Gemeinderat,
39. Sitzung vom 25.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 106
Gangbetten auf der Unfallchirurgie im Donauspital gesprochen. Ja, hier gibt es eine tägliche Wellenbewegung. Das Donauspital hat ein Riesen-Einzugsgebiet. Aus diesem Grund bauen wir auch demnächst das Krankenhaus Nord.
Hier ist eine Knappheit entstanden - das muss man
auch dazusagen -, weil das AUVA-Krankenhaus Meidling Betten gesperrt hat, um
eine Generalsanierung in einem Teil des Hauses vorzunehmen. Sie werden dann in
meinen Ausführungen hören, dass wir auch diesen Veränderungen Rechnung tragen.
Hier gibt es einen interstationären Bettenausgleich, hier gibt es eine tägliche
Bettenmanagement-Besprechung. Die dortigen Verantwortlichen sind bemüht,
wirklich tagein, tagaus ein Bettenmanagement zu machen. Es kommen auch Tage
vor, an denen es leere Betten gibt. Dort gibt es aus diesem Grund seit einiger
Zeit auch mehr Personal.
Zu meiner Kollegin Frau GRin Pilz: Ich tue es nicht
gern, aber ich muss wieder sagen, dass Sie hier wirklich nur eine selektive
Wahrnehmung über die Fehlerkultur angeführt haben. Sie wissen, dass es im
Krankenanstaltenverbund seit einiger Zeit ein strukturiertes und umgesetztes
Riskmanagement gibt. Sie werden auch gehört haben, dass es im
Krankenanstaltenverbund, seit es den Krankenanstaltenverbund gibt,
Qualitätszirkel und Qualitätssicherung gegeben hat. Das unterliegt manchmal
gewissen Trends und Veränderungen, aber Fehlerkultur und vor allem die
Förderung einer offenen Fehlerkultur ist im Krankenanstaltenverbund
institutionalisiert.
Es gibt schon sehr, sehr lange auch im Rahmen der
innerbetrieblichen Fortbildungen, für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zugänglich, die Vorträge über Riskmanagement und Aufbauen einer Fehlerkultur.
Es gibt natürlich auch die eingerichtete anonyme Drehscheibe - das habe ich
auch schon letztes Mal berichtet -, in der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
über ihre Fehler berichten können, sachlich und anonym, damit es nicht mit
Angst vor irgendwelchen Konsequenzen verbunden ist, sondern dass man sich damit
wirklich so auseinandersetzen kann, dass man für die nächste Handlung daraus
lernt. Es werden hier auch sozusagen Beinahefehler eingetragen und darüber so
berichtet, wie gesagt, dass die Mitarbeiter daraus lernen können und einfach im
Alltag die Fehlerquellen minimieren.
Es gibt aber in Wien noch etwas. Ich weiß, Sie haben
die internationalen Studien ganz genau studiert; diese habe ich auch studiert.
Ich habe voriges und vorvoriges Jahr im Rahmen der in der Stadt Wien
stattfindenden internationalen Kongresse teilgenommen und auch Diskussionen in
Bezug auf verschiedene Teilbereiche geführt, gerade über diese
Qualitätssicherung in den Krankenhäusern. Ich muss sagen, ich habe hier
gesehen, dass sich das Wiener Gesundheitswesen wirklich vor keinem Vergleich
scheuen soll und dass wir im internationalen Vergleich eine gute und
qualitätsvolle Arbeit leisten. (Beifall bei der SPÖ.)
Meiner Kollegin Frau Korosec - sie ist nicht mehr
hier (GRin Ingrid Korosec: Doch!) - möchte ich etwas sagen betreffend
Tageskliniken im Rahmen der Kataraktoperationen. Vielleicht ist es Ihnen
entgangen, und deswegen sage ich es Ihnen. Sie wissen, dass es in der
Krankenanstalt Rudolfstiftung seit Oktober acht Betten für die Tagesoperationen
gerade im Kataraktbereich gibt. Dort werden 3 000 potenzielle Operationen
prognostiziert. Es gibt auch im Krankenhaus Hietzing im Rahmen dieser
Wochenkliniken acht neue Betten. Auch dort werden tagesklinisch Patienten an
den Kataraktbeschwerden operiert. Gerade in der Rudolfstiftung und auch im
Krankenhaus Hietzing passieren so qualitätshohe Ergebnisse, dass sich Frau
Prof Binder und ihr Team wirklich nicht vor der ganzen Welt verstecken
sollen.
Sie sagen, es gibt hier nichts. Natürlich sind es
gerade bei diesen Leistungen vorwiegend Patientinnen und Patienten, die
hochbetagt sind und die auch allein zu Hause leben. Hier gibt es ein Programm,
das sie vielleicht nicht allein zu Hause absolvieren können, und aus diesem
Grund werden sie nicht alle in eine Tagesklinik gehen können.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Jetzt möchte
ich aber zu meinem eigentlichen Thema kommen, nämlich zum Budgetvoranschlag
2009 für die Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales. Wir haben gestern im
Rahmen der Generaldebatte schon gehört, dass die Stadt Wien im
Budgetvoranschlag 2009 einige Schwerpunkte gesetzt hat.
Einer dieser Schwerpunkte, und zwar ein wesentlicher
Schwerpunkt, ist die Erhöhung der Budgetmittel für die Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales. Der Voranschlag beträgt für Soziales
1,6 Milliarden EUR - das ist ein Plus von 20 Prozent gegenüber
dem Jahr 2008 - und 1,74 Milliarden EUR für die Gesundheitsausgaben,
das ist eine Steigerung um 12 Prozent. So weist der Sozial- und
Gesundheitsbereich im Voranschlag 2009 mit etwa 400 Millionen EUR den
höchsten Zuwachs aus.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir setzen
hier bewusst einen Schwerpunkt im Interesse der Menschen, um den wachsenden
Anforderungen gerecht zu werden, aber auch den auf Grund der demographischen
und medizinischen Entwicklungen steigenden Anforderungen in der Medizin gerecht
zu werden. Diese Schwerpunktsetzung im Budget der Stadt Wien ist besonders in
bevorstehenden Krisenzeiten sehr wichtig, insbesondere im sozialen Kontext, um
den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu erhalten und zu fördern. (Beifall
bei der SPÖ.)
Diese Mittel werden für die Qualitätssicherung und
Strukturverbesserung in der Gesundheitsversorgung und für die zügige Umsetzung
des Wiener Geriatriekonzeptes eingesetzt.
Ich werde in meinen Ausführungen
nur einige Bereiche aus der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales ansprechen,
die für die Zukunft besonders wichtig sind: Krankenanstaltenverbund
Teilunternehmen 1 und Krankenanstaltenverbund Teilunternehmen 4 mit
dem Konzept neuer Geriatriezentren, die innovativen Projekte in der Kooperation
mit dem Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser sowie die Entwicklungen im
ambulanten
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular