich hier ein breiterer Rahmen gegeben
werden soll?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Herr
Stadtrat, bitte.
LhptmSt Dr
Sepp Rieder: Ich glaube, dass
man dazu zwei Dinge sagen muss. Es steht schon im Finanzausgleichs-Paktum
drinnen, dass die Wohnbauförderungsmittel zu Zwecken eingesetzt werden können,
die dem Kyoto-Ziel dienen; das ist eine Vereinbarung, die zwischen dem
Finanzminister und den Ländern abgeschlossen worden ist. Es hängt jetzt von der
Situation des jeweiligen Bundeslandes ab - mehr Geld entsteht dadurch nicht -,
die Mittel der Wohnbauförderung entweder für Neubau, für Sanierung, für
Wärmedämmung oder welchen Zweck auch immer einzusetzen. Das ist eine
differenzierte Form.
Nun gibt es
das Argument, dass der Einsatz in bestimmten Bereichen beschäftigungspolitisch
interessanter sein könnte, weil es Klein- und Mittelbetrieben zugute käme. Das
hängt aber davon ab, welches Programm für den Bau neuer Wohnungen ein
Bundesland forciert. Wenn die Lösung darin besteht, weniger Wohnungen zu bauen
und stattdessen mehr zu sanieren, dann mag sich das beschäftigungspolitisch
durchaus positiv auswirken. Die Konsequenz daraus ist, dass unter Umständen
Wohnungen fehlen, die man benötigen würde.
Daher ist es
eine sehr ernst zu nehmende - ich möchte das jetzt auch nicht wegwischen - und
von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich zu behandelnde Frage, ob der
Wohnungsneubau deutlich, ja drastisch zurückgenommen wird und dafür Mittel zu
Wärmedämmungs- und Sanierungsmaßnahmen eingesetzt werden, und zwar, so füge ich
hinzu, über das Ausmaß dessen hinaus, was bei uns in Wien ohnehin schon
geschehen ist. Ich erinnere an die gemeinsame Pressekonferenz, die hier vor
einigen Wochen der Landeshauptmann mit dem zuständigen Landesrat abgehalten
hat.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur vierten Zusatzfrage. Frau Abg Dr Vana, bitte.
Abg Dr Monika Vana (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Ich freue mich, dass Sie sich zur aktiven
Arbeitsmarktpolitik der Stadt Wien bekennen und auch in die
Wirtschaftsförderung zunehmend beschäftigungspolitische Aspekte einbauen
wollen. Ich bin daher sehr enttäuscht davon, dass ich in dem in dieser Woche
beschlossenen Territorialen Beschäftigungspakt wieder das Wort
"Humanressource" lesen muss, obwohl wir alle im letzten
WAFF-Kuratorium einstimmig übereingekommen sind, dass wir dieses Wort -
zumindest, was die Publikationen des WAFF betrifft - nicht mehr verwenden, weil
es einen gewissen Zynismus ausdrückt und weil es ausdrückt, dass Arbeitnehmer
ein Produktionsfaktor sind, obwohl wir die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
eigentlich als Menschen mit individuellen Rechten und Bedürfnissen sehen wollen.
Ich möchte Sie daher fragen:
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass wenigstens im nächsten Territorialen
Beschäftigungspakt, der Anfang nächsten Jahres beschlossen wird, dieses Wort
"Humanressource" nicht mehr vorkommen wird, wie wir es auch im WAFF-Kuratorium
beschlossen haben?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Bitte, Herr
Stadtrat.
LhptmSt Dr
Sepp Rieder: Wir werden das
machen.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Damit ist die 4. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur
5. Anfrage (PrZ 0020/LM/01-KVP).
Sie wurde von Herrn Abg Dr Johannes Hahn gestellt und ist an die amtsführende
Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen gerichtet: Wie weit sind die Arbeiten zum Wiener
Krankenanstaltenplan gediehen?
Ich bitte um
Beantwortung.
Amtsf StRin Dr
Elisabeth Pittermann: Frau
Präsidentin! Herr Abgeordneter!
Sie sehen, Sie
erfahren es jetzt endlich. - Der Wiener Krankenanstaltenplan wird auf Grundlage
des im November 2000 verhandelten und heuer beschlossenen Österreichischen
Krankenanstaltenplans erstellt. Der Entwurf zu diesem Wiener
Krankenanstaltenplan ist zurzeit in Er- und Bearbeitung, und ich erwarte, dass
dieser Beamtenentwurf des Wiener Krankenanstaltenplans noch in diesem Winter
vorliegen wird. Für die Erstellung der Grundlagen des Wiener
Krankenanstaltenplans wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. Die Träger aller
Wiener Fondskrankenanstalten wurden vom Beginn der Arbeiten schon in der ersten
Hälfte dieses Jahres informiert.
In Zusammenarbeit mit
dem Österreichischen
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