Landtag, 5.
Sitzung vom 13.12.2001, Wörtliches Protokoll
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in einer Zeitung, dass Lhptm Pröll das Verhältnis zwischen
Häupl und Pröll als "Männerfreundschaft" bezeichnet. Mich würde
interessieren, was das in Bezug auf die Verhandlungen um den KWK-Zuschlag
heißt?
"Er ist nunmal bullig
und er ist auch offen in seiner Sprache und bodenständig. Der Michl erkennt
seine Grenzen und überfordert einen nicht." - Das ist durchaus eine
Chance, den KWK-Zuschlag zu lösen. - "Der Michl und ich trinken gern und
öfters ein Achterl miteinander. Das macht das parteiübergreifende Arbeiten
einfach spannend. Die Achse Häupl/Pröll ist tragfähig."
Präsidentin
Erika Stubenvoll (unterbrechend): Bitte noch einmal die
Frage.
Abg Mag
Christoph Chorherr (fortsetzend): Herr Landeshauptmann, ich frage Sie: Was heißt "Männerfreundschaft"
zwischen Pröll und Häupl in Bezug auf die Lösung des KWK-Zuschlags?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr
Michael Häupl: Herr Abgeordneter!
Zunächst
einmal, was die Frage der Männerfreundschaft betrifft, dürfte dir das nicht
allzu fremd sein. Wir sind leider ums Achterl umgefallen, aber der gelegentliche
Kaffee erfüllt, unabhängig von der Inhaltlichkeit des Getränks, in etwa auch
den gleichen Zweck. Aber ich bekenne mich durchaus dazu, dass es Sinn macht,
wenn man abgesehen von einer vernünftigen Zusammenarbeit, dies auch auf einer
persönlich positiven Ebene tut. Wie ich weiß, ist es dir auch nicht ganz fremd,
eine ähnliche Grundhaltung zur Frage der Politik einzunehmen.
Für den KWK-Zuschlag heißt
das das, was ich vorhin auch sagte, nämlich dass Niederösterreich und Wien
darin übereinstimmen, dass man dies bundeseinheitlich regeln soll. Das scheint
mir ein sehr vernünftiger Grundansatz zu sein. Es werden daher keine
männerfreundschaftsstrapazierenden zukünftigen Gespräche in dieser für Österreich
so bedeutenden Causa erfolgen müssen. Wir können uns daher wieder auf andere,
wie ich meine, für die Zukunft dieses Landes bedeutendere, Fragen als den
KWK-Zuschlag konzentrieren und daher dann in sinnhafter Weise die Männerfreundschaft
unter Umständen für Wichtigeres strapazieren.
Im Übrigen
freue ich mich darauf, dass hoffentlich nach den nächsten Landtagswahlen in
Niederösterreich eine Frau Landeshauptmann ist. Dann kann man das sozusagen im
Gender Mainstreaming entsprechend wechseln, dass dann auch eine Männerfreundschaft
daraus wird, was mir - wie jeder weiß - dabei im Prinzip sehr viel lieber ist.
Ich denke, es wird schon gehen. (Allgemeine
Heiterkeit.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Wir kommen
zur dritten Zusatzfrage. Sie stellt Herr Abg Dr Tschirf. - Bitte.
Abg Dr
Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Landeshauptmann!
Ich möchte wieder zu dem zurückkommen, was vor allem die
Wiener Steuerzahler, die Wiener Bürger, betrifft. Der KWK-Zuschlag bemisst sich
auch auf Grund der Ineffizienz von Wienstrom
und das ist eine Möglichkeit gewesen, über diese Ineffizienz auf Kosten des
Wiener Stromkundens darüber zu kommen. Es ist Ihnen aber klar, dass
mittelfristig sehr wohl von Ihnen als Eigentümer dieser Wienstrom Schritte gesetzt werden müssen, damit dieses Unternehmen
auch eine Zukunft hat.
Haben Sie vor, diese Schritte auch zu setzen?
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr
Michael Häupl: Herr Abgeordneter!
Ich sage
einmal abgesehen davon, dass ich schon konkretere Fragen von Ihnen gehört habe,
als die eben vorgetragene ... (Abg Dr
Matthias Tschirf: Ich meine es sehr ernst!) - Ich auch.
Aber ich werde
mich im Hinblick auf die Ineffizienz der Wiener Energiewerke im Besonderen mit
zwei Aufsichtsräten unterhalten und von ihnen Ratschläge hören, wie man die
Ineffizienz bei den Wiener Stadtwerken und insbesondere bei den Wiener E-Werken
beseitigen kann. Es sind beides erfahrene Leute aus der Wiener Wirtschaft, die
sicherlich entsprechende Ratschläge geben können, wie man dies verbessert.
Wie dem auch
immer sei, ich verweise noch einmal darauf, dass mir der Lösungsansatz nicht
darin erscheint, dass ich eine Politik mache und Politikvorschläge unterbreite,
die eindeutig zu Lasten Wiens gehen. Sie sollten sich vielleicht einmal
überlegen, ob Sie Ihren Eid nur auf das Wirtschaftsministerium geschworen haben
oder nicht auch auf die Interessen Wiens dabei, ob man solche Vorschläge tatsächlich
umsetzt.
Ich denke, dass es sehr viel
besser ist, Herr Klubobmann, dass wir versuchen, jenen Vorschlag aufzugreifen -
Sie wissen das wahrscheinlich besser als ich -, den wir schon im Vorfeld der
Entstehung dieses Gesetzes unterbreitet haben, was nunmehr auch Niederösterreich
macht, und vielleicht dadurch, dass auch Niederösterreich diesen Vorschlag
gemacht hat, über die Vereinheitlichung und die Gemeinsamkeit von diesen
Zuschlägen in ganz Österreich, und zwar von allen, dann entsprechend zu einer
Lösung zu kommen. Ich hoffe sehr, dass das Bundesministerium, das dafür
zuständig ist, oder die Bundesministerien, die dafür zuständig sind, diesen
Vorschlag entsprechend aufgreifen, denn darin scheint mir tatsächlich die Zukunftslösung
zu sein und nicht in in Fragestunden eingebrachten Unterstellungen, wie ich sie
soeben gehört habe.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Wir kommen
zur vierten Zusatzfrage. Herr Abg Dr GÜNTHER, bitte.
Abg Dr Helmut GÜNTHER (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Landeshauptmann!
Zum Strompreis zurück: Für Ökostrom, also Strom aus
Windenergie, aus Kleinkraftwerken, aus biologischen Materialien, wird ein
Zuschlag von 0,72 Groschen berechnet. Derzeit wird zirka 1 Prozent
der Energie aus Ökostrom eingeliefert. Das ist auf
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