Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 106
Pflegebereich und im Bereich der Frauengesundheit.
Der Krankenanstaltenverbund ist für 2009 mit rund
2,7 Milliarden EUR dotiert. Eine Zahl fällt im Budget besonders ins
Auge: Im Voranschlag finden sich zusätzliche Mittel im Krankenanstaltenverbund
von in etwa 151 Millionen EUR, und zwar primär für den
Personalaufwand. Diese Mittel sind gut eingesetzt, weil sie sich direkt und
nachhaltig auf die Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken.
Ich möchte weiters Ihr Augenmerk auf die neuen
Initiativen für Strukturverbesserung im Anstaltenbereich lenken, die sich in
diesem Budget widerspiegeln. Einige werde ich anführen.
Die notwendige Regionalisierung der psychiatrischen
Abteilungen wird weiterentwickelt.
Was den Ausbau der Unfallchirurgie im Donauspital und
im Wilhelminenspital betrifft, Herr Kollege Ebinger, ist es in diesem
Zusammenhang auch wichtig zu sagen, dass die Planung des Krankenhauses Nord gut
voranschreitet. Der EU-weite Architekturwettbewerb wird 2009 abgeschlossen
werden.
Das Dialysezentrum im Donauspital wird 2009 in
Betrieb gehen. Es ist dies ein zukunftsweisendes neues Modell, eine Kooperation
zwischen Wiener Krankenanstaltenverbund, Wiener Gebietskrankenkasse und dem
Betriebsträger Barmherzige Brüder.
Der Neubau der Schule SMZ-Süd wird ebenfalls in
Angriff genommen.
Laufende Sanierungen und Verbesserungen von Stationen
im Psychiatrischen Zentrum des Otto-Wagner-Spitals, im Krankenhaus Hietzing und
in der Rudolfstiftung werden fortgesetzt.
Insbesondere zur Qualitätssicherung zu unterstreichen
ist die hohe Qualität in der personellen Ausstattung, die sich, wie schon
gesagt, in der Erhöhung des Personalaufwandes widerspiegelt.
Entlassungsmanagement: Frau Kollegin Korosec, ich
habe, glaube ich, in der letzten Landtagsdebatte beim
Patientenanwaltschaftsbericht schon gesagt, Wien ist das erste Bundesland, das
15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem eigenen Curriculum gerade
für diese Tätigkeiten des Entlassungsmanagements ausgebildet hat.
Diese 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden
sich in Zukunft ausschließlich mit den Vorbereitungen zu entlassender Patienten
beschäftigen, um das komplexe Angebot, den Bedarf und die Bedürfnisse im
extramuralen Bereich für die Pflege und
Betreuung zusammenzustellen. Also auch das findet in den Strukturen
Berücksichtigung – und zwar nicht irgendwie, mit irgendeiner Aktion, sondern:
Hier werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich damit befassen,
extra ausgebildet, und diese werden diese hochwertige Ausbildung auch in ihre
Teams hineintragen und werden sich mit den extramuralen Stellen verbinden und
das sehr professionell betreiben.
Zu erwähnen ist natürlich, dass wir im Interesse der
optimalen medizinischen Diagnostik und hochwertigen Behandlung ein massives
Erneuerungsprogramm bei medizinischen Großgeräten durchführen. Das betrifft
einen neuen Magnetresonanztomographen im Donauspital, je einen
Linearbeschleuniger im Wilhelminenspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital,
einen Computertomographen im Elisabeth-Spital und ein Upgrade der
Cardangio-Anlage in der Rudolfstiftung. Das sind wirklich notwendige und sehr
verbessernde Schritte in der Diagnostik.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Krankenanstaltenverbund
ist mit 32 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber
Wiens, und hier wird eine hervorragende Leistung für die Wienerinnen und Wiener
erbracht, mit einer hohen Professionalität und hohem Engagement. Ich benütze
diese Gelegenheit, um all diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönlich,
im Namen des Wiener Gemeinderates, im Namen dieser Stadt ganz herzlich für ihre
Leistungen zu danken. (Beifall von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten der
SPÖ.)
Nun zur Verbesserung in der Pflege und zum Langzeitbereich. Zur Verbesserung der Wohnsituation
und der Betreuung in der stationären geriatrischen Pflege entstehen in der
Zukunft einige Geriatriezentren. Vier neue Geriatriezentren werden von externen
Bauträgern eingerichtet, das sind die Neubauten der Geriatriezentren
Innerfavoriten, Meidling, Leopoldstadt und Simmering. Leopoldstadt, mit 308
Betten, wird im Jahr 2010 schon fertig. Für Meidling, mit 256 Betten, beginnen
die Bauarbeiten 2009. Simmering, mit 348 Betten, mit einem Schwerpunkt mit
speziellen Abteilungen für demenzielle Erkrankungen, wird in einer besonders
ruhigen Lage eingerichtet; dort wird 2009 mit dem Bau begonnen, und 2011 wird
er fertiggestellt. In Favoriten entstehen 256 Betten, und mit der
Fertigstellung ist 2010 zu rechnen.
Als Eigeneinrichtung des Teilunternehmens 4 des
Krankenanstaltenverbundes wird der Neubau des Geriatriezentrums Baumgarten an
dem derzeitigen Standort mit 316 Plätzen geplant und betrieben, 2009 wird der
Entwurf finalisiert und werden alle Entwurffreigaben durch den
Krankenanstaltenverbund erfolgen.
In Liesing wird für eine Einrichtung mit 328 Betten
im Jahr 2009 der Baubeginn erfolgen.
Und es wird die Generalsanierung des Standortes
Donaustadt erfolgen. Hier muss man sagen, dass zusätzlich zu dieser
Generalsanierung auch noch spezielle Einheiten für Wachkomapatienten und
langzeitbeatmete Patienten entstehen werden.
Besonders spannend sind die gemeinsamen innovativen
Projekte des Teilunternehmens 4 und des Kuratoriums Wiener
Pensionistenwohnhäuser, die das Wohnen und die individuelle Pflege unter einem
Dach ermöglichen werden. Hier werden die hervorragenden Kompetenzen beider
Institutionen gebündelt, um dem Wunsch vieler Seniorinnen und Senioren
nachzukommen, auch bei erhöhtem Pflegebedarf in ihren Appartements bleiben zu
können, und hier wird den steigenden Anforderungen auch mit höchster Qualität
Rechnung getragen.
2009 werden unter Einbindung der
BewohnerInnen und MitarbeiterInnen die nächsten Projektschritte
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