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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 101 von 110

 

gen, die oft unterschiedlich war. Ja, Hans, auch du bist so einer! Wir haben es allerdings ganz oft geschafft, einander die Meinung respektvoll zu sagen, ohne einander zu beleidigen.

 

Die Älteren hier im Raum - ich schließe mich mit 46 mit ein - kennen Farkas und Waldbrunn, die legendären Kabarettisten, die einmal gesagt haben: Im Parlament gab es nicht die üblichen hitzigen Depperten, sondern es gab die üblichen hitzigen Debatten. - Der gute Ton macht auch hier die Musik. Und wenn wir von anderen und von ganz vielen Menschen im Land verlangen, dass man einander, auch wenn man anderer Meinung ist, dennoch mit Wohlwollen begegnet und austauscht, dann werden wir das hier auch schaffen. Genau das haben wir in den letzten Tagen getan, und dafür möchte ich mich persönlich bei Ihnen allen bedanken.

 

Ich möchte die letzten dreieinhalb Minuten für einen flammenden Appell nutzen. Lieber Herr Stadtrat! Zunächst möchte ich mich bei Ihnen, bei der MA 51 und beim Team von Anatol Richter bedanken. Es gab in dem Sommer einen sehr schönen Termin, bei dem wir hier in diesem Raum gestanden sind und Sie uns den Sportstättenentwicklungsplan und auch die neue Sportarena sehr genau vorgestellt haben, und zwar inklusive Architekten. Wir haben uns wirklich viel Zeit genommen, nicht nur Sie, sondern auch die Architekten, um uns das in Ruhe darzulegen. Das ist auch eine sehr schöne Form der Bestätigung unserer Arbeit. Im Hinblick darauf meine ich: Wer kritisieren kann, kann sich auch aufrichtig bedanken, und ich stehe nicht an, das diesfalls zu tun. Deswegen ist, glaube ich, mein flammender Appell - wie ich auch im persönlichen Gespräch mit Herrn Kollegen Gara heute schon bemerkt habe - hier an der richtigen Stelle und wird bei Ihnen ankommen.

 

Wie wichtig Sport ist, merken wir jetzt mehr denn je. Das zeigen die erschreckenden Entwicklungen. Unsere Jugendlichen werden immer dicker, und der Bewegungsmangel in Corona-Zeiten mit Homeschooling hat das noch einmal verstärkt. Der Blick auf die Waage macht das ganz klar.

 

Man hat in Corona-Zeiten eine akademische Studie gemacht: Daraus geht hervor, dass Kinder innerhalb eines halben Jahrs 4,5 kg zugenommen haben, während es normalerweise etwa 2,7 kg sind. Und da ist auch Wien gefordert. Sie haben es „Im Zentrum“ erzählt, Herr Kollege Gara, mit der Dame und den Experten im Hintergrund.

 

Schauen wir uns doch gemeinsam beziehungsweise schauen Sie sich gemeinsam Projekte an, die es von der ÖGK schon gibt. Erol Holawatsch ist zum Beispiel ein guter Ansprechpartner von „Enorm in Form“. Und beim Wiener Präventionsprojekt EDDY kümmert man sich um Übergewicht bei Bis-11-Jährigen. Ferner gibt es die Initiative „Kinder gesund bewegen“, bei der in Schulen und Kindergärten in den letzten 2 Corona-Jahren 120.000 Bewegungseinheiten gemacht wurden.

 

Wenn man allerdings liest, dass bei den Vereinen 50 Prozent der Kinder unter 10 Jahren einfach nicht mehr erscheinen, dann ist Feuer am Dach, und ich glaube, diesbezüglich kann der Gemeinderat und können Sie, lieber Herr Sportstadtrat, Feuerlöscher sein. Sie können die Feuerwehr dafür sein, die nächste Epidemie zu vermeiden, die wir sehenden Auges vor uns haben, nämlich sozusagen die Epidemie der kranken und adipösen Kinder. Es freut mich sehr, wenn wir da etwas gemeinsam tun beziehungsweise ich Ihnen da irgendwo helfen kann. Ich stehe Ihnen mit meiner ganzen Leidenschaft und mit jeglichen Worten, die ich dazu noch finden werde, zur Verfügung. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir darüber reden!

 

Dazu bringe ich auch einen Antrag ein, um ein zentrales Sportnetzwerk zu schaffen mit dem Ziel, Vereine mit Kindergärten und Schulen zu verbinden.

 

Ich habe noch 50 Sekunden, die ich für ein Dankeschön verwenden möchte. Wir haben in den letzten zwei Tagen ganz viele Bitten gehört, was Impfen betrifft. Ich möchte all jenen Danke sagen, die schon geimpft sind. Ich möchte als Kultursprecher Danke sagen, dass Sie uns damit ermöglichen, dass wir ganz bald hoffentlich wieder Kultur erleben dürfen und dass Kunst und Kultur wieder Bühne finden. Ich möchte als Sportsprecher Danke sagen, dass Sie sich impfen ließen, damit wir uns, egal, mit wem, und egal, wo, bald wieder bewegen können. Ich möchte als Familienmensch Danke sagen, dass Sie Impfen gehen, damit wir unser Leben mit unseren Liebsten dann wieder so führen können, wie uns das glücklich macht.

 

An die Erstimpfer: Niemand wird sich über Sie lustig machen, wenn Sie jetzt impfen gehen. Wer es schafft, eine lang gefasste Meinung zu ändern, beweist große Willensstärke, und wer darüber lacht, der spielt bloß den Menschen in die Hände, die uns auseinanderdividieren wollen.

 

Mein Schlusssatz: Ich habe gehört, dass es Ärzte gibt, die Erstimpfer mit dem Satz begrüßen: Es ist echt super, dass Sie da sind, denn Sie sind heute der oder die Wichtigste bei uns. - Danke. Ihnen alles Gute und beste Gesundheit.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Zu Wort gemeldet ist Herr Amtsf. StR Hacker. Ich erteile es ihm und bringe in Erinnerung, dass die Redezeit mit 15 Minuten begrenzt ist.

 

20.43.12

Amtsf. StR Peter Hacker|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Abgeordnete!

 

Es freut mich nicht nur sehr, dass, sondern auch, wie wir heute über die Eckpunkte des Budgets meiner Geschäftsgruppe für die nächsten beiden Jahre diskutiert haben. Es haben viele Wortmeldungen auch der Opposition gezeigt, dass es uns, glaube ich, gut gelingt, in diesen zentralen Fragen des Zusammenlebens in unserer Stadt zwar nicht immer einer Meinung zu sein, aber doch einen respektvollen Austausch über unterschiedliche Positionen und unterschiedliche Meinungen zu pflegen. Mir und meiner Faktion ist das sehr wichtig, und ich freue mich, wenn ich dann ein solches Feedback bekomme wie heute in mehreren Wortmeldungen. Auch dafür herzlichen Dank!

 

Die Budgetzahlen und vor allem auch die Leistungszahlen meiner Geschäftsgruppe sind beeindruckend. Sie

 

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