Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 108
beachtlich, weil erstens einmal die Menschen, die dort sind, es erfreulicherweise nicht so empfinden, weil es auf der Donauinsel ein friedliches Miteinander gibt und weil der ständige Versuch, Keile zwischen unterschiedlichen Nutzern im öffentlichen Raum zu treiben, in der Zwischenzeit denen, die vor ein paar Jahren vielleicht noch partiell darauf hereingefallen sind, langsam auf die Nerven geht.
Tatsache ist, dass dort, wo Grillplätze und
Grillstellen auf der Donauinsel situiert sind, es keine hundefreien Zonen gibt,
und dort, wo Hunde laufen, in Wirklichkeit auch keine Grillerei stattfindet. In
Wirklichkeit gibt es diesen Konflikt nicht. Und dieser verkürzten Logik, die da
präsentiert worden ist, der ist massiv entgegenzusetzen, dass sie auch durch
die Realität nicht bewahrheitet ist. Und wenn mein Kollege Nevrivy jetzt einen
großen Plan herausbringt, dann deshalb, weil wir denken, dass wir unsere Wortmeldungen
etwas kürzen können, wenn man einfach nur die Vernunft walten lässt. (GR Ernst Nevrivy bringt einen großen Plan,
der die Neue Donau und die Donauinsel darstellt, zum Redner, stellt sich neben
ihn und zeigt den Plan dem Plenum.) Sie sehen, meine Damen und Herren, (zu GR Ernst Nevrivy) auch für die
GRÜNEN vielleicht wenden, die roten Stellen sind jene Stellen auf der
Donauinsel, weniger als 1 Prozent, wo man von jeher bis auf eine Stelle
gesagt hat, das sind Badeplätze, da sollen nach Tunlichkeit keine Hunde sein.
Auch ich kann durchaus Menschen verstehen, die auf der Donauinsel baden gehen
und nicht neben einem Hund kraulen wollen. Es gibt nicht nur Hundeliebhaber, es
gibt auch Menschen, die gerne alleine baden gehen würden. Und diesen Menschen
ist schon seit Jahren diese Zone zugewiesen, und das wird auch beachtet. (GR Ernst Nevrivy stellt den Plan sichtbar
neben dem Redner ab.)
Und die Frau Stadträtin hat heuer eine zweite Zone
mit einem Kinderspielplatz ausgewählt und als hundefreie Zone ausgewiesen, weil
es auch für Kleinkinder nicht gerade lustig ist, wenn ein Hund dort, wo sie
spielen, was auch immer fallen lässt. Für den restlichen Bereich, und das sind
mehr als 99 Prozent der Donauinsel, gilt das, was in der Stadt Gültigkeit
hat, nämlich dort dürfen Hunde mit Beißkorb oder mit Leine sich frei bewegen,
genauso wie in allen öffentlichen Räumen.
Wir haben uns gestern, und wenn ich wir sage, sind es
Kollege Florianschütz und ich, mit der Initiative „I hob an Hund - Na
und?", die mit uns in Kommunikation getreten ist und das bemängelt hat,
getroffen und die haben uns erzählt, dass sie ganz gerne eine Zone hätten, wo
Menschen mit Hunden gemeinsam baden gehen können, tollen können, Freizeit
erleben können.
Da die Donauinsel das größte Freizeitgebiet Europas
ist, seinesgleichen sucht, und das Erfreuliche daran ist, dass es kaum bis gar
keine Benützerkonflikte gibt und relativ sehr viel Platz ist, haben wir ihnen -
und das sei auch jetzt gleich gesagt und für das Protokoll festgeschrieben -
zugesagt, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen eine Zone suchen werden -
600, 800 m - und diese mit ihnen definieren werden, wo explizit
ausgewiesen ist, Hund ist dort erwünscht, und dort kann auch Mensch und Hund
gemeinsam baden gehen.
Sehen Sie, das ist das Schöne, und auch der
Unterschied zwischen der Sozialdemokratie in diesem Hause und der FPÖ. Wenn es
irgendwo einen Nutzungskonflikt gibt, macht die FPÖ eines: Sie versucht die
beiden oder drei, vier Gruppen gegeneinander auszuspielen, ihnen zu erklären,
dass sie auf etwas verzichten müssten, weil es andere Menschen auch gibt, die
andere Interessen haben.
Sozialdemokratie bedeutet in dieser Stadt, gemeinsam
leben, gemeinsam Lösungen zu suchen und auch gemeinsam sich des Lebens zu erfreuen.
Und was wäre und was ist schöner, als auf der Donauinsel gemeinsam die Freizeit
zu genießen.
Und ich darf Ihnen mitteilen, der sozialdemokratische
Weg des Konsenssuchens und -findens hat sich auch da einmal mehr durchgesetzt.
Es wird auch eine Zone geben, wo Hunde mit Menschen gemeinsam die Freizeit
verbringen können. Das heißt, es wird zukünftig Zonen auf der Donauinsel geben,
wo hundefreie Bereiche sind, es wird Zonen geben, wo Hunde explizit erwünscht
sind, und dann wird es Zonen geben, wo es einfach egal ist was man tut, weil es
einfach ein großräumiges Areal ist, auf das wir Sozialdemokraten in diesem Haus
sehr stolz sind. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich habe mich auch zum ersten Mal, Kollegin Matiasek,
nachdem Sie da so diese Schmuddelkinder-Ideologie ein bisschen herangezogen
haben, gewundert. Also, ich möchte Sie nicht damit belasten, dass ich Ihnen
mitteile, dass ich mich durchaus zweimal am Tag dusche und auch sonst
Körperpflege betreibe, aber das war ja wohl nicht gemeint. Wenn Sie die Grillplätze
und Grillzonen der Stadt meinen, dass dort die Schmuddelkinder-Mentalität
vorherrscht, muss ich Sie auch enttäuschen, denn wenn man sich ansieht, was da
an Aktivitäten der Reinigung nach jedem Tag erfolgt, wenn man sich ansieht, wie
genau und massivst dort auch gesäubert wird und wie genau dort massivst darauf
geachtet wird, dass auch alles an Sicherheitstechnik erfüllt wird, wenn es um
die Feuersicherheit geht, dann stimmt das halt einfach nicht.
Aber ich weiß schon, es ist offensichtlich einfacher,
dass man gleichermaßen sagt, das sind Menschen, die etwas anderes tun, das sind
Menschen, die offensichtlich auch schmutzig sind, und dann kommt langsam der
ideologische Schluss, Schmutz gehört weg.
Und ich denke mir halt einfach, dieser subtile
Versuch, Freizeitgestaltung unterschiedlicher Teile unserer Bevölkerung mies
machen zu wollen, auch gegenseitig auszuspielen, ist ein nicht wirklich sehr
schöner Zug.
Und wenn etwas schmutzig ist, Kollegin Matiasek, dann
dieses verbale Schmutzschleudern, das Sie tun und das wir ganz massiv auch in
diesem Geschäftsstück ablehnen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Worum geht es wirklich? Es geht
darum, dass es in Wien Grillzonen gibt, vor allem im Donauraum, da ist eine
Benützung ohne Voranmeldung möglich. Und es gibt öffentliche Grillplätze, vor
allem im Westen Wiens,
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