Landtag,
5. Sitzung vom 13.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 34
Kundenkontakts nicht
auf den Wachzimmern gewesen, sondern auf den Polizeikommissariaten, einfach
deswegen, weil die Wachzimmer nichts anderes machen konnten, als die Unterlagen
entgegenzunehmen, das heißt, es musste alles völlig fehlerfrei sein. Wenn
jemand irgendeine Information oder Beratung gebraucht hat oder sich irgendwo
nicht ausgekannt hat, dann musste er aufs Kommissariat gehen, was die Menschen
- wie gesagt - auch mehrheitlich, zu 80 Prozent, getan haben.
Die
Öffnungszeiten der Kommissariate, wo diese Meldevorgänge durchgeführt worden
sind, waren von 8.00 bis 13.00 Uhr. Also ich bestreite nicht, dass die
Wachzimmer glücklicherweise länger offen haben, denn es wäre ja nicht gut, wenn
man ein Wachzimmer zusperren würde. Ich hoffe, es bleibt auch weiterhin so,
dass wir so viele haben und sie nicht zugesperrt werden, aber das steht in
einem anderen Zusammenhang. Tatsache ist, dass ein großer Anteil der Meldevorgänge
auf den Kommissariaten zu der vorher angeführten Zeit stattfand.
Was wir jetzt
beim magistratischen Bezirksamt machen, ist, dass wir Öffnungszeiten von 8.00
bis 16.00 Uhr machen und dass wir natürlich auch beim langen Donnerstag,
den es in den magistratischen Bezirksämtern gibt - bis 18.00 Uhr -, dabei
sind, insgesamt zu versuchen, sehr kundenorientiert zu arbeiten. Es ist nicht
nur so, dass dieses Meldewesen für die Wienerinnern und Wiener ein wichtiger
Punkt ist, sondern wir wollen auch mit diesem Schritt versuchen, möglichst
unbürokratisch zu sein. Ich muss jetzt meinen Zettel suchen, weil die Zahl ist
nämlich eine beträchtliche, sodass ich sie mir jedes Mal genau anschauen muss.
Wir erwarten uns von dieser neuen Methode, der Dokumentation im Zentralen
Melderegister und der Aufgabe der Papierdokumente, die Ersparnis von
600 000 Zetteln. Jetzt wissen Sie, warum ich immer nachschauen muss,
damit ich nicht die falsche Zahl sage, weil sie überraschend groß ist, also
eine Ersparnis von 600 000 Zetteln und vier bis fünf Durchschlägen
pro Zettel und Jahr.
Das heißt, das
ist auch ein unendlicher bürokratischer Aufwand, den es jetzt gibt, den wir
einsparen und dann in rascher, möglichst unbürokratischer und vor allem
schneller Art den Kunden und Kundinnen zur Verfügung stellen können.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Die dritte
Zusatzfrage stellt Herr Abg Dr Günther.
- Bitte schön.
Abg Dr Helmut Günther (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Sie haben bei Ihrer
Anfragebeantwortung kurz auf die Volkszählung hingewiesen. Jetzt weiß ich, dass
es in Wien ungefähr 30 000 Einsprüche gibt und die Volkszählung für Wien
einen finanziellen Nachteil von ungefähr 700 Millionen S erbracht
hätte, wo der Finanzstadtrat schon einmal gesagt hat, er hofft, dass diese
Einsprüche diese Zahl noch etwas drücken und bei 400 bis
500 Millionen S festlegen.
Die Frage ist jetzt: Wie
weit ist man diesen 30 000 Einsprüchen schon gediehen und wie lange ist
noch zu rechnen, bis es zu einem Abschluss dieser Verfahren kommt?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin
Mag Renate Brauner: Herr Abgeordneter!
Von diesen
Einsprüchen sind einige, wie Sie sicher wissen, jetzt durch oberstgerichtliche
Entscheidungen geklärt, im Besonderen die Studenten, aber auch hier wieder nur
eingeschränkt auf Unter-26-Jährige, Familienbeihilfebezieher und so weiter. Das
heißt, das ist nicht allgemein. In allen anderen Fragen ist es nach wie vor so,
dass diese Dinge zu klären sind, wie es dem rechtsstaatlichen Wege entspricht,
und dass wir das auch tun, nicht, weil wir die Bürger irgendwie sekkieren
wollen, sondern weil das der vorgesehene Weg ist und weil das - wie Sie selber
gesagt haben - für die Stadt Wien wichtig ist.
Wenn wir über
Kundenfreundlichkeit sprechen, dann ist das natürlich auch immer eine Frage der
Mittel, die wir zur Verfügung haben. Insofern müssen wir - es ist sogar unsere
Verantwortung - auch dafür sorgen, dass die entsprechenden Mittel entsprechend
der Zahl derjenigen, die sie dann auch in Anspruch nehmen, verteilt werden. Das
ist der Hintergrund, dass wir schon immer sehr genau darauf schauen, wo denn
diese Meldung vorgenommen worden ist.
Die anderen noch offenen
Fälle - das sind noch einige, weil, wie gesagt, die schon entschiedenen sehr
spezifiziert sind, obwohl das auch eine beträchtliche Menge ausmacht - sind im
Zuge der rechtsstaatlichen Wege vorzunehmen. Das wird sicher noch seine Zeit
brauchen, ohne dass ich jetzt eine genaue Zahl von Tagen, Wochen oder Monaten
sagen kann, weil diese Entscheidungen natürlich nicht bei uns liegen.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Die vierte
Zusatzfrage stellt Herr Abg Kurt Wagner.
Abg Kurt Wagner (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Frau Stadträtin!
Sind bei der Einführung
zusätzliche kundenfreundliche Maßnahmen und Einrichtungen vorgesehen?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Frau Stadträtin.
Amtsf StRin
Mag Renate Brauner: Herr
Abgeordneter!
Das haben wir
allerdings vor. Zusätzlich zu den Kundendienstzeiten, die ich schon erwähnt
habe - eben 8.00 bis 16.00 Uhr und dem langen Donnerstag - wollen wir ganz
sicher versuchen, ein auf den Kunden zugehendes Management - es hat sich der
Begriff des "Warteraummanagements" eingebürgert - durchzuführen. Das
heißt, wir wollen dafür sorgen, dass, wenn Leute kommen und sich anmelden, sie
von Anfang an, in dem Moment, wo sie da sind, schon gefragt werden, ob alle
Unterlagen in Ordnung sind, ob sie alles mithaben, weil wir wissen alle, man
ärgert sich krumm, wenn man irgendwo zwei Stunden sitzt, damit einem dann
nachher ein zwar vielleicht freundlicher, aber nichts anderes machender Beamter
sagt:
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