Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 60
dass
wir bis Mitte nächsten Jahres eine entsprechende Umsetzung vorlegen können.
Präsident
Johann Hatzl: Frau Abg
Reinberger, die nächste Zusatzfrage.
Abg Brigitte Reinberger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
In dem Entwurf, der vorliegt und am Montag im
Umweltausschuss behandelt werden soll und ich nehme an, im nächsten Landtag
beschlossen wird, sind einige Neuerungen drinnen, die durchaus positiv sind.
In den
Erläuterungen zum Gesetz steht allerdings, es wird zwar zu geringfügigen
Mehrarbeiten für die Polizei kommen, die das exekutieren soll, aber man geht
davon aus, dass sich diese Arbeit auf die Sicherheitswachebeamten, die im
Außendienst stehen, verteilen wird, sodass diese Maßnahme für den Einzelnen
kaum eine nennenswerte Mehrarbeit darstellen wird, zumal die Wahrnehmung
allfälliger Gesetzesübertretungen
an sich noch keine Tätigkeitsausweitung darstellt. Die Wahrnehmung sicher
nicht, weil das Sehen ist sicher keine Mehrarbeit, aber das zu verfolgen sehr
wohl. Wie wir wissen, ist schon in den letzten Jahren beklagt worden, dass die
Polizei zu wenig darauf eingeht, dass Leinenverpflichtung,
Beißkorbverpflichtung und so weiter nicht eingehalten wird.
So positiv diese Neuerungen und Verstrengerungen im
Gesetz sind, aber wie soll bei der nach wie vor angespannten personellen
Situation der Polizei Ihrer Meinung nach sichergestellt werden, dass diesmal
die Bestimmungen ausreichend von der Polizei auch überwacht und nicht nur festgestellt,
visuell festgestellt werden, sondern auch gemaßregelt werden, sprich die Zuwiderhandelnden
angehalten, beraten und notfalls auch bestraft werden, wenn schon bisher das
viel zu wenig gemacht wurde?
Präsident
Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Damen und Herren!
Die Kontrolle
dieses Gesetzes erfolgt auch wie bisher über die Polizei und daher ist es auch
notwendig, hier entsprechende Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Ich bin in
gutem Kontakt mit dem Polizeipräsidenten.
Präsident
Johann Hatzl: Danke. - Die
letzte Zusatzfrage stellt Herr Abg Dr Mayer.
Abg Dr Alois Mayer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ich denke, die
letzte Zusatzfrage ist teilweise bereits beantwortet.
Meine Frage wäre nämlich: Welche Position nimmt das
Land Wien bei einem allfälligen Verbot der Mitwirkung von Löwen und Tigern in
Zirkussen ein?
Präsident
Johann Hatzl: Frau Stadträtin.
Amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina:
Ich habe es akustisch nicht verstanden.
Abg Dr Alois Mayer (hat Probleme mit dem Mikrophon): Geht aber nicht. Jetzt.
Welche
Position wird das Land Wien betreffend die Festschreibung eines allfälligen
Verbots der Haltung und Mitwirkung von Löwen und Tigern in Zirkussen einnehmen?
Präsident
Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich habe schon bei der 1. Anfrage beantwortet:
Betreffend die Löwen und Tiger kann ich Ihnen mitteilen, dass zur Verbesserung
der in Wien ohnehin sehr hohen tierschutzrechtlichen Standards die in der Vereinbarung
enthaltene Verbotsliste insofern erweitert werden wird, als zukünftig in der
Bundeshauptstadt auch die Haltung und Mitwirkung von Löwen und Tigern und
anderen Großkatzen in Zirkussen und Varietees untersagt werden wird.
Präsident
Johann Hatzl: Danke schön. -
Wir kommen zur 2. Anfrage (PrZ 0013/LM/01-KGR). Sie ist
gerichtet an den Herrn Landeshauptmann von Frau Abg Susanne Jerusalem: Die
Schere zwischen armen und reichen Volksschulen geht immer weiter auseinander,
da nur reiche Elternvereine jene durch die Nulldefizit-Politik der
Bundesregierung weggekürzten Angebote im Bereich Sport, Musik, Theater,
Sprachen, Kreatives Gestalten und so weiter privat finanzieren können. Was wird
Wien dieser gefährlichen gesellschaftspolitischen Entwicklung entgegensetzen?
Ich bitte um
die Beantwortung.
Lhptm Dr
Michael Häupl: Sehr geehrte
Frau Landtagsabgeordnete!
Same time, same station. Ich unterhalte mich natürlich mit Ihnen gerne zum Gleichen
öfters, aber erlauben Sie mir heute neben dem ceterum censeo auch ein bisschen
darauf hinzuweisen, was die Stadt Wien in diesem Bereich an wichtigen Dingen
ohnehin auch leistet.
Auf diese
besonderen Leistungen können wir, sowohl was die Ausstattung der Wiener Schulen
als auch den Ausbau der ganztägigen Schulformen betrifft, besonders stolz sein.
Gerade im Bereich der ganztägigen Betreuung wird an den Schulen enorm viel
geleistet, um unseren Kindern im Unterricht und in der Freizeit attraktive
Möglichkeiten anzubieten. Mit anderen Worten: Während in manchen anderen Bundesländern
die flächendeckende Nachmittagsbetreuung ein Fremdwort ist, an das man sich
gerade mühsam gewöhnt, ist die Situation in Wien komplett anders.
Uns ist es gelungen,
und dies unter wahrlich nicht leichten budgetpolitischen Vorzeichen, die
flächendeckende Nachmittagsbetreuung in der gesamten Bundeshauptstadt sicherzustellen.
Dasselbe gilt in anderen Bereichen, Stichwort bilinguale Klassen und Fremdsprachenangebote.
Auch hier kann Wien von sich mit Stolz behaupten, Vorreiter zu sein. In keinem anderen
Bundesland gibt es ein derart zahlreiches und vielfältiges Angebot an
bilingualen Klassen. Das ist umso
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