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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 14.12.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 48 von 91

 

ein Ort der Begegnung in dieser Stadt werden soll. Sich im Wien Museum auf einen Kaffee zu treffen, um sich irgendetwas anzuschauen, das soll, wie es bereits in anderen Städten Europas üblich ist, auch in Wien Usus werden. Das neue Wien Museum soll innen und außen Ausdruck eines neuen kulturellen Selbstbewusstseins sein. Alle Bevölkerungsgruppen dieser Stadt, unabhängig von ihrer Herkunft, sollen sich mit dem neuen Wien Museum identifizieren.

 

Das Jüdische Museum ist ein Ort der aktiven Geschichtsvermittlung und ein Kompetenzzentrum für jüdische Kultur.

 

Zur Wienbibliothek: Ich lade alle neuen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte ganz herzlich ein, sich auch die Wienbibliothek hier in den Räumlichkeiten des Wiener Rathauses anzuschauen. Sie wird im Jahr 2011 mit ihrer Modernisierungsarbeit fortfahren.

 

2011 wird zahlreiche neue Ausstellungen bringen, ich möchte nur einige herausgreifen: zum Beispiel anlässlich des Europäischen Monats der Fotografie die Ausstellung „Wie Phönix aus der Asche", die Schau „Hinter den Kulissen des Wirtschaftswunders", oder anlässlich 100 Jahre des Internationalen Frauentags, die wir ja 2011 begehen und feiern werden, „Emanzen und Ikonen". Ab Herbst wird eine Ausstellung über das Künstlerhausarchiv gezeigt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kunst und Kultur sind eine Erfolgsgeschichte dieser Stadt. Geschrieben wird sie von den Kulturschaffenden, von den Künstlerinnen und Künstlern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zuständigen Magistratsabteilungen, den Menschen, die hinter den zahlreichen Kulturinitiativen, Kulturvereinen und Einrichtungen stehen, und nicht zuletzt von unserem Kulturstadtrat Dr Andreas Mailath-Pokorny. - Ich danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Als Nächste zum Wort gemeldet ist GRin Meyer. Ich erteile es ihr.

 

14.15.04

GRin Uta Meyer (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!

 

Das rote Wien steht mit den Musikschulen auf Kriegsfuß, und das schon seit Langem. Sie, meine Damen und Herren, übersehen völlig, dass die Musik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Wien ist. Um diesen zu erhalten, müssen die drastisch zu Tage getretenen Defizite und Mängel des Musikschulwesens aufgehoben werden. Nur so kann unserer Jugend das optimale Umfeld zur Entfaltung ihrer musikalischen Anlagen und Fähigkeiten geboten werden. Es kann doch nicht sein, dass Banken saniert werden und bei der Bildung und Musikerziehung unserer Jugend der Sparstift angesetzt wird!

 

Von Musikschulen hängt unter anderem die Zukunft des Musiklandes Österreich und der so genannten Welthauptstadt der Musik, nämlich Wien, ab. Das sagt der ehemalige Rektor der Wiener Musikhochschule, Prof Dr Frischenschlager. Es ist eine völlig falsche, irreversible Entwicklung in der Kulturstadt eingerissen, ein unwiederbringliches Versäumnis an der Gesellschaft, an allen begabten Kindern, die gerne ein Musikinstrument lernen wollen, aber keinen Platz bekommen. Es ist nicht einzusehen, dass es in einigen Wiener Bezirken noch immer keine Musikschule gibt. Das muss sich ändern! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es wird viel Geld für das Produzieren von Musik ausgegeben. Die Förderung von jungen Menschen bei ihrem Lern- und Erfahrungsprozess hingegen wird vernachlässigt. Das ist nicht nur sinnlos, sondern auch unverantwortlich und kurzsichtig. Für Prestigeobjekte wie den Umbau des Ronacher um 47 Millionen EUR oder das Engagement von Peter Sellars für das Mozartjahr um 10 Millionen EUR sitzt das Geld sehr locker, aber für die Sanierung und Aufstockung der Musikschulen zeigt sich die SPÖ taub und blind!

 

Man darf nicht vergessen, dass ein großer Teil der Musikgeschichte einen österreichischen Hintergrund hat. Musik ist eine der großen, identitätsstiftenden kulturellen Säulen Österreichs. Man darf nicht glauben, dass Musik nur ein Steckenpferd für Reiche und Begabte ist, ganz im Gegenteil: Mit musischer Erziehung konfrontiert man Kinder mit etwas Schönem. Es darf eben kein Privileg für einige wenige bleiben. Bereits in den Volksschulen sollte wieder dem Liedgut, vor allem in deutscher Sprache, möglichst viel Platz eingeräumt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Unserer Jugend zuliebe, und auch, um die Zukunft Österreichs als Musikland zu bewahren, müssen wir in die Musikschulen investieren. Denn eines möchte ich abschließend sagen: Wien wird unter anderem wegen der Musik besucht, und die Musik braucht Nachwuchs! - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Seitens des Gemeinderates liegt keine Wortmeldung mehr vor. Ich erteile daher zum Abschluss dieser Geschäftsgruppe Herrn StR Dr Mailath-Pokorny das Wort.

 

14.19.11

Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!

 

Das Budget der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft für das Jahr 2011 ist ein sehr ambitioniertes. Ich möchte bewusst einen mehrfachen Dank an den Beginn meiner kurzen Ausführungen stellen, zunächst einmal den Dank an den Koalitionspartner, mit dem es eigentlich in einer sehr kurzen Zeit gelungen ist, ein ebenso ambitioniertes Kulturprogramm wie ein Programm für Kultur und Wissenschaft in Wien zu erstellen.

 

Es war in der Tat eine sehr, sehr konstruktive Arbeit, in der auf eine wunderbare Art und Weise tatsächlich weniger das Parteipolitische in den Vordergrund gestellt wurde, sondern die Arbeit an der Sache. Ich glaube, dass wir einerseits sehr gut aufbauen können auf einer Kulturpolitik, auf einer Kultur in der Stadt, die weltweit Renommee hat - zu Recht, wie ich glaube - und uns andererseits einige wichtige Neuerungen vornehmen.

 

Dieses muss natürlich finanziert werden, dieses muss auch organisiert werden, dieses muss verwaltet werden, und ich möchte meinen zweiten Dank an dieser Stelle den Kolleginnen und Kollegen aus den Abteilungen und Häusern aussprechen, aus meinem Büro, aus der Kulturabteilung, aus den anderen Magistratsabtei

 

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