«  1  »

 

Gemeinderat, 15. Sitzung vom 22.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 68 von 110

 

Im Rahmen der Initiative „natürlich weniger Mist" werden diverse Abfallvermeidungsprojekte wie etwa die Spielzeugsammlung, der Wiener Weihnachtssack, das Reparaturnetzwerk Wien, der Wiener Webflohmarkt oder der 48er-Basar durchgeführt.

 

Gerüstet ist die MA 48 auch für den Winterdienst. Kollege Hufnagl hat es schon angesprochen. Die Umstellung der Privatfuhrwerke auf Feuchtsalztechnologie ist abgeschlossen. Dementsprechend werden nur mehr Firmen unter Vertrag genommen, deren Fahrzeuge diesen Anforderungen auch entsprechen. Mit Befüllung der zweiten Salzlagerhalle am Hafen Wien ist dann auch der notwendige Bedarf an Streumitteln für den Winterdienst in Wien gesichert.

 

Ebenfalls schon kurz angesprochen hat Kollege Hufnagl, dass von der Stadt Wien mit einer Fläche von zirka 2 000 Hektar, davon 100 Hektar Biofläche, einer der größten Landwirtschaftsbetriebe Österreichs von der MA 49 geführt wird, und zwar mit folgenden Zielsetzungen: Erzeugung und Vermarktung von hochwertigen Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Kartoffeln, Bewirtschaftung der stadteigenen Flächen mit dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit unter Anwendung ökologischer Bearbeitungsmethoden, Erhaltung der Kulturlandschaft, Reservehaltung von Grundstücken für die Stadterweiterung und Stadtentwicklung und zur Schaffung von Erholungsgebieten, Anlagen von Windgürteln, Anlagen von Wohlfahrtsaufforstungen, die die Grundlage der Gestaltung einer attraktiven, abwechslungsreichen Landschaft bilden. Auch der Schutz des Grundwassers durch eine schonende Bewirtschaftung wird hier gewährleistet.

 

Neben dem Kinderbauernhof am Cobenzl, der mit rund 20 000 Besuchern im Jahr von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen gut angenommen wird, hat die Stadt Wien mit ihren beiden Baumschulen im Besucherzentrum im Lainzer Tiergarten und im Nationalpark-Camp weitere Umweltbildungseinrichtungen von hohem Wert. Durch Information und Bewusstseinsbildung für die Umweltbildung soll ein rücksichtsvoller, verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur allgemein und mit Wäldern und Tieren im Besonderen vermittelt werden. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern werden mehr als 50 000 Personen bei Exkursionen im Jahr persönlich betreut und fachlich geführt.

 

Die Aufrechterhaltung eines optimalen Wald- und Bodenzustandes in Quellschutz- und Wasserschutzgebieten ist die Basis für eine optimale Wasserqualität. Trinkwasser als wichtigstes Grundnahrungsmittel überhaupt muss für die Bevölkerung leistbar, in bester Qualität und in ausreichender Menge vorhanden sein. Das heißt, kein Verkauf von Flächen oder Privatisierung von Aufgaben.

 

Die Betreuung, Sicherung und Ausgestaltung der Wald- und Grünflächen zur Erzielung einer bestmöglichen Erholungswirkung für die Bevölkerung ist ein weiterer wichtiger Bereich der MA 49. Mit dem Biosphärenpark – auch er wurde schon kurz angesprochen –, der eine ideale Ergänzung zur Schutzkategorie Nationalpark darstellt, bekam Wien ein neues Schutzgebiet, das den Erhalt des Wienerwaldes auch künftig für die weiteren Generationen sicherstellt.

 

Wien Kanal wird ja mitverhandelt, daher kurz noch ein paar Zahlen dazu. Wien Kanal mit einem öffentlichen Kanalnetz von mehr als 2 400 km bewältig mit seinen rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Jahr rund 200 Millionen Kubikmeter Wasser. Mit mehr als 700 Kanalbaustellen wird jährlich die Erhaltung und Reparatur des öffentlichen Kanalnetzes durchgeführt und täglich werden etwa 15 Tonnen abgelagertes Material aus dem Kanalsystem geräumt und umweltgerecht entsorgt. Mit dem geplanten Kanalmaßnahmenpaket in Simmering investiert die Stadt in die Zukunft und in die Zukunft für unsere Bürger. Diese Investition ist ein wichtiger Beitrag, damit die Simmeringerinnen und Simmeringer bei Starkregenereignissen wieder ruhiger schlafen können.

 

Weitere Maßnahmen und Ausbauprojekte für 2012 sind unter anderem der Asperner Sammelkanal, Aufschließung Neu-Eßling, Hauptbahnhof und das Projekt Neilreichgasse.

 

Das alles waren nur Auszüge aus den Bereichen dieser Geschäftsgruppe, die aber zeigen, wie vielfältig und weitschichtig die Aufgaben sind und selbstverständlich auch Geld kosten. Sie kosten aber nicht nur Geld, sondern auch viel Arbeit und Fleiß. Durch ihren täglichen Einsatz leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Dienststellen einen wesentlichen Beitrag für eine Toplebensqualität in unserem Wien auch in Zukunft. Dafür ein herzliches Dankeschön. (Beifall bei der SPÖ.) Es freut mich, dass ich mit diesem Dankeschön nicht ganz alleine dastehe.

 

Der vorliegende Voranschlag 2012 ist ein sorgfältig vorbereitetes und ein verantwortungsvolles Budget. In diesem Sinne ersuche ich um Zustimmung. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr GR Walter. Ich erteile ihm das Wort.

 

16.46.32

GR Norbert Walter, MAS (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!

 

Es ist ja schon viel gesagt worden zum Bereich Umwelt, angefangen von den diversen Programmen, von der Landwirtschaft, von der MA 49 bis hin natürlich auch zum Landwirtschaftsbetrieb am Cobenzl. In der Tat ist das ein Vorzeigebetrieb, das muss man wirklich lobend anerkennen, auch wenn ich immer wieder kritisch dazu anmerken muss, dass natürlich mit viel Geld in der Hose auch gut stinken ist. Ich meine, verzeihen Sie mir das Wort, aber das ist natürlich auch so. Ich finde aber, es ist okay, in einer Weltstadt wie Wien einen Vorzeigebetrieb am Cobenzl zu haben und natürlich auch in der Bewirtschaftung, vor allem im Weinbau, natürlich aber auch im Ackerbau, so einen Betrieb zu haben.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular