Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 60
hoffentlich haben wir alle ihn gelesen - auf manche Probleme
hingewiesen, die auch für meine Begriffe in manchen Bereichen unverständlich sind.
Aber ich möchte zuerst einmal jenen Bereich herausnehmen, der offensichtlich
der Wichtigere ist, nämlich den Personalbereich. Da hat die Frau Präsidentin
auch im Ausschuss richtigerweise darauf hingewiesen, dass sie den Antrag auf
zwei Dienstposten gestellt hat. Diese waren nun ausgeschrieben und werden
hoffentlich in nächster Zeit besetzt werden.
Nur muss man da schon der Wahrheit die Ehre geben. Es
ist ganz einfach nicht so, dass immer nur die Opposition das Optimum, auch an
Ausstattung, verlangt. Wir wollen es ja ebenfalls, aber es ist auch unsere
Aufgabe, dabei die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Das ist auch die
Aufgabe des Landtags, insbesondere wenn ich an die Debatten während der letzten
drei Tage - speziell über das Budget - denke.
Ich kann mich ebenfalls an den Bericht der
Innenrevision erinnern, auf den Kollege GÜNTHER hingewiesen hat und in dem eine
bestimmte Leistungskomponente festgestellt wurde. Damit war auch eine bestimmte
Personalkomponente vorgegeben. Wir hatten das damals sehr ausführlich
diskutiert, auch Kollege Tschirf war in dieser Phase ein Gesprächspartner. Wir
hatten damals sehr bewusst gesagt, es würde zwar auf Grund des Ergebnisses der
Innenrevision die Streichung von fünf Dienstposten notwendig werden, aber wir
lassen diese fünf Dienstposten im Stellenplan, weil es so leichter ist, diese
bei Bedarf wieder zu aktivieren, als wenn sie einmal gestrichen worden sind.
Das war damals unsere Vereinbarung und so ist es dann
auch geschehen. Daher liegt es für meine Begriffe ausschließlich im
Beurteilungsbereich der Präsidentin als der Betroffenen, hier zu sagen, ob sie
diese braucht oder nicht braucht. (Abg Dr Helmut GÜNTHER: Bei diesen
Rückständen ...? Was soll man da machen?) Kollege GÜNTHER, wir haben uns
bei dem letzten Gesetz, das hier gemeinsam für den UVS beschlossen wurde, auch
dazu entschieden, dass die Unabhängigkeit des UVS in allen Fällen gewährleistet
ist.
Jetzt ist sehr interessant, dass es zum Beispiel von
der FPÖ als einer der letzten Vorschläge gekommen ist, dass eine Arbeitsgruppe
gebildet werden soll, der auch die Mitglieder des Ausschusses angehören:
direktes Hineinregieren der Politik in ein unabhängiges Gremium! Ich sage Ihnen
dazu nur, Kollege GÜNTHER: Mein Stil wäre das nicht. Entweder bekenne ich mich dazu,
dass sich da die Politik heraushält, oder ich bekenne mich nicht dazu. Ich
bekenne mich dazu! (Beifall bei der SPÖ.)
Kollege GÜNTHER! Sehr interessant ist auch gewesen,
dass vorhin gesagt wurde: Gestern wurde im Parlament offensichtlich - das sage ich
bewusst dazu, weil ich es nicht weiß - die Verwaltungsreform beschlossen. Dann
hören wir, dass in Ministerien bereits Abteilungen aufgelöst wurden.
Wirklich spannend, wie es mit der Demokratie in dem
Lande und mit der vorauseilenden Planung in dieser Bundesregierung aussieht!
Zwar weiß man noch gar nicht, wie sich das Parlament entscheiden wird, aber es
wird hurtig drauflos gegangen: Lassen wir einmal Abteilungen auf Bundesebene
auf und verlagern wir die Budgetproblematik in die Länder! - Super, lieber Herr
Kollege GÜNTHER, dass Sie uns das so dargestellt haben. Ich sage nur: So schaut
es in der Bundesregierung wirklich aus! (Beifall
bei der SPÖ.)
Sicher ist - und darauf möchte ich besonders Wert
legen -, dass auf Grund der hoch qualifizierten Arbeit, die im UVS getätigt
wird, im Gegensatz zu den Bedenken, die manches Mal geäußert wurden, eine sehr
hohe Rechtssicherheit gegeben ist. (Abg Dr Helmut GÜNTHER: Steht außer
Streit!) Wir wissen, dass von den über 11 000 Beschwerden, die
einlangen, man nur in 2,1 Prozent der Fälle mit den schließlich ergangenen
Bescheiden nicht zufrieden ist und dass es - Frau Korosec wird das noch wissen
- Beschwerden bei der Volksanwaltschaft nur in minimalstem Ausmaß gibt, nämlich
vier im vergangenen Jahr. (Abg Dr Helmut GÜNTHER: Ist in Ordnung, aber nur
...!)
Daher muss ich sagen: Die Qualität, die dort
geleistet wird, ist optimal. Diese Qualität wird von den 55 Mitgliedern im
Senat geleistet, wovon richtigerweise nicht alle voll judizierende Mitglieder
sind und wobei nicht alle Posten besetzt sind. Es steht auch in diesem Bericht
aus dem Vorjahr drinnen, dass die Qualifikation dafür ausschlaggebend war, dass
es zu Abwerbungen in andere Einrichtungen gekommen ist.
Aber es ist für mich persönlich sehr wichtig, dass
man die gesamte Anzahl der Erledigungen nicht nur auf die Senatsmitglieder
reduziert, dann dividiert und sagt, dass dabei eine bestimmte Zahl herauskommt,
sondern dass man auch das Verwaltungspersonal für die wichtige vorbereitende
Arbeit mit einbezieht. Sie können nicht judizieren, das wissen wir alle. Daher
glaube ich auch, dass man Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen vergleichen
soll, nicht jedoch hier ein Bundesland gegen das andere ausspielen kann.
Wir selbst waren es hier in diesem Haus, die sich
sehr bemüht haben, dass das damals dislozierte Verhältnis im UVS - er war auf
drei Standorte in Wien aufgeteilt - wegen der besseren Verwaltungsabläufe
zentralisiert wird. Wir sollten doch nicht unsere gemeinsame Leistung
vergessen, die hier erbracht wurde! Damals war mit einem ähnlichen
Personalstand logischerweise eine geringere Anzahl an Erledigungen gegeben.
Wenn man sich heute die Erledigungszahl vom vorigen Jahr ansieht, dann zeigt
sich, sie ist vergleichbar mit der Erledigungszahl von 1996 und 1997, also einem
Zeitpunkt, als es noch diese dislozierten Verhältnisse gab.
Kollegin Vassilakou hat darauf hingewiesen, dass sich die
Beschwerden bei der Polizei gehäuft haben sollen. In dem Bericht steht etwas
anderes. (StRin Mag Maria Vassilakou: Nein! Da hast du was falsch
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