Gemeinderat,
31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 95
rassistischen, wenn man so will, Background, keinen rein sprachlichen Background, sondern es ist ein Modell der frühen Förderung, die alle Kinder dazu befähigen soll, mit den entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten die Schullaufbahn auch beginnen zu können.
Und das unterscheidet uns vom Inhalt her absolut von
der FPÖ, noch dazu durch eine Sache, die in der Pädagogik ja unbestritten ist.
Ich meine, ich habe es bisher, glaube ich, schon 12 Mal gesagt, aber ich
werde da auch nicht aufhören, es noch einmal zu sagen: Nur wer die
Muttersprache beherrscht, kann auch gut Deutsch als zweite Sprache lernen.
Daher ist das für uns ein inhaltlicher Schwerpunkt, den wir versuchen, sowohl
bei der frühen Förderung im Kindergarten als auch dann in den Vorschulklassen
zu bringen. Nicht deshalb … (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist ein Blödsinn!)
Sie sagen, das ist ein Blödsinn, aber Sie sind die Einzigen, die das sagen,
denn es gibt überhaupt keine einzige Universität, keine einzige PädagogIn, die
darüber in irgendeiner Form publiziert haben und die das nicht festgestellt
haben, weil es da x-Testungen gibt. Die Einzige, die das einfach nicht zur
Kenntnis nimmt, ist die FPÖ und ich glaube, wider besseres Wissen, weil es
nicht in ihren Kram passt. (Beifall bei der SPÖ.) Soweit zu den Unterschieden.
Zu den eigenen Klassen sei auch gesagt und ich hoffe,
es ist auch eine Frage der Lernfähigkeit gewesen, weil Sie immer behauptet
haben, alle 3 000 dieser Kinder, die einen AO-Status hatten, werden dann
auch in diese Vorschulklassen kommen: Das wird ja gerade deshalb nicht der Fall
sein, weil wir ja ein Jahr früher fördern, im Sinn der Klassen. Was bedeutet
das? Ich sage einmal, dass zumindest die Hälfte der Kinder diesen Bedarf nicht
haben wird, sondern ganz normal in die Klassen gehen kann, denn es hätte ja
sonst gar keinen Sinn, dass wir so früh beginnen.
Was passiert jetzt in diesen Vorschulklassen? Da muss
man sagen, da geht es beginnend mit Verkehrserziehung über Bewegung, Sport und
wieder zur Sprachförderung, im Gesamten wieder eine entsprechende Anhebung.
Warum Sie das immer mit dem sozioökonomischen Status vermischen – das hat
eigentlich auch schon etwas Diskriminierendes, weil das ja bedeuten würde, dass
jemand, der einen sozioökonomisch schlechteren Status hat, eigentlich
automatisch gar nicht schulreif sein kann und dadurch in die Vorschulklasse
kommt. Auch das ist ja eine Voraussage, die, so wie Sie das generalisiert
gemacht haben, auf keinen Fall zulässig ist und gegen das ich mich, was das
betrifft, verwehren möchte. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber es war die Frage: Was passiert mit den Kindern,
die hier entsprechend gefördert wurden? Werden die weiter gefördert oder nicht?
Da haben Sie gesagt, die Frau Präsidentin hat geantwortet: „Darüber haben wir
gar nicht nachgedacht.“ Ich sage Ihnen, wir haben noch nicht über den
technischen Ablauf nachgedacht: Anmeldung im nächsten Schuljahr, das wird im
April oder Mai sein, bei entsprechender Schulreife Einschreibung. Darauf war
das bezogen. Es ist natürlich so, dass die Klassen in dem Sinne nicht
weitergeführt werden, dass das dann nicht die 1. Klasse Volksschule wird.
In dem Sinn kann ich Sie beruhigen, daran ist nicht gedacht. Wir werden diese
Klasse dann in den normalen Regelbetrieb in der Durchmischung, die notwendig
ist, übergehen lassen. Noch dazu, wo wir solche Vorschulklassen vermutlich gar
nicht an allen Standorten einrichten müssen, weil ja der Bedarf ganz
unterschiedlich sein wird und hier die Kinder natürlich schon im Nahebereich,
aber nicht an den einzelnen Schulen, hundertprozentig weitergehen werden. In
dem Sinn wird das also nicht hinausgezogen.
Eine andere Frage ist: Was passiert hier mit den
Kindern, die diese Vorschulklasse absolviert haben? Wird ihnen das ewig
nachhängen? Ich gehe mit Sicherheit davon aus, dass das nicht der Fall sein
wird, denn heute schon gibt es hier viele Kinder und das ist ja auch eine gute
Sache, dass man fünf Jahre brauchen kann. Diese Chance, sich hier in Ruhe zu
entwickeln, nützen auch viele Kinder und nützen auch viele Eltern. Hier
entsprechend ruhig und mit Sicherheit ohne Überforderung zu beginnen - dann
wird es auch gelingen.
Zur Neuen Mittelschule und auch zur 15a-Vereinbarung,
weil Sie das angeschnitten haben. Wir haben uns sehr gefreut, dass uns das im
eigentlichen Wortsinn nichts kostet, noch dazu, wo Wien ja vieles dazu bezahlt.
Was aber stimmt, ist, dass hier entsprechender Raum in den Kindergärten
geschaffen wird und diese baulichen Maßnahmen vom Bund gefördert werden. Und da
wird ja das Geld verdoppelt. Was die frühe Förderung, was den Personeneinsatz
im Kindergarten betrifft - aber nicht beim Bau -, so wird das in der
15a-Vereinbarung geregelt. Also man kann auf keinen Fall sagen, dass wir hier
gar nichts dazu zahlen. Aber es gibt eine entsprechend gute Vereinbarung und
die wurde auch begrüßt und wir haben sie ja auch unterschrieben, weil es
einfach im Wiener Interesse ist, das zu machen.
Eine Sache habe ich mir auch noch notiert, weil ich
da einfach gerne einen Widerruf möchte, weil die Frau Cortolezis-Schlager immer
wieder behauptet, jeder vierte Lehrer unterrichtet nicht, kommt nicht an die
Schule, tut nicht das, wozu er vorgesehen ist. Also ich meine, das sind Zahlen,
die echt aus dem Märchenbuch kommen, weil es natürlich einen Dienstpostenplan
gibt, den wir im Stadtschulrat beschlossen haben. Es gibt dort zwei Varianten,
die eine, was wir brauchen. Aber wir haben jetzt vieles an Lehrerinnen und
Lehrern wieder zurückbekommen, die wir unter der Gehrer-Zeit verloren haben.
Wir wollten da aber auch immer einige hundert Lehrer mehr haben und wir haben
das auch dokumentiert. Wenn das gesagt wird, dann passt es auch. Das ist auch
im Stadtschulrat offen diskutiert worden. Das mit jedem vierten Lehrer ist
absoluter Unsinn. Dass wir mehr Schulpsychologen gefordert haben, ist ja
ebenfalls nachweisbar und dass wir die Jugendwohlfahrt entsprechend im Land
haben und ernst nehmen ebenso.
Zur Neuen Mittelschule nur ein
Wort, weil da noch nicht klar ist, ob wir das auch gemeinsam mit der ÖVP umsetzen
können. Dazu möchte ich inhaltlich eine Sache sagen, nämlich: Wir werden diesen
Schulversuch, der
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