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Gemeinderat, 61. Sitzung vom 29.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 110

 

wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass wir – und das zeigt ja auch der Rechnungsabschluss sehr eindrucksvoll – sowohl im Bereich der pädagogischen Modelle gerade auch als Stadt sehr viel Geld in die Hand nehmen, aber selbstverständlich auch für die Sanierung. Ja, es ist eine Tatsache, wir haben natürlich viele ältere Gebäude, wir sind Gott sei Dank eine Stadt mit einem großen Bestand auch an historischen Gebäuden. Hier sanieren wir – und ich denke, man kann sich das ansehen – sehr, sehr hochwertig im Rahmen des Schulsanierungsprogramms. Nicht nur die Zahl der 570 Millionen EUR ist eindrucksvoll, sondern auch die Zahl von über 200 Schulen, die wir sanieren. Gleichzeitig errichten wir auch qualitätsvolle neue Schulen.

 

Da ist für mich schon ein bisschen die Diskussion interessant, die der Kollege Aigner ja durchaus auch in der Öffentlichkeit, aber auch hier wiederholt geführt hat. Wenn man eine neue Schule errichtet – das ist ein Kindergarten, das ist eine zeitgemäße Schule – und sagt, das kostet 65 Millionen EUR, dann ist es ein Prestigeprojekt. Es ist die Realität. Das kostet es, eine entsprechende Schule zu errichten. Das kostet es in kleinerer Form am Nordbahnhof, wo wir ja im September eine neue Schule eröffnen werden, das kostet eine neue Schule im Bereich der ehemaligen Bombardier-Gründe und die nächstgrößere Schule, die wir im Bereich des Hauptbahnhofes Wien errichten. Das sind die Kosten!

 

Ich hätte auch in den Akt hineinschreiben können, das Ganze kostet nur 30 Millionen EUR. Wenn es dann 65 Millionen EUR gekostet hätte, hätte man darüber diskutiert, warum die Schule teurer ist. Das sind die realen Kosten. Das wissen Sie ganz genau. Da geht es nicht um Prestigeprojekte, sondern da geht es um qualitätsvollen Schulneubau, den wir auch in der Zukunft sicherstellen werden – natürlich im Rahmen aller entsprechenden Richtlinien, die wir in dieser Stadt haben.

 

Aber wir haben auch alte Schulen, die trotz ihres alten Bestandes bei den Eltern sehr beliebt sind. Da habe ich nicht die Möglichkeit auszubauen, da habe ich nicht die Möglichkeit zuzubauen, trotz alledem, auf Grund von engagierten Lehrerinnen und Lehrern, auf Grund eines hervorragenden pädagogischen Angebotes sind diese Schulen nachgefragt. Und da bekenne ich mich auch dazu – und mir ist es völlig wurscht, ob wir dazu Pavillons sagen oder Container oder sonst irgendwas –, dass wir, wenn die Schule hervorragende Arbeit leistet, wenn sei entsprechend nachgefragt wird, da und dort auch mit diesen Maßnahmen einen Beitrag dazu leisten, dass weiterhin qualitätsvolle Arbeit im Sinne auch einer ganztägigen Betreuung an diesen Schulstandorten geleistet wird.

 

Und ich kann nur sagen, Sie waren anscheinend noch nie in einer entsprechenden Schule drinnen. Gehen wir einmal gemeinsam – ich lade Sie herzlich ein –, sehen wir uns diese an, wo es diese entsprechenden Zubauten auch gibt. Da geht es nicht darum, dass man in der Blechbüchse ist, da geht es nicht darum, irgendwie polemisch Hendl gegen Kinder auszuspielen. Das sind hervorragende Zubauten, letztendlich auch hinsichtlich des Lärmschutzes, hinsichtlich der Klimatisierung, die wir nun einmal brauchen.

 

Und noch einmal: Ich bekenne mich dazu, im Zweifelsfall auch auf diese Maßnahme zurückzugreifen. Wenn man mit der pädagogischen Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, dem pädagogischen Angebot am Schulstandort zufrieden ist, warum sollten wir es nicht tun? Ich glaube, das ist trotzdem ein sinnvoller und guter Weg, den wir hier gehen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich bin ja auch sehr froh gewesen, dass im Zuge der Wiener Volksbefragung gerade auch die Fragen der Ganztagsschulen und damit zusammenhängend natürlich auch der entsprechenden ganztägigen Betreuung – das ist ja sehr zu unterscheiden aus meiner Sicht – wieder stärker in die öffentliche Debatte gerückt sind.

 

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in Wien ein sehr dichtes Netz an ganztägigen Betreuungsformen für Schülerinnen und Schüler und letztendlich deren Eltern haben, und zwar in verschiedensten Modellen.

 

Das Grundmodell, das wir in Wien haben, ist ja relativ einfach. Wir haben Halbtagsschulen, und auch in Halbtagsschulen gibt es natürlich Eltern, die für ihre Kinder ein entsprechendes Betreuungsangebot am Nachmittag brauchen. Für diese sind in erster Linie die entsprechenden Horteinrichtungen da.

 

Wir haben das System der Offenen Schulen, da finden am Schulstandort am Vormittag der Unterricht, am Nachmittags die entsprechende Betreuung statt. Direkt in der Schule, direkt am Schulstandort. Das ist die Offene Schule.

 

Und wir haben – und darauf sind wir auch sehr stolz – schon jetzt ein großes Angebot an Ganztagsschulen. Wir werden es auch umsetzen, dieses Angebot entsprechend dem Auftrag der Wienerinnen und Wiener in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Hier haben wir ganz klar gesagt, bis Ende des Jahres wollen wir mit der Expertengruppe – Stadtschulrat, MA 56 – die entsprechenden Standorte untersuchen. Da werden wir nichts übers Knie brechen. Es hat keinen Sinn, Diskussionen über Standorte zu führen, wenn man das, gerade auch aus den räumlichen Vorgaben heraus, nicht entsprechend umsetzen kann. Wir werden den entsprechenden Plan hier vorlegen.

 

Aber – so viel jetzt zur Diskussion um Fälle, die es natürlich immer wieder gibt; auch in der Diskussion von der Kollegin Smolik angesprochen – wenn ich eine Offene Schulform habe und sich in der Umgebung dieser Offenen Schulform auch ein Hort befindet, dann werden die Kinder natürlich in der Offenen Schule und am Schulstandort betreut. Wenn ich daneben noch einen Hort habe, teilweise sogar im alten Schulgebäude und dort dann noch nicht benötigter Platz für Halbtagsschulen übrigbleibt, dann haben wir ein klares System: Wenn es irgendwie geht, zum Beispiel Geschwisterkinder zu bedienen, dann kann man das entsprechend tun, wenn der entsprechende Platz vorhanden ist, ansonsten sind die Kinder in einer Offenen Schulform. Das habe ich gesagt, und zu dem stehe ich auch.

 

Wir werden nicht die beliebige Kombinierbarkeit sicherstellen können. Denn eines ist auch klar: Ein Kind,

 

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