Landtag,
2. Sitzung vom 28.06.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 74
Neuerlassung der
Geschäftsordnung des Landtags für Wien gemäß § 129 der Wiener
Stadtverfassung.
Die
Berichterstatterin hiezu ist Frau amtsf StR Mag Renate Brauner. Ich bitte sie,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin
amtsf StR Mag Renate Brauner:
Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte Sie,
der Neuerlassung der Geschäftsordnung des Wiener Landtags zuzustimmen.
Präsident
Johann Römer: Ich eröffne die
Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr Abg Prochaska. Ich erteile es ihm.
Abg Johannes Prochaska (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Frau
Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Ich hoffe, Sie
haben noch keine fixen Terminzusagen für diesen Abend abgegeben, weil es allein
in meinen wohlwollenden und milden Händen liegt, Ihnen eine individuelle
Abendgestaltung zu ermöglichen oder Sie gemeinsam zu einer kollektiven
Abendlust zu verführen, etwa in der Hoffnung, dass man durch eine breit
gefächerte Erläuterung der Segnungen der neuen Geschäftsordnung vielleicht die
Einstimmigkeit erreichen könnte. Aber diejenigen, die mich kennen, wissen, dass
ich mit dem Kollektivismus nichts am Hut habe, auch nicht bereit bin, einen
Millimeter entgegenzukommen und ich auch an die Besserungsmöglichkeit der
Freiheitlichen nicht glaube.
Ich beschränke
mich darauf, wie gestern absprachegemäß einen Antrag betreffend Redezeit und Anordnung
einzubringen, dass nämlich die Mitglieder der Landesregierung, also die
nichtamtsführenden Stadträte, in der Aktuellen Stunde mitwirken dürfen.
Ich ersuche
Sie alle höflichst um Annahme. (Beifall
bei der ÖVP.)
Präsident
Johann Hatzl: Es ist niemand
sonst zum Wort gemeldet, wie ich feststellen kann, was sehr überraschend ist,
bei einem Thema wie der Geschäftsordnung, aber das Glück liegt offensichtlich
darin, dass der Gemeinderat gestern schon eine Debatte darüber abgehalten hat. (GR Günter Kenesei: Vielleicht fällt mir
noch etwas dazu ein!)
Jetzt wäre es
sowieso zu spät, wenn ich ein paar animieren würde, weil ich keine mehr
entgegennehme (Allgemeine Heiterkeit.),
noch dazu, wo ich die dankbaren Blicke aller weiblichen und männlichen Abgeordneten
an den Kollegen Prochaska erkennen kann, der die extrem lang angekündigte Rede
nur kurz mit der Einbringung eines Antrags verbunden hat, wofür ihm das Haus
sicherlich sehr dankbar ist.
Wir sind daher
beim Schlusswort. Die Frau Stadträtin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin
amtsf StR Mag Renate Brauner:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich schließe
mich in ungewöhnlicher Eintracht der Meinung des Kollegen Prochaska zur
kollektiven Abendgestaltung an und verzichte auf das Schlusswort. (Abg Johannes Prochaska: Das ist wirklich
eine ungewöhnliche Eintracht!)
Präsident
Johann Hatzl: Auch
erstaunlich. (Allgemeine Heiterkeit.)
Wir kommen
daher zur Abstimmung. - Sie wollen es so haben.
Es gibt einen
Abänderungsantrag. Der Kollege Prochaska hat ihn nicht vorgelesen, aber darauf
verwiesen, dass Sie ihn gestern schon so beschlossen haben und er textgleich
ist. Ich lasse daher den Abänderungsantrag abstimmen.
Wer für diesen
Abänderungsantrag der Abgen Prochaska, Chorherr und Schuster ist, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig. Somit ist dieser
Abänderungsantrag beschlossen.
Nun bitte ich
jene Mitglieder des Landtags, die der Neuerlassung der Geschäftsordnung des
Landtags für Wien in dieser geänderten Form zustimmen wollen, um ein Zeichen
mit der Hand. - Das ist nicht mehr einstimmig beschlossen, da hat es ein paar
Hand-zurück-Zuckungen gegeben, aber es ist mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und
GRÜNEN so beschlossen worden. Daher hat der Landtag eine neue Geschäftsordnung.
Sie haben sich
damit selbst eine kleine Aufgabe für den Sommer gegeben, sich nämlich damit
vertraut zu machen. Das beruhigt mich als Präsident, weil nachdem ich mich
gerade mit der neuen Funktion und der alten bestehenden Geschäftsordnung sehr
vertraut machen musste und damit eine Menge Arbeit hatte, zwingen Sie mich
jetzt, mich mit etwas ganz Neuem vertraut zu machen. Ich habe daher auch die
Aufgabenstellung, mich jetzt wieder umzustellen. Es beruhigt mich aber, dass
alle anderen das in diesem Zusammenhang auch haben.
Meine Damen
und Herren! Wir sind daher fast am Schluss der heutigen Sitzung, weil die Tagesordnung
erledigt ist.
Gestatten Sie mir ganz kurz noch ein paar Bemerkungen: Ich weiß, wenn man
rein formal sagen würde, wir haben ein sehr umfangreiches Programm im Wiener
Landtag in der ersten Hälfte dieses Jahres zu Stande gebracht, klingt das
vielleicht etwas merkwürdig, wenn man weiß, dass es die 2. Landtagssitzung
ist. Es ist aber die 2. Landtagssitzung in dieser neuen Funktionsperiode.
In der Tat haben die Damen und Herren Abgeordneten sehr wohl eine ganze Menge
Aufgaben vom 1. Jänner bis jetzt gehabt, sei es in Form von
Ausschusssitzungen, in Form von Plenarsitzungen, aber selbstverständlich auch
in der nicht unbedeutenden Anstrengung im Zuge der Wahlbewegung und der
Wahlwerbung. Es ist trotz allem in dieser Zeit die Arbeit für die Wienerinnen
und Wiener weitergegangen. Das war nicht nur eine Aufgabe - damit das korrekt
ist - für die Damen und Herren Abgeordneten bei den Mandataren, sondern
selbstverständlich auch für die Damen und Herren Regierungsmitglieder.
Ich möchte daher -
ich glaube, auch in Ihrem Sinne - den Beamtinnen und Beamten, also den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Stadt und des Landes
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