Gemeinderat,
39. Sitzung vom 24.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 130
Stadt, dieses hohe Niveau, das ja wohl niemand
ernsthaft bestreiten kann, zu halten und noch weiter auszubauen. Wir geben 2009
eine Rekordsumme von 1,74 Milliarden EUR für die Gesundheit der
Wiener und Wienerinnen aus, eine Budgetaufstockung von
182 Millionen EUR. Das ist ein Plus von fast 12 Prozent. Und ich
muss Ihnen sagen, das ist nun wirklich keine Selbstverständlichkeit, dass eine
Kommune Leistungen auf diesem hohen Niveau für alle – ich betone: für alle, denn
das ist unser Grundprinzip – Menschen in dieser Stadt anbieten kann. (Beifall
bei der SPÖ.)
Diese zusätzlichen Mittel fließen in die
Qualitätssicherung des Wiener Gesundheitssystems, in die Verbesserung der
Infrastruktur der Krankenanstalten, und ein erheblicher Teil fließt natürlich
in die Ergebnisse der Wiener Geriatriereform, also diese wirklich fundamentale
und grundsätzliche Neuausrichtung von Wohn- und Pflegeeinrichtungen, die
mittlerweile ja schon überall tatkräftig in Angriff genommen werden und man
sehen kann, wie hier gebaut und errichtet wird.
Ein Punkt, der damit in sehr engem Zusammenhang
steht, sehr geehrte Damen und Herren, ist die Daseinsvorsorge in Wien. Dabei
geht es um die Erbringung von Dienstleistungen im öffentlichen Interesse, von
der öffentlichen Wasserversorgung über die Abfallentsorgung, das Kanalsystem,
den Nahverkehr, die Energieversorgung. Wien kann auf diese Leistungen wirklich
stolz sein. Immer, wenn wir internationale Besuche haben – und ich bin
überzeugt, das geht auch allen anderen Parteien so, auch wenn sie es vielleicht
in der Öffentlichkeit nicht so verbreiten –, werden wir darauf angesprochen,
welch tolles Niveau wir hier haben, wie gut die Versorgung ist. Man fragt uns:
Wie könnt ihr das machen? Wie konntet ihr dieses hohe Niveau der
Daseinsvorsorge, verbunden mit einem hohen Niveau an Umweltschutz, erreichen?
Die Antwort ist: Investieren, immer wieder investieren, investieren,
investieren in diese Bereiche und engagierte, tolle Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen.
Lassen Sie mich die Gelegenheit jetzt am Schopf
ergreifen, mich einmal bei allen, die in Wien in der Daseinsvorsorge
beschäftigt sind, für ihren Einsatz zu bedanken. Sie machen ein 24 Stunden
lang bestens funktionierendes Wien erst möglich. Danke! (Beifall bei der
SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Wir sichern mit diesem
Invest in die Daseinsvorsorge zehntausende Arbeitsplätze für Wien, aber in
vielen Fällen – das Beispiel der U-Bahn ist bekannt – in der gesamten
Ostregion, aber auch in ganz Österreich. Wir schaffen damit dauerhaft
Wertschöpfung hier bei uns, und wir schaffen eine hervorragende Infrastruktur
auf dem letzten Stand der Technologie. Gerade die Unternehmungen der Stadt Wien
sind es, die auch ganz spezielle Lösungen finden, neue Wege beschreiten,
innovative Prozesse anstoßen und umsetzen. Wenn ich nur an den Wiener ULF
denke, der hier entwickelt wurde und mittlerweile in vielen Städten, zum
Beispiel in Rumänien, fährt.
Noch einige Worte zu den Zahlen der Daseinsvorsorge
im Budget. Wir geben in Wien für die Daseinsvorsorge bei Wasser, Müll und Kanal
544 Millionen EUR aus; auch hier 20 Millionen EUR mehr als
im Voranschlag 2008. Das nützt der Umwelt, das nützt den Wienern und
Wienerinnen. Dieses hohe Qualitätsniveau werden wir erhalten, das muss uns das
wert sein, und wir werden weiter investieren, um dieses Niveau halten zu können
und weiter zu verbessern. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch im Nahverkehr, sehr geehrte Damen und Herren,
kann man sagen, es ist sozusagen alles auf Schiene, denn wir geben 2009 für
Leistungen im Nahverkehr 568 Millionen EUR aus. Wir haben es im
Sommer bei der Europameisterschaft gesehen: Das Geld ist bestens angelegt. Die
Wiener Linien haben ihre Aufgaben zur besten Zufriedenheit aller Nutzer und Nutzerinnen
erledigt. Gerade der Ausbau des U-Bahn-Netzes, die Investitionen in den
Bestand, die Anschaffung der U-Bahn-Garnituren, die Niederflurstraßenbahn, all
das sichert Beschäftigung und bringt mehr Komfort für die Fahrgäste.
Ich darf die Berechnungen des WIFO zitieren: „Die
Investitionen von 72,6 Millionen EUR im U-Bahn-Ausbau schaffen 1 500
Arbeitsplätze. Auf ein Jahr hochgerechnet finden 4 700 Menschen durch den
U-Bahn-Ausbau Arbeit, davon die Hälfte Nichtwiener und -wienerinnen."
Rechnet man also alles zusammen, wird die
Daseinsversorgung mit diesem Budget mit 1,12 Milliarden EUR dotiert.
Und auch das, sehr geehrte Damen und Herren, ist ein Spitzenwert. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich könnte jetzt noch über viele, viele andere
Bereiche reden, aber, sehr geehrte Damen und Herren, erlauben Sie mir zum
Abschluss nur mehr auf einen Bereich einzugehen, der in Wien einfach nicht
fehlen darf: Kunst und Kultur.
In schwierigen Zeiten heißt es oft: Oh, die Budgets
werden knapp, da muss man irgendwo kürzen!, und dann bietet sich, immer sehr
beliebt – da braucht man sich nur ein bisschen in Europa umzuschauen –, das
Thema Kultur an. Da kann man kürzen, das ist keine Überlebensfrage.
Nun, das sehen wir nicht so. Wir sehen in Wien das
Potenzial, das Zukunftspotenzial, das Humanpotenzial und auch das
wirtschaftliche Potenzial in der Kultur ganz zentral, und wir sehen die
Chancen, die Kunst und Kultur eröffnen. Deswegen stehen im Jahr 2009
230,6 Millionen EUR für Kunst und Kultur zur Verfügung. Das ist eine
deutliche Steigerung um 13 Millionen EUR gegenüber dem letztjährigen
Voranschlag. Diese zusätzlichen Mittel bedeuten mehr Kunst und Kultur für ganz
Wien, zum Beispiel mehr Filmförderung durch die Stadt und – um nur eines von
vielen, vielen, vielen Projekten herauszugreifen – die Etablierung des
Kulturzentrums Kabelwerk in Meidling.
Sehr geehrte Damen und Herren! Der
Münchner Oberbürgermeister Christian Ude hat einmal gesagt – ich zitiere: „Ich
kenne nur Bürger, wirklich nur, die mehr von der Stadt wollen und die mehr
Stadt wollen." Zitat Ende. Ich kann nur sagen, das stimmt. Auf Wien
bezogen, kann ich festhalten: In Wien gibt es eine Budget- und
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