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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 30.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 110

 

least ist natürlich auch eine entsprechende Bezahlung ein Erfordernis der Zeit.

 

Es ist heute in der vorhergehenden Debatte auch eine große Sorge angesprochen worden, das ist die Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sehr geehrte Damen und Herren, einige werden sich noch erinnern, Kollege Wagner sitzt gerade vor mir: 2008/2009 hatten wir die Untersuchungskommission Psychiatrie. Damals sind diese Mängel schon evident gewesen, und wir haben es bis heute nicht geschafft, ausreichende Versorgung sicherzustellen. Und das hat nicht nur mit den schrecklichen Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Situation der Kinder und Jugendlichen zu tun. Es sind nicht nur die Kinder und Jugendlichen, leider sind auch sehr, sehr viele Frauen davon betroffen, und wir müssen leider einerseits verorten, dass zu wenig Angebot da ist und auf der anderen Seite vieles an vor allem psychotherapeutischer Versorgung und Behandlung noch nicht bezahlt wird. Die Menschen müssen selber für vieles aufkommen. Auch hier besteht also Handlungsbedarf, wenngleich das nicht ausschließlich in den Händen der Stadt Wien liegt.

 

Zu den Senioren noch: Menschen wollen heute länger zu Hause bleiben. Auch da wird ein Aufstocken der mobilen Pflege unumgänglich sein. Es wird auch notwendig sein, dass sich die Pflegekräfte, die Betreuungskräfte mehr und länger um die Menschen kümmern, intensiver um sie kümmern, mit ihnen gehen, mit ihnen länger sprechen. Das heißt, auch hier brauchen wir mehr Geld, mehr Personal, um diese angemessenen Zeiten, wie es sie etwa bei der Betreuung der individuell Betreuten ja ohne Limit gibt, auch für die Menschen, die eben mobile Betreuung brauchen und einfach aus Altersgründen oder eben körperlich zu einem Pflegefall geworden sind, sicherzustellen. Es wird eine Änderung geben, da immer weniger Leute in diese Seniorenwohnungen ziehen wollen, was vor 20, 30 Jahren auf Grund der Wohnsituation noch normal war oder angestrebt wurde. Heute will man eben, wie gesagt, so lange wie möglich zu Hause bleiben. Was machen wir mit den Apartments? Auf der einen Seite werden die Pflegestationen mehr gefordert sein. Was passiert in den Wohnhäusern mit den Apartments? Auch das wird eine Aufgabe der nächsten Zeit sein, der man sich unbedingt zu stellen hat.

 

Akutgeriatrie und Remobilisation sind ein ganz großes Thema. Menschen kommen aus dem Spital nach Hause und können nicht selbstständig ihr Leben bestreiten. Da bedarf es einer Remobilisation. Auch dafür gibt es relativ wenige Plätze. Auch dabei geht es darum, dass die Zeiten sehr beschränkt sind. Es ist besser, zwei, drei Wochen länger in der Akutgeriatrie die Remobilisation zu erfahren, dann aber wirklich zu Hause alleine oder mit einer Betreuung weiterzukommen, als nach drei Wochen zu Hause wieder im Spital zu landen. Ich glaube, auch da ist Vorsorge zu treffen, das halte ich für sehr wichtig.

 

Ich stehe aber auch nicht an, zu sagen, sehr geehrter Herr Stadtrat, die Einrichtungen, die in Wien im Bereich Testen und Impfen geschaffen wurden, sind gut, sind vorbildlich. Wir haben Kritik daran geübt, dass Sie ohne Ausschreibung an eine Organisation gegangen sind. Das hat mein Kollege Seidl ja öfter im Ausschuss gesagt. Grundsätzlich, muss man aber sagen, vor allem, wenn man das im Vergleich ansieht, sind wir da gut aufgestellt. Ich war eine, die sofort die Teststraße im Austria Center genutzt hat. Heute geht es uns ja im Rathaus diesbezüglich sehr gut, da wir ja unseren Test bei der Rathauswache abgeben können. Ich mache das auch regelmäßig und halte das auch für notwendig. Ich glaube, das ist ja eine der Schlüsselstellen, dass man gut und vor allem schnell testen kann und dass dieses System funktioniert, um selbst zu erkennen, wie es um einen steht, aber auf der anderen Seite natürlich auch, um seine Mitmenschen zu schützen.

 

Ich bringe noch Anträge ein. Sie erlauben, dass ich nur den Betreff vorlese. Ich glaube, Herr Vorsitzender, damit können wir es belassen, weil es eine Reihe von Anträgen ist und sie ja den Fraktionen vorliegen. Der erste heißt keine Zuwanderung in die Mindestsicherung, dann Anhörung vor Bestellung der Leitung der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft, dann geht es um die drohende Kündigungswelle bei Pflegekräften. Der vierte Antrag befasst sich mit der finanziellen Anerkennung der häuslichen Pflege, der fünfte mit der Besserstellung von MitarbeiterInnen in Pflegeberufen und der sechste mit der Einsetzung einer Bundesgenossenschaft für Pflege und Betreuung, und der siebente mit der Aufstockung der Anzahl an Kassenarztstellen für Kinderheilkunde. Ich darf Ihnen die Anträge übergeben und ersuche um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank. Die Redezeit war 13 Minuten. Die Restredezeit für die FPÖ ist daher 9 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara. Die selbstgewählte Redezeit ist 5 Minuten. (Zwischenruf.) - Eingemeldet sind 5 Minuten. Ich darf alle GemeinderätInnen bitten, falls es Änderungswünsche gibt, diese auch dem Vorsitzenden bekannt zu geben, dann kann man das schneller einstellen. Die neue Redezeit soll jetzt also 12 Minuten sein. Bitte schön.

 

18.33.21

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Stadtrat! Geschätzter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Die Pandemie ist eine äußerst herausfordernde Zeit, insbesondere natürlich für das Gesundheitswesen, und daher geht auch mein besonderer Dank vor allem an alle MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen, in den Gesundheitseinrichtungen, speziell im Wiener Gesundheitsverbund, aber natürlich auch der anderen Spitalsträger und natürlich auch im niedergelassenen Bereich. Ebenso ein Dankeschön wirklich auch an alle Dienststellen, für die gerade diese sehr anspruchsvolle Zeit extrem belastend ist, die aber gerade in Zeiten der Krisenbewältigung eine ganz hervorragende Arbeit machen.

 

Ich möchte auch eine Person besonders herausgreifen - Frau Matiasek hat mich inspiriert, das noch extra zu betonen -, nämlich Mario Dujaković, denn für mich ist das so die Person, der Corona-Aufklärer, immer glaubwürdig, emphatisch, sofort schnell antwortend. Ich glaube, das ist auch eine besondere Qualität, die wir hier

 

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