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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 44 von 46

 

Der nächste Punkt: Es gab vor längerer Zeit, vor der Bezirksveranstaltung, eine andere Veranstaltung im Triesterviertel. Da wurde uns seitens der SPÖ erzählt, dass der Hauptpunkt bei der Entwicklung dieses Gebietes ein Einkaufszentrum sein soll. Von der LSE wird das dann Nahversorgungseinrichtung tituliert. Wir sind für die Nahversorgungseinrichtungen, sprechen uns aber dagegen aus – Kollegin Gaal, in Ihrer Rede kam das vor –, dass der Mittelpunkt dieses Einkaufszentrum wird und der Eislaufplatz daneben vorkommt. (GRin Kathrin Gaal: Das ist nicht wahr! Das wissen Sie genau!) – Ich weiß es ganz genau! Der Schwerpunkt sollte auf einer Sporteinrichtung liegen und nicht auf einem Einkaufszentrum. Das wäre uns schon sehr wichtig.

 

Ich habe schon eingangs erwähnt, wir werden diesem Poststück zustimmen und hoffen, dass dabei letzten Endes auch etwas herauskommt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Am Wort ist Herr GR Harwanegg.

 

GR Volkmar Harwanegg (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Kolleginnen und Kollegen!

 

Für mich ist das ein besonders erfreulicher Akt, weil ich als Funktionär in Favoriten und dann als Bezirksrat Gelegenheit gehabt habe, bei der Umsetzung dieser Erforderung und des Projektes mitzuwirken. Ich werde jetzt nicht die Geschichte, die in diesem Zusammenhang sehr interessant ist, erzählen. Vor mir hat Kollege Hoch gesprochen. Die ÖVP war damals in der Bezirksvertretung dagegen und hat sogar eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, wo sehr heftig gegen dieses Projekt Einwände erhoben wurden. – Das nur einmal zur Information, Kollege Hoch. (Rufe bei der ÖVP: Welches Projekt? Es hat nie ein Projekt gegeben! Wann war denn das?) – Das ist schon lange her! 15 Jahre war ich in der Bezirksvertretung, 15 Jahre in diesem Haus. Sie können sich das ungefähr ausrechnen. – Aber das nur zur Wahrheitsfindung zu diesem Projekt.

 

So nebenbei darf ich sagen, dass ich auch seit 20 Jahren beim Eissportverein Favoriten Präsident bin, der neben Kunsteislauf auch Schnellsport und Short Track betreibt, und daher besonders mit dieser Anlage hier verbunden bin.

 

Meine Vorredner haben es schon ausgeführt, es gab eine jahrelange, jahrzehntelange Diskussion zu diesem Eisring Süd, der ja künftig dann anders lauten soll. Es hat immer wieder zahlreiche Projekte gegeben. Leider sind viele dieser Projektbetreiber dann abgesprungen, weil sie die Auflagen – und das möchte ich betonen –, die wir hier nicht nur als Bezirk, sondern auch Stadt erfüllt haben wollten, nicht erfüllen könnten.

 

Faktum ist – das wurde ja schon genannt –, dass ein Projekt nun realisiert werden soll, das eine Vielfalt von Sportgelegenheiten bietet. Es sind neben diesem Sportzentrum mit den vielen, vielen Sportarten, die hier vorgesehen sind – dazu gehören Volleyball, Basketball und Out-door-Sporteinrichtungen –, auch die entsprechenden Verpflegungseinrichtungen, die Gastronomie, die bei so einer großen Sportanlage unbedingt notwendig ist, vorgesehen.

 

Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass der damalige Vorsitzende des Sportbeirates GR Ludwig, der Vater der jetzigen Gemeinderätin, jener war, der überhaupt die Initiative zu dieser Sportanlage hier ergriffen hat und sie dann im Gemeinderat vorgelegt hat, was von allen damaligen Parteien auch so beschlossen wurde.

 

Zur Frage der weiteren Infrastruktur: Natürlich ist in dem Projekt vorgesehen – es wurde ja auch schon angesprochen –, die bestehenden Hallen, die teilweise erneuert werden müssen, wieder für den Eissport oder im Sommer für andere Nutzungen herzurichten. Dass auch dementsprechende Freiflächen für den Sommersport, aber auch den Wintersport in der Größenordnung mindestens eines Eishockeyfeldes wieder gestaltet werden, ist ja die Mindestanforderung. Diese Anforderungen wurden durchaus von der Bevölkerung gewünscht. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass drei Bezirke diese Sportanlage als Einzugsgebiet betrachten und sie stark nutzen. Das betrifft nicht nur die Schulen, sondern auch einige Vereine, die dort ihren Sitz haben.

 

Dass man natürlich Trendsportarten wie etwa Klettern in der Halle auch zu diskutieren hat und diese, wenn es möglich ist, in diesem Projekt einen Niederschlag finden sollen, ist klar. Es ist ja der Wettbewerb noch nicht abgeschlossen. Ich werde gleich drauf zurückkommen. Dazu bekennen wir uns. Das war ja auch einer der jahrelangen Probleme, dass wir einen Betreiber dafür brauchen.

 

Ein Betreiber muss selbstverständlich auch auf die wirtschaftlichen Aspekte der Anlage schauen. Daher gibt es einen Kompromiss, die Nahversorgung zu gewährleisten. Ich sage ausdrücklich Nahversorgung. Es wird kein riesengroßes Einkaufszentrum geben, sondern eine Nahversorgung für die Bewohner in diesem Gebiet, die derzeit mehr als unterversorgt sind. Das ganze Triesterviertel ist wirklich nicht sehr gut bestückt mit kaufmännischen Einrichtungen.

 

Lassen Sie mich zum Schluss auf die Wortmeldungen der Kollegin Smolik eingehen. Die Sportarten habe ich schon erwähnt. Es wird eine Vielfalt von Sportarten, die bisher dort nicht ausgeübt wurden, künftig sein. Die Grundräume werden selbstverständlich auch dementsprechend gestaltet werden, weil das Beispiel Wienerberg angezogen wurde. Von dem, was ich an Informationen habe, denke ich aber schon, dass man bemüht ist, die nicht sehr gut gestalteten Spielplätze zu verbessern.

 

Kollege Hoch, Bürgervertreter gibt es in diesem Projekt. Diese sind ohnedies nicht bestimmt, sondern gewählt worden. (GR Alfred Hoch: Von der SPÖ-Sektion aber!) 4 000 Einladungen hat es an die Anrainer gegeben. Immerhin sind 100 Anrainer erschienen, und diese haben aus ihrer Mitte zwei Bürgerinnen gewählt, die eben bei diesem Projekt in der Wettbewerbskommission tätig sind. Was Sie auch gesagt haben, habe ich schon ausgeführt: Es wird eine Sportanlage sein, wo selbstverständlich Ganzjahressport betrieben werden soll.

 

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