Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 130
Prozentsatz von 5 Prozent Abteilungsleiterinnen
hatten. Jetzt können wir immerhin von 25 Prozent reden. Ich denke, das ist
nicht irgendetwas, sondern darauf können wir stolz sein! Das heißt ja nicht,
dass wir hier Stopp machen, sondern in diese Richtung muss weitergearbeitet
werden. Ich finde, es ist notwendig, das auch auszusprechen, weil ich bin
eigentlich sehr stolz darauf, dass wir das in den letzten zehn bis zwölf Jahren
erreicht haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Noch zu Ihnen, Kollegin Feldmann, zum Verein „Frauen
beraten Frauen": Da kann ich nur versichern und bin eigentlich davon
überzeugt, dass Sie es wissen sollten, dass die MA 57, das Frauenbüro,
permanent in Kontakt mit dem Verein steht und gemeinsame konkrete
Vorgangsweisen ausgemacht wurden. Das freut mich sehr und das ist, denke ich,
die konkrete Antwort.
Ich möchte aber auch zu einem ganz wesentlichen
Bereich sprechen, der mir, wie Sie wissen, persönlich ein ganz großes Anliegen
ist. Ich freue mich, und Monika Vana hat es schon erwähnt, dass heute wieder
viele unserer männlichen Kollegen ein deutliches Zeichen gegen Gewalt gesetzt
haben, nämlich mit dem White Ribbon. Die Aktion und Initiative wurde heute hier
schon erwähnt. „Männer gegen Männergewalt" ist seit einigen Jahren eine
ganz wichtige Initiative gegen Gewalt an Frauen, denn die Gewalt an Frauen ist
eine der weitest verbreiteten Menschenrechtsverletzungen, daher leider auch bei
uns, wie man an den täglichen Einsatzplänen der Polizei ablesen kann.
Die „16 Tage gegen Gewalt" wurden schon erwähnt,
aber ich möchte noch einmal darauf hinweisen. Ab morgen, 25. November, bis
10. Dezember finden diese „16 Tage gegen Gewalt", die von vielen
Organisationen und Initiativen unterstützt werden, wieder statt. Ich darf Ihnen
diesen Folder zeigen, der, glaube ich, ein sehr eindrucksvoller ist, vorne und
hinten (Die Rednerin zeigt einen Folder.)
und der sehr eindrucksvoll auch darstellt, was in dieser Zeit alles an
Veranstaltungen und Aktionen in Österreich stattfindet. Auch das Rathaus trägt
bereits ein sichtbares Zeichen. Die Fahne wurde, wie jedes Jahr, von unserer
StRin Frauenberger gehisst und wird vom Rathaus aus in diesem Zeitraum ein
sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen sein.
Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang auch einladen,
vielleicht haben Sie einmal in den nächsten drei Tagen, wenn Sie kurz Luft
schnappen und ein bisschen Bewegung machen möchten, Zeit, in den Arkadenhof zu
gehen, denn im Arkadenhof findet derzeit eine Ausstellung statt, die den Titel
„Nicht nur deine Schläge schmerzen" trägt. Sie ist von einer spanischen
Künstlerin gemacht worden, die Szenen aus ihrem Beziehungsleben, aus ihrem
persönlichen Leben zeigt, da sie schon in jungen Jahren sehr schmerzvoll mit
dem Thema Gewalt konfrontiert wurde. Diese Ausstellung wird im gesamten
Zeitraum zu besichtigen sein. Ich kann sie Ihnen nur empfehlen. Gehen Sie
hinunter, schauen Sie es sich an, erzählen Sie es weiter! Das ist auch eine
tolle Initiative, die Frau StRin Frauenberger mit dieser Ausstellung gesetzt
hat!
In den kommenden 16 Tagen finden nicht nur in
Wien, sondern weltweit Aktionen und Initiativen für die Anerkennung von
Frauenrechten als Menschenrechte statt. Es wurde schon gesagt, es startet
morgen, denn morgen ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und endet
am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.
Wir in Wien, und darauf können wir, glaube ich, sehr
stolz sein, haben ein sehr großes und dichtes Netz an Opferschutzeinrichtungen.
Auch das Budget zeigt das. Denn für uns ist es vorrangiges Ziel, dass sich
Frauen in Wien sicher fühlen können, und zwar sowohl, was die soziale
Sicherheit betrifft, eben durch ein eigenständiges Leben, bis hin zu dem heute
schon viel strapazierten Wort des subjektiven Sicherheitsgefühls.
Gewaltprävention und Gewaltschutz stehen hier im Mittelpunkt.
So ist es toll und ich bin sehr stolz darauf, dass
ich in einer Stadt lebe, wo es seit vielen Jahren, geradezu Jahrzehnten,
Tatsache ist, dass die Finanzierung von Frauenhäusern, liebe Frau Feldmann, ein
fixer Bestandteil im Wiener Budget ist. (GRin
Mag Barbara Feldmann: Ja, aber zu wenig!) Das ist überhaupt keine
Selbstverständlichkeit, das ist eigentlich auch nur in Wien so, und darauf
können wir stolz sein! Es wurde auch schon erwähnt, dass vor 30 Jahren,
nämlich 1978, das erste Frauenhaus in Österreich entstanden ist, und zwar wurde
es in Wien eröffnet. Allein in den letzten zehn Jahren, liebe Frau Feldmann,
konnten wir das Angebot der Frauenhäuser in dieser Stadt verdoppeln. (GRin Mag Barbara Feldmann: Das ist aber zu
wenig!) Wenn Sie heute wieder einmal mit einem Antrag, und ich habe Sie
schon das letzte Mal darauf angesprochen, wenn Sie sich erinnern können, ein
fünftes Frauenhaus fordern, weil es dringend notwendig ist, dann frage ich
mich, woher Sie all diese Informationen beziehen.
Ich bin seit 14 Jahren
ehrenamtliche Vorsitzende des Vereins Wiener Frauenhäuser. Ich hatte übrigens
schon öfters die Freude, Sie oder Kolleginnen aus allen Parteien einzuladen.
Wir hatten schon oft die Möglichkeit, direkt vor Ort in einem Frauenhaus
zusammenzukommen, und zwar nicht nur wir, sondern auch mit den Mitarbeiterinnen
der Wiener Frauenhäuser. Auch dieses Thema wurde dort immer wieder
angesprochen. Jetzt frage ich, woher Sie diesmal wieder die Meinung nehmen,
dass ein fünftes Frauenhaus in Wien notwendig ist. (GRin Mag Barbara Feldmann: Ich kann Ihnen gern die Antwort geben!) Weil
ich sage es Ihnen ganz ehrlich, ich setze mich mit diesem Thema auseinander und
ich habe es schon angesprochen, in den letzten zehn Jahren haben wir das
Angebot verdoppelt, weil die Notwendigkeit tatsächlich da war, ein drittes und
viertes Frauenhaus für Wien zu eröffnen. Mittlerweile entsprechen wir als eine
der ganz wenigen Städte und Metropolen auch einer Europaratslinie, wonach pro
10 000 Einwohnerinnen ein Platz in einem Frauenhaus da sein sollte.
Das haben wir. Ich sage es Ihnen ganz ehrlich. Sie haben das letzte Mal gesagt,
Sie haben die Information aus einer Zeitung. (GRin Mag Barbara Feldmann: Nein! Nein!) Jetzt weiß ich nicht,
woher Sie es diesmal haben,
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